Spektakuläre Wende im Sex-Skandal um Ex-Filmmogul Harvey Weinstein: Nach der Aufhebung des Urteils im Vergewaltigungsprozess gegen den 72-Jährigen geht sein Anwaltsteam nun in die Offensive. Der Prozess gegen Weinstein sei nicht fair gewesen.

Mehr News zu Stars & Unterhaltung

Nach der Aufhebung des historischen Urteils gegen Harvey Weinstein hat das Anwaltsteam des ehemaligen Filmmoguls in New York kämpferisch auf die Entscheidung reagiert. Arthur Aidala, einer von Weinsteins Anwälten, sagte bei einer Pressekonferenz vor dem Strafgerichtsgebäude von Manhattan am Donnerstag, sein Team habe von Anfang an "gewusst, dass Weinstein keinen fairen Prozess bekommen hat".

Urteil aufgrund Verfahrensfehler aufgehoben

Weinstein könne nun vor Gericht zurückkehren und seine Sicht der Dinge darlegen, ohne dass "so viel Ballast" aus seiner Vergangenheit an die Geschworenen weitergegeben wird, sagte Aidala. "Er brennt darauf, seine Geschichte vom ersten Tag an zu erzählen."

Das Berufungsgericht in New York hatte am Donnerstag überraschend die historische Verurteilung Weinsteins aufgehoben. Grund für die Aufhebung ist laut den Richtern ein Verfahrensfehler: Die Anklage stützte sich damals im Prozess auch auf Zeugenaussagen, die nicht Teil der Anklage waren. Nach Angaben der "New York Times" muss nun Manhattans Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg entscheiden, ob er ein neues Verfahren gegen Weinstein einleitet.

Wegen einer weiteren Verurteilung bleibt Weinstein aber in Rome im Bundesstaat New York in Haft. Aidala sagte, zur Vorbereitung auf ein neues Verfahren werde Weinstein in eine Einrichtung gebracht, die näher an New York City dran ist - und dann werde man von vorne anfangen. (dpa/br)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.