Hat es sich bald ausgeballert? Geht es nach Mallorcas wichtigstem Tourismuspolitiker Alvaro Gijon soll die populärste Partyhochburg Europas zum Luxus-Hotspot umgewandelt werden. Mit Sangria aus Plastik-Eimern am Strand von El Arenal soll Schluss sein, stattdessen sollen Urlauber Champagner im Casino schlürfen. Den Schlager-Stars vom Ballermann passt das so gar nicht in den Kram. Bei ihnen stoßen Gijons Pläne auf heftige Kritik.

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"Der König von Mallorca" Jürgen Drews war auf Anfrage am Montag nicht erreichbar. Seine Sprecherin ließ aber ausrichten, dass der 68-Jährige heute das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen wollte. Von den Plänen halte Drews wenig, zumal die Insel die Deutschen brauche. Sein Kollege Costa Cordalis ist der gleichen Meinung: "Seit Jahren gibt es doch hin und wieder solche Gerüchte. Bis jetzt hat sich kein Politiker getraut, diese Pläne umzusetzen", sagte Cordalis auf Anfrage unseres Portals.

Kein Bürgermeister sei bis heute so lange an der Macht gewesen, dass er diese Veränderungen hätte umsetzen können. Der 69-Jährige denkt nicht, dass man die Partyhochburg Mallorca einfach so dichtmachen oder verändern könne. "Die Natur von Mallorca strahlt eine gewisse Herzlichkeit aus." Diese mache die Insel so populär. "Das muss so bleiben". Luxus hoch drei habe hier keine Chance: "Damit geht der Politiker Baden."

Schluss mit Ballermann? Davon will auch Mickie Krause nichts hören. Im Interview mit unserem Portal sagt er: "Ich schätze, dass der Herr Vize-Bürgermeister eher wegen Korruption im Knast landet, als dass die Playa grundlegend verändert wird." Krause glaubt, dass man die Veränderungen aus finanzieller Sicht nicht umsetzen könne: "Spanien hat ja vor Armut keinen Stuhlgang mehr." Und weiter: "Den Ballermann hat es immer gegeben, und es wird ihn auch immer geben." Die Regierung in Palma nage wieder einmal an der Hand, von der sie sich ernähre. "Spätestens dann, wenn in der Türkei und in Ägypten Ruhe eingekehrt, werden die Besucherzahlen auf Mallorca rückläufig sein, und dann kann man ja den Vizebürgermeister dafür verantwortlich machen!"

Krause, der zur Zeit in der Mega-Arena auf Mallorca auftritt, würde es begrüßen, wenn man sich auf der Insel wieder sicherer fühlen würde. Denn ein Problem stelle die zunehmende Kriminalität auf der Insel dar: "Klauhuren, Hütchenspieler, nervende Sonnenbrillenverkäufer und osteuropäische Klein- und Großkriminelle machen einen Urlaub auf Mallorca nicht angenehmer!"

Entertainer Willi Herren begeistert zur Zeit mit seinem jüngsten Hit "Scheiß drauf - Mallorca ist nur einmal im Jahr" die partywütigen Mallorca-Besucher. Doch schon bald könnte damit Schluss sein. "In den nächsten fünf bis sechs Jahren werden wir das Erscheinungsbild an der Playa de Palma um 180 Grad drehen. Den Ballermann wird es in dieser Form nicht mehr geben", sagte Alvaro Gijon der "Bild"-Zeitung. Der Politiker will Vier- und Fünf-Sterne-Hotels errichten und den Strand mit edlen Restaurants und einem Casino ausstatten. Für Alkohol am Strand und Schlagerbuden ist offenbar kein Platz.

"Ich kann mir nicht vorstellen, das der berühmte Ballermann wie St. Tropez oder Miami wird. Ich gehe sehr stark davon aus, dass die Touristen weg bleiben und somit die beliebte Insel ihr 'Sonne-, Strand-, und Gute-Laune-Gefühl' verliert", befürchtet Willi Herren. Sollte diese Pläne in die Tat umgesetzt werden, droht Herren mit Boykott: "Wir werden dann natürlich nicht mehr auf Malle auftreten."

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