• Schauspieler Wyatt Russell spielt in der Disney+-Serie "The Falcon and the Winter Soldier" die Rolle von Captain America.
  • Früher war Russell Eishockey-Torwart und spielte auch in Deutschland. Im Gespräch mit unserer Redaktion erinnert er sich an diese Zeit.
  • Bei den Marvel-Fans hat der neue Captain America einen schweren Stand. Wie es mit der Rolle weitergeht, ist offen.

Mehr Unterhaltungsthemen finden Sie hier

Plötzlich spricht Captain America deutsch. "Timmendorfer Strand!", freut sich Wyatt Russell: "EHC Timmendorfer Strand für ein Jahr!" Der Schauspieler, der derzeit als Captain America in der Marvel-Serie "The Falcon and the Winter Soldier" auf Disney+ zu sehen ist, war früher Eishockey-Torwart, in der Saison 2008/09 spielte für den EHC Timmendorfer Strand 06 in der Regionalliga.

"Ich hatte eine wunderschöne Zeit. Es war großartig, ich liebe Deutschland", erzählt Russell auf Nachfrage unserer Redaktion. An seine Zeit in Timmendorf erinnert sich der mittlerweile 34-Jährige gerne. Er zählt die Namen seiner ehemaligen Mitspieler auf, mit einigen steht er immer noch im Kontakt. Russell berichtet von Ausflügen nach Hamburg und Lübeck, von Auswärtsspielen im Norden Deutschlands.

Er erzählt vom Strand in Timmendorf und den vielen Touristen, die im Sommer in die kleine Stadt an der Ostseeküste kommen. "Und im Winter ist niemand da, niemand außer den Einheimischen", berichtet Russell, der keinen Zweifel daran lässt, dass die Zeit in Timmendorf für ihn eine besondere war.

Wyatt Russell ist der Sohn einer berühmten Hollywood-Familie

Seine Mitspieler und die Fans in Timmendorf hätten damals wohl nicht gedacht, dass ihr Torwart aus Los Angeles knapp zwölf Jahre später eine Schlüsselposition im Marvel Cinematic Universe besetzen würde.

Andererseits hätte man vielleicht zumindest damit rechnen können, dass Russell Karriere als Schauspieler macht. Denn sein Vater ist der 80er-Jahre-Actionstar Kurt Russell, seine Mutter die Hollywood-Schauspielerin Goldie Hawn. Und Halbschwester Kate Hudson ist ebenfalls gut im Geschäft.

Eigentlich war also auch Wyatt Russell eine Karriere als Schauspieler vorherbestimmt, zumal er bereits als Kind mehrere kleine Auftritte hatte, unter anderem an der Seite seines Vaters 1996 in "Flucht aus L.A.".

Russell verfolgte aber zunächst lieber seinen Traum, Eishockey-Profi in der NHL zu werden. Erst als er merkte, dass es dafür nicht reichen wird und er sich Verletzungen zuzog, legte er Torwart-Maske und Schlittschuhe beiseite und trat in die Fußstapfen seiner Eltern. In den letzten Jahren übernahm er Hauptrollen in Filmen wie "Shimmer Lake" oder dem Horror-Kriegsfilm "Operation Overlord".

Der Falcon tritt das Erbe von Captain America (noch) nicht an

Die Rolle als Captain America ist aber sicherlich seine bisher größte. Dass er dabei wie beim Eishockey wieder eine Maske trägt, ist ein lustiger Nebeneffekt. Immer freitags erscheinen die neuen Episoden von "The Falcon and the Winter Soldier" auf Disney+, am Ende der ersten Folge wurde der neue Captain America präsentiert.

Russells eigentlicher Charakter in der Serie ist der des hochdekorierten US-Marines John Walker, der bereits aus den Marvel-Comics bekannt ist. Von der amerikanischen Regierung wird Walker nun in die Rolle des Captain America gedrängt, die eigentlich Sam "Falcon" Wilson (Anthony Mackie) antreten sollte.

Zur Erinnerung: Im Kinofilm "Avengers: Endgame" hatte Steve Rogers (Chris Evans), der bisherige Captain America, sich in den Ruhestand begeben und den berühmten rot-weiß-blauen Vibranium-Schild an den Falcon weitergegeben. Doch diesem war die Bürde zu groß, der Schild landete zunächst im Museum und dann bei John Walker.

Wyatt Russell muss die Marvel-Fans noch überzeugen

Auch Wyatt Russell spürt die Last, das Erbe von Chris Evans in der Rolle von Captain America anzutreten. Als ihm mitgeteilt wurde, dass er die Rolle bekommen wird, hatte er jedenfalls gemischte Gefühle. "Ich habe gedacht, dass das ein Fehler sein muss. Dass sie den falschen Typ fragen", erzählte er: "Sie haben mir dann erzählt, was sie mit dem Charakter vorhaben und das war ziemlich cool. Ich war natürlich nervös, als ich ans Set gegangen bin und habe gehofft, dass ich den Job gut erledigt bekomme."

Die Marvel-Fans gelten schließlich als sehr kritisch, Chris Evans' Captain America war einer der beliebtesten Charaktere. Entsprechend schwer hat es Russell in der neuen Rolle, unter dem Hashtag #NotMyCaptainAmerica wurde das Netz nach seinem ersten Auftritt mit Memes geflutet.

Was natürlich weniger an Russell als an dem Konzept seiner Rolle liegt. Das übergeordnete Thema von "The Falcon and the Winter Soldier" ist das Erbe von Captain America und die Hoffnung der Fans, dass der Falcon dieses antritt, wurde enttäuscht.

Vieles deutet aber daraufhin, dass der Falcon doch schon bald seinen Anspruch auf den Schild erheben wird. Was dann aus John Walker wird, ist ungewiss. Er könnte sich in einen Schurken verwandeln, er könnte gegen den Falcon und den Winter Soldier antreten oder sich mit ihnen verbünden. Wer weiß, vielleicht gibt es künftig sogar zwei Superhelden im rot-weiß-blauen Kostüm?

Russell muss zur Entwicklung seiner Figur natürlich schweigen, schließlich wurde erst die Hälfte der Folgen der Miniserie veröffentlicht. Aber es könnte tatsächlich nur eine kurze Zeit sein, in der Wyatt Russell Captain America ist. Was ja nicht unbedingt schlimm sein muss. Auch in Timmendorf war der Schauspieler schließlich nur eine Saison lang und er erinnert sich noch heute gerne daran zurück.

Verwendete Quelle:

  • Zoom-Pressekonferenz mit Schauspieler Wyatt Russell

Trailer: "The Falcon and the Winter Soldier"

Ab dem 19. März zeigt Disneys Streamingdienst die sechsteilige Serie mit Anthony Mackie als Sam Wilson alias "The Falcon" und Sebastian Stan als Bucky Barnes alias "The Winter Soldier". Der erste Trailer verspricht klassische Superhelden-Action und Buddy-Humor.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.