Mit seinen Corona-Äußerungen hat Michael Wendler für mächtig Wirbel gesorgt und sich für seine Thesen unter anderem der Plattform Telegram zugewandt. Nun macht er aber einen Rückzieher.
Schlagersänger
In dem Channel, den der Musiker einst unter anderem über seinen Instagram-Account beworben hatte, erschien am Mittwochabend eine Nachricht, in Großbuchstaben war dort zu lesen: "Ich werde heute meine Telegram Seite einstellen! Dankeschön für jeden einzelnen, der zu mir gestanden hat!!!".
Zudem hieß es: "Ich habe gesagt, was wichtig war und getan, was ich konnte." Unterzeichnet war die Nachricht mit "Michael Wendler".
Wendler nutzte Telegram für Corona-Thesen
Sein Manager Markus Krampe bestätigte den Plan am Donnerstag. "Er hat mir gesagt, dass er den Kanal heute löschen wird", sagte Krampe der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst war die Seite noch erreichbar, allerdings ohne neue Einträge.
Wendler hatte vor rund vier Wochen mit Äußerungen zur Corona-Pandemie für einen Eklat gesorgt und sich zugleich Telegram zugewandt.
In einem Instagram-Video erklärte er, er werfe der Bundesregierung in der Coronakrise "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz" vor.
Darüber hinaus beschuldigte des Sänger die Fernsehsender - darunter seinen damaligen Haussender RTL - "gleichgeschaltet" zu sein. Seine Fans forderte er auf, ihm nun bei Telegram zu folgen.
RTL bleibt trotz Entschuldigung auf Distanz
Der Messengerdienst entzieht sich weitgehend dem Zugriff von staatlichen Stellen. Das macht den Dienst interessant für Menschenrechtler oder Journalisten.
Gleichzeitig ist er aber auch ein Zufluchtsort für Menschen, die Verschwörungserzählungen verbreiten.
Sie nutzen Telegram, um Stellung gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung Stellung zu beziehen. Die Beiträge im Wendler-Channel drehten sich ebenfalls in weiten Teilen um die Corona-Politik.
Inzwischen hat sich Wendler in einem langen Video bei RTL entschuldigt. Der Sender war nach Wendlers Corona-Äußerungen umgehend auf Distanz gegangen. Auch bestritt Wendler in den Aufnahmen, ein Verschwörungstheoretiker zu sein. (dpa/fte)
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