Heinz Strunk ist als Autor, Regisseur und Musiker erfolgreich. Doch das war nicht immer so. Im Podcast mit Kurt Krömer sprach er über erfolglose Zeiten, seine innere Unruhe und seinen "stumpfen" Künstlernamen.

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Heinz Strunk begann als Musiker, heute ist er Bestseller-Autor, Drehbuchautor, Regisseur und vieles mehr. Fast wäre es mit der Karriere nichts geworden, weshalb er sich heute auch mit seinem Künstlernamen etwas schwertut, wie er im Podcast "Feelings" dem Gastgeber Kurt Krömer verriet.

"Ich habe 20 Jahre unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor mich hingewerkelt", sagte der 61-Jährige im Gespräch mit dem Komiker. Als Strunk, der als Mathias Halfpape auf die Welt kam, 1992 seine erste CD herausgebracht habe, "da habe ich mir diesen bescheuerten Namen gegeben. Ich dachte, das sei ein ganz guter Witz. Weil ich nur erfolglose Sachen gemacht habe, muss es der stumpfeste Metzgername sein. Ich hätte mir einen etwas schöneren Namen gegeben, wenn ich gewusst hätte, dass daraus mein zweites Leben entsteht".

Als sein Roman "Fleisch ist mein Gemüse" im Jahr 2004 veröffentlicht wurde, "war das wirklich meine Lebensrettung, da war ich schon 42. Zu dem Zeitpunkt hatte ich wirklich aufgegeben. Da habe ich gedacht, das wird nichts mehr".

Heinz Strunk: "Dieser Antrieb geht mir komplett ab"

Ob er heute noch Angst habe, wieder erfolglos zu werden, wollte Krömer von seinem Gast wissen. Strunk habe mal gelesen, dass reiche Leute immer reicher werden wollen, aber "dieser Antrieb geht mir komplett ab, das ist gar nicht in meinem Wesen verankert". Die meisten Karrieren seien eher kurzlebig, "da empfiehlt es sich möglicherweise für die Leute, die auch nicht so talentiert sind, alles mitzunehmen". Verurteilen wolle er das nicht, aber "bei einigen schon, ich finde dieses Influencer-Ding grauenvoll, teilweise verachtenswert. Aber leben und leben lassen irgendwie".

Weiter sagte der Hamburger, dass ihm das Arbeiten relativ leichtfalle, "weil ich so wenig mit mir anfangen kann. Ich bin immer so von einer inneren Unruhe beseelt". Mit dem Wort depressiv gehe er vorsichtig um, weil seine Mutter an einer schizoaffektiven Psychose litt und daran gestorben sei. "Aber ich hatte mal eine Psychose mit Anfang 20, die hat mich echt aus den Latschen gekippt. Ich war wirklich jahrelang lebensunfähig und deswegen ist meine Biografie auch so seltsam zerklüftet, aber ansonsten bin ich einfach kein fröhliches Gemüt. Ich bin sofort, wenn ich mein gewohntes Koordinatensystem verlasse, von einem Verlorenheitsgefühl erfüllt, das erschreckt mich selber."

Verfilmung von "Der goldene Handschuh": Kurt Krömer hatte "Ekel-Angst"

Über die Filmversion von Strunks preisgekröntem Roman "Der goldene Handschuh", der 2019 von Regisseur Fatih Akin auf die Kinoleinwand gebracht wurde, sagte Krömer, dass er so eine "Ekel-Angst" beim Anschauen des Films gehabt habe. "Der Regisseur muss freie Hand haben. Ich hätte es anders gemacht, aber das ist Geschmackssache", sagte der Autor dazu.

Einig sind sich die beiden auch in Sachen Fernsehgewohnheiten, denn darüber sprachen sie im Deluxe-Teil des Podcasts, der exklusiv bei Amazon Music verfügbar ist. "Ein Format mag ich wirklich gerne, und zwar 'First Dates – Ein Tisch für zwei'", so Strunk. Auch Krömer schaue das gerne. Und für die Reality-TV-Großfamilie "Die Wollnys" hege er eine besondere Leidenschaft. "Ich bin vielleicht der letzte Mohikaner, der mit einem Notizblock dasteht", sagte Strunk, weil Silvia Wollny deutsche Redewendungen verändere und das sei manchmal so komisch, "dass ich da unendlich viele unfreiwillige Gags rausgezogen habe und die auch gewissermaßen zweitverwerte".

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