In der jüngsten Ausgabe der ZDF-Reihe "Aktenzeichen xy … ungelöst" präsentiert Rudi Cerne am Mittwochabend zwei Fälle, die fast ein Vierteljahrhundert zurückliegen. Hoffnung, diese sogenannten Cold Cases aufzuklären, haben die Ermittler trotzdem. Im Falle eines Raubüberfalls kündigte der mutmaßliche Täter vor Sendungsbeginn an, sich stellen zu wollen.

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Zwei Morde, ein Überfall auf einen Uhrenhändler und ein mysteriöser Überfall auf einen 18-jährigen Schüler – die Fälle, die Rudi Cerne am Mittwochabend bei "Aktenzeichen xy … ungelöst" vorstellt, reichen von besonders brutal bis rätselhaft.

Ein Fall ist besonders kurios, denn offenbar hat hier einer der Täter noch vor Sendungsbeginn angekündigt, sich der Polizei stellen zu wollen.

Das sind die Fälle vom Mittwochabend:

Der Mord an Martin Drewes: Der Fall

Der 14-jährige Martin Drewes hilft am Freitag, dem 17. Oktober 1997, in einer U-18-Disko in der Diskothek "Kulti" des Kulturhauses im mecklenburgischen Boizenburg mit. Seine Eltern sind an diesem Abend zu Besuch bei der Großmutter. Gegen 21.45 Uhr verlässt Drewes das Kulturhaus zusammen mit einem Freund.

Martin Drewes verabschiedet seinen Freund, geht dann aber offenbar nicht nach Hause, sondern läuft in die entgegengesetzte Richtung. Wohin er gegangen ist, ist bislang noch nicht geklärt. Zwei Wochen später, am 1. November 1997, findet man Drewes etwa zehn Kilometer von Boizenburg entfernt tot auf. Offenbar wurde sein Leichnam hier abgelegt.

Die Bitte um Mithilfe:

Die Kriminalpolizei Rostock bittet im Fall Martin Drewes auch knapp 24 Jahre später um Mithilfe. Erster Kriminalhauptkommissar Olaf Kopischke wendet sich an Personen aus dem damaligen Umfeld Drewes’, die Aufschlüsse über dessen Kontaktpersonen geben können.

Wer weiß, wohin Martin an diesem Abend wollte, wer hat ihn noch gesehen und wer hatte danach noch Kontakt mit ihm? Interessant für die Polizei ist auch ein schwarzer Turnschuh der Marke Nike, denn Drewes wurde nur mit dem linken Schuh aufgefunden. Außerdem stand bei den damaligen Ermittlungen ein roter Bus, vermutlich ein VW Bulli, im Fokus. Hier sucht die Polizei nach Informationen zum Fahrer, der Jugendliche für das Sammeln von Flaschen angesprochen haben soll.

Wer Hinweise liefern kann, möge sich bei der Kripo Rostock melden unter: 0800 – 59 77 268; ab 15. Juli unter: 038208 / 88 80

Der Mord an Cindy Koch: Der Fall

Die 20-jährige, alleinerziehende Mutter Cindy Koch feiert am Abend des 9. Augusts 1997 mit einer Freundin in der Oberhausener Diskothek Turbinenhalle. Nachdem sie ihre Freundin nach Hause gefahren hat, kehrt Cindy zurück in die Diskothek. Dort lernt sie offenbar einen Mann kennen, der mit ihr am frühen Morgen des 10. Augusts in ihre Wohnung fährt. Dort wird Cindy Koch mit mehreren Messerstichen ermordet und später von ihrer Mutter gefunden.

Die Bitte um Mithilfe:

Dustin Wisnewski von der Kripo Essen geht nicht davon aus, dass sich Täter und Opfer kannten, ein Abgleich der Täter-DNA mit Menschen aus Kochs Umfeld ergab keine Übereinstimmung.

Vielmehr fragt die Polizei nach Hinweisen, wie der Täter den Tatort verlassen haben könnte, zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Tatverdächtige wird von Zeugen "als südländischer Typ", 1,90 Meter groß, damals circa 25 Jahre alt und mit langen schwarzen Haaren beschrieben.

Wer Hinweise liefern kann, möge sich bei der Kripo Essen melden unter: 0201- 8290

Raubüberfall auf einen Uhrenhändler: Der Fall

In der Nähe von Siegburg in Nordrhein-Westfalen betreibt der Versicherungsmakler Ilkan Aydin (Name geändert) einen Online-Handel mit Luxusuhren als zweites Standbein. Die eigentliche Kaufabwicklung findet in seinem Büro in Siegburg statt, das entsprechend mit Alarmanlage, Notfallknöpfen und Kameras ausgestattet ist.

