Endlich wieder Life Ball. Bereits das illustre Treiben am "Red Carpet" machte Lust auf mehr. Unter anderem waren dort Bundeskanzler Christian Kern, Bondgirl Tonia Sotiropoulou und Sängerin Alice Merton anzutreffen.

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Die vier, fünf in Wien noch übrig gebliebenen Punks, die ihr farbenprächtiges Haupthaar ganz gern am Catwalk "Mariahilfer Straße" präsentieren, muteten am Samstag wie graue Mäuse an.

Auch Hella von Sinnen und Cindy aus Marzahn, die zwei Ulknudeln aus der Sahelzone des Humors, scheinen an Tagen wie diesen einem Schwarzweißfilm entsprungen zu sein.

Denn es war mal wieder Life Ball. Und wie immer, wenn man den Life Ball verfolgt, kommt es in der Kommunikation zwischen Augen und Gehirn zu massiven Verbindungsproblemen.

Denn: Letzteres hat mit der Verarbeitung der Botschaften, die Erstere schräg nach hinten schicken, ob der Vielzahl an bunten Hunden und schrillen Textilien beim Wiener Rathaus zunächst seine Problemchen. Irgendwann geht’s dann aber eh.

Da schau her, die Mirjam und der Fonsi

Denn nach ein paar Minuten beginnt sich das Gehirn zu sammeln und kann das Treiben am "Red Carpet" sortieren und halbwegs einordnen. Ah, da schau her, die Mirjam Weichselbraun und der Haider Fonsi sind auch beim Life Ball mit von der Partie?

Wahnsinn, die moderieren im "Österreichischen Rundfunk" aber auch wirklich alles weg – Wurlitzer, Opernball, Romy-Verleihung, Dancing Stars und eben auch den Life Ball. Vermutlich teilen sich die zwei Workaholics auch die Rolle des Verkehrsstrebers "Helmi".

Auf rotem Untergrund: Der Kanzler, ein Bondgirl und ein Hahn

Am roten Teppich war jedenfalls mächtig was los. Sängerin Virginia Ernst und Partnerin Dorothea, die steirische Band "Tagträumer" sowie Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne Riess und EU-Kommissar Johannes Hahn waren da.

Gesundheits- und Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner, die Frau des Guns’n Roses-Bassisten Duff McKagan, Susan Holmes, Bondgirl Tonia Sotiropoulou und Sängerin Alice Merton plauderten ebenso mit den ORF-Moderatoren.

Auch Bundeskanzler Christian Kern mischte sich spontan und mit gewohntem Schmäh in ein Interview mit Loveparade-Gründer Dr. Motte ein.

Conchita Wurst mit völlig neuem Look

Um kurz nach 22 Uhr erfolgte dann der Startschuss für die Eröffnungsshow, durch die in diesem Jahr Österreichs bewussteste Bartträgerin, Conchita Wurst, und Kabarettistin sowie "Heute Leben"-Moderatorin Verena Scheitz führten. Conchita übrigens sorgte mit einem neuen Outfit für Furore: kurz gewelltes Haar, blaue Strähnchen und ein Ring in der Nase.

Aber zuerst plauschte Gastgeber Gery Keszler ein paar Worte. "Der Life Ball hat vielen Menschen das Leben gerettet", freute er sich. Dennoch fehle bei nicht wenigen das Bewusstsein für die Krankheit AIDS.

Das Motto des diesjährigen Balls – "Recognize the Danger!" (Erkenne die Gefahr!) – verrät bereits, dass man sich beim Charity-Event zu Gunsten HIV-infizierter und AIDS-kranker Menschen auf alte Werte rückbesinnen will. Es soll aber auch vor dem Rechtsruck in Österreich warnen.

Die Lemper sorgt für Gänsehaut

Österreichs ESC-Teilnehmer Nathan Trent startete die Show mit dem Gedicht "Recognize the Danger", dann folgte bereits der Einzug des aus 100 Paaren bestehenden Ballkomitées.

Erster Höhepunkt: Sängerin und Bühnendiva Ute Lemper sang in strahlend weißem Kleid das Antikriegslied "Sag mir, wo die Blumen sind", mit dem Marlene Dietrich einst verzauberte.

Ja, die Lemper hört sich gut an und ist nach wie vor wirklich schön anzusehen, was den Übergang zu Bürgermeister Michael Häupl, dem Hausherren, nicht allzu einfach macht.

Imposante Bühne, imposanter Gigant

Was dann wieder enorm Eindruck macht: Die von Amra Bergman entworfene 25 Meter hohe Bühnenskulptur, die durch 3D-Projektionen während der Show Farbe und Form verändern kann. Auch die Kostüme der Life Ball-Debütanten, die mit dem Bühnenbild gut korrespondierten, wurden von Bergman kreiert.

Nicht weniger als zwölf ORF-Kameras – darunter eine Flycam und eine Steadycam – sorgten dafür, dass bei allen mit ihren Sitzgarnituren verschmolzenen Life Ball-Fans, aber auch bei allen Hassern des Events, die ihren Widerwillen vor der Kiste befeuern möchten, auch richtig schöne bunte Bilder ankamen.

Einen ausführlichen Nachbericht zum "Life Ball" gibt es in Kürze auf unserem Portal zu lesen.
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