Désirée Nick kann sich nicht mit Heidi Klum als Teil der neuen ProSieben-Show "Queen of Drags" anfreunden. Warum, hat sie jetzt auf ihre Art in einem Statement mitgeteilt.
Dass
Désirée Nick will „TV-Verbot“
Und das ganz schön deutlich! "Heidi Klum hat TV-Verbot verdient – schon lange", so die 62-Jährige, die als Ikone vieler Homosexueller gilt. Sie betont: "Ich habe eine queere Seele." Heidi Klum besitze diese Kompetenz ihrer Meinung nach nicht. "ProSieben sollte die Besetzung der Jury ändern", so Désirée Nick.
Sie könne nicht verstehen, dass die Wahl von ProSieben auf die "Germany’s next Topmodel"-Moderatorin gefallen sei, da sie ihrer Meinung nach "vom täglichen Kampf um die eigene Daseinsberechtigung null Ahnung" habe.
Nicht nur die Entertainerin äußert Kritik
Die neue ProSieben-Show "Queen of Drags", die sich wohl die erfolgreiche Netflix-Serie "RuPaul's Drag Race" zum Vorbild genommen hat und im Winter ausgestrahlt werden soll, bekommt viel Gegenwind: In der queeren Szene ist man alles andere als begeistert von Heidi Klum als Teil einer Show über Dragqueens. "Heidi Klum hat von Drag, der dazugehörigen Historie, der Lebenseinstellung, der Identität, der Drag-Kultur, der Szene und der gesamten Branche absolut keine Ahnung", heißt es in der auf change.org gestarteten Petition, mit der verhindert werden soll, dass Klum das Format als Moderatorin und Jurorin leitet.
Die Berliner Dragstars Margot Schlönzke und Ryan Stecken, die die Petition gestartet haben, erklären: "Wir sehen es als problematisch an, wenn zwar endlich mal im deutschen Fernsehen ein queeres Format produziert wird, aber schon die Frontfigur alles andere als queer ist und durch ein heteronormatives weibliches cis-Gesicht der aktuellen deutschen TV-Welt ersetzt wird."
In der Sendung sollen zehn Dragqueens in einer Luxus-Villa zusammenwohnen und sich den Aufgaben der Jury stellen - was sehr an GNTM erinnert. Die Initiatoren der Petition befürchten den "Ausverkauf der Drag-Community an ein heteronormatives Publikum zu dessen bloßer Belustigung." Dass das Topmodel damit Geld verdienen würde, "geht unserer Ansicht nach über eine 'kulturelle Aneignung' hinaus, wir sehen dies als kulturellen Missbrauch!"
Es gäbe genug Auswahl
Die Petition beklagt auch, dass ProSieben eine große Auswahl an queeren oder queer-nahen Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum gehabt hätte. Als Beispiele nennen sie Guido Maria Kretschmar, Ralph Morgenstern, Star-Visagist René Koch, Travestiekünstlerin Lilo Wanders, Komikerin Hella von Sinnen, Entertainerin Gayle Tufts, Designer Harald Glööckler oder Schauspieler Georg Preuße.
In der Show sitzen neben Heidi Klum auch noch Bill Kaulitz und Conchita Wurst. Letztere hatte in der Pressemitteilung angekündigt, sich darüber zu freuen, die "gesamte Palette" der Szene zeigen zu dürfen: "Drag ist eine sehr vielfältige Ausdrucksform und die Künstler dahinter haben Tiefgang und viel mehr zu bieten, als nur schillernde Kleidung, Perücken und Make-up." Für die Kritiker ist das mit Heidi Klum als Aushängeschild offenbar nicht möglich. (the) © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.