Die nehmen am Dienstag, dem 6. Oktober 2020, auf, wie drei bewaffnete Männer und eine Frau in Aydins Büro eindringen, ihn zwingen, die Tresore zu öffnen und ihm Uhren und Taschen im Wert von mehreren 100.000 Euro rauben.

Die Bitte um Mithilfe:

Bereits am Vortag des Überfalls bemerkte ein Passant einen verdächtigen grauen SUV. Bei der Tat selbst seien dann insgesamt sechs Täter und eine Täterin beteiligt gewesen. Drei Männer und die Frau hätten Aydin überfallen, drei weitere Täter hätten in den Autos gewartet.

Hier erhofft sich die Kripo Siegburg Hinweise zu den Autos, einem dunklen Audi Q8 und wahrscheinlich einem Peugeot 3008, und zu den Beschreibungen der Täter. Außerdem bittet die Polizei um Hinweise zu Beobachtungen am Tatort am 6. Oktober 2020 und den Tagen zuvor und zu den geraubten Uhren. Mehr Informationen hierzu unter aktenzeichenxy.de.

Wer Hinweise liefern kann, möge sich bei der Kripo Siegburg melden unter: 02241- 5 41 41 41

Überfall auf einen Schüler: Der Fall

Schüler Tim Schäfer (Name geändert) aus Recklinghausen ist am Tattag, dem 5. März 2020, alleine zu Hause, denn die Schule beginnt an diesem Tag später. Gegen 9.30 Uhr klingeln zwei Männer an der Tür. Als der Schüler öffnet, wird er niedergeschlagen. Die Täter dringen ins Haus ein, suchen Geld, zwingen Schäfer dazu, einen Toast zu essen und wollen wissen, warum er in der Schule jemanden beleidigt habe.

Am Ende muss Schäfer die PIN seiner Bankkarte preisgeben. Einer der Täter hebt daraufhin 1.000 Euro von Schäfers Konto bei einem Geldautomaten in einer nahen Bankfiliale ab, wird dabei aber fotografiert. Danach lassen die Täter Tim Schäfer zu Hause zurück.

Die Bitte um Mithilfe:

"Das Verhalten der Täter ist völlig rätselhaft", findet Oberkommissar Michael Scheib von der Kripo Recklinghausen. Doch es wird noch kurioser, denn Rudi Cerne berichtet über den Mann, der in der Bank fotografiert wurde: "Genau dieser Mann hat vor ein paar Stunden angekündigt, also vor der Sendung, sich über seinen Anwalt stellen zu wollen."

Im Laufe des Donnerstags gegen 14 Uhr solle das geschehen. Daher gibt es in der Sendung nur die Beschreibung seines Komplizen. Dieser sei Mitte 20, etwa 1,85 Meter groß und beleibt, sprach deutsch, aber mit Akzent, und ist mutmaßlich "arabischer oder türkischer Abstammung".

Wer Hinweise liefern kann, möge sich bei der Kripo Recklinghausen melden unter: 0800- 23 61 550; ab 15. Juli unter: 02361 / 55 0

Das ist der aktuelle Stand bei den Hinweisen:

Alfred Hettmer vom LKA München fasst am Ende der Sendung den Stand bei den Hinweisen als "normal" zusammen, was die Anzahl der Anrufe betrifft. Im Fall Drewes seien "zahlreiche Hinweise zum persönlichen Umfeld des Opfers" eingegangen, denen nun nachgegangen werde.

Beim Uhrenraub kamen "gezielte" Hinweise zu den Kleidungsstücken und der Hinweis auf ein mitgehörtes Gasthausgespräch über den Verkauf von Rolex-Uhren. Im Fall Cindy Koch gebe es einen Hinweis "auf einen ähnlich gelagerten Fall" aus dem gleichen Jahr, bei dem nun Verbindungen geprüft würden.

Weitere Hinweise zu den Fällen kann man bei den zuständigen Kripo-Stellen, jeder anderen Polizeidienststelle oder im "XY"-Studio unter: 089/95 01 95 abgeben. Mehr Informationen über die einzelnen Fälle, zu den Täterbeschreibungen oder zu den Tatorten gibt es auf aktenzeichenxy.de.

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