Kritiker von Daniela Katzenberger bekommen neues Futter: Die Berufs-Blondine versucht sich als Schauspielerin. Sie hat im Film "Frauchen und die Deiwelsmilch" ihre erste Hauptrolle ergattert. Der Krimi läuft am 10. April um 20.15 Uhr in der ARD. Im Interview verrät Katzenberger, wie es dazu kam, ob sie dem Schauspiel erhalten bleibt und warum sie Kussszenen im Film an eine Ikea-Bauanleitung erinnern.

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Miri Marxer, die Sie in dem Film "Frauchen und die Deiwelsmilch" verkörpern, ist ein Mathe-Genie. Sind Sie privat auch mathematisch begabt?

Daniela Katzenberger: Eher nein (lacht). Ich habe mich aber gefreut, dass es im Film so aussieht, als wäre ich ein Mathe-Genie. Das empfinde ich als großes Kompliment. Ich bin aber eine ganz normale Durchschnittsrechnerin.

Ansonsten ist Ihnen die Figur aber sehr ähnlich: Miri Marxer ist modebewusst und taff. Wie viel von der echten Daniela Katzenberger steckt in der Filmfigur?

Ich behaupte mal, dass ich die Figur bin – nur in einer abgeschwächteren, softeren Version. Die Nägel sind nicht ganz so lang, das Make-up nicht ganz so viel. Mir fiel es sehr leicht, diese Rolle zu spielen. Sie ist sehr nah dran an der echten Daniela Katzenberger.

Daniela Katzenberger: "Ich bin da so reingeflutscht"

Also ist Ihre Filmfigur ein wenig natürlicher als Sie. Würde Ihnen dieser Look nicht auch privat besser gefallen?

Es gefällt mir nicht unbedingt besser. Aber der Look gefällt mir auch.

Sie sind bisher noch nicht oft als Schauspielerin in Erscheinung getreten. Wie kam es dazu, dass Sie plötzlich eine Hauptrolle in einem ARD-Film spielen?

Ich bin da so reingeflutscht. Ich habe nicht um diese Rolle kämpfen müssen. Einige Monate zuvor habe ich mich mit meinem Management mit der Produzentin Heike Vossler getroffen. Da haben wir über die Idee gesprochen. Ich wusste aber nicht, dass es dann so schnell gehen würde. Plötzlich hatte ich das Drehbuch auf dem Tisch und mir wurde gesagt: So, jetzt geht’s los mit dem Film. Ich bin sehr dankbar für diese Rolle. Obwohl ich überlegt habe, ob ich das überhaupt machen darf.

Was gab es da zu überlegen?

Es war ein Riesengeschenk, und ich habe mich gefragt, ob ich das annehmen darf. Es ist schon sehr krass. Ich habe keine Schauspielausbildung und darf so eine Riesenrolle übernehmen – in der ARD, was wie ein Sechser im Lotto ist.

Haben Sie daraufhin noch Schauspielunterricht genommen?

Ich hatte eine Art Crash-Kurs, der vier Wochen vor den Dreharbeiten losging. Mein Schauspielcoach hat sich sehr viel Zeit für mich genommen. Außerdem hatte er sehr viel Geduld mit mir. Dann habe ich jeden Tag von 9 bis 14 Uhr und noch mal von 16 bis 19 Uhr das Drehbuch durchgearbeitet. Ich bin immer gegen 4.30 Uhr aufgestanden und gegen 19 Uhr ins Hotel zurück und habe noch einmal den Text gelernt.

Wie lief der Unterricht ab?

Sehr technisch. Klare Anweisungen. Wir waren zeitlich sehr begrenzt, aber es musste einfach sitzen. Ich hatte auch keinen Welpenschutz und wurde da so behandelt wie jeder andere auch.

Was war für Sie am schwierigsten?

Das Heulen auf Kommando. Außerdem gibt es nichts Unromantischeres als eine Kussszene im Film. Wenn lauter Leute um dich herum stehen und dir genaue Anweisungen geben, wie du deine Zunge einsetzen musst. Es ist wie eine Bauanleitung. Als ob ich ein Ikea-Regal aufbauen muss. (lacht)

Wie viele Leute standen um Sie herum?

Etwa 40. Ein sehr privater Rahmen also. (lacht)

Mussten Sie viele Szenen mehrmals wiederholen?

Es gab einige Szenen, die mehrere Male wiederholt werden mussten. Es gab aber auch Szenen, die beim ersten Mal im Kasten waren. Das war natürlich cool.

Daniela Katzenberger: "Ich kam mir ein wenig schizophren vor"

Bei welcher Szene hat es so richtig gehakt?

Das waren die Szenen mit dem Hund, weil der nie da war. Ich hatte keinen Hund oder Menschen, mit dem ich sprechen konnte. Ich kam mir ein wenig schizophren vor.

Wenn der Hund Ihnen im Film gegenübersitzt, war bei den Dreharbeiten überhaupt kein Hund am Set?

Genau, der Hund konnte nicht die ganze Zeit am Set sein. Das war so ein sturer Dackel. Der musste in die Szenen nachträglich eingefügt werden. Was ich sehr interessant finde, weil man das im Film nicht sieht.

Die erste Hauptrolle haben Sie hinter sich. Was ist Ihr nächstes Ziel? Vielleicht "Tatort"-Kommissarin?

Das fragt mich komischerweise jeder. So weit möchte ich mich aber nicht aus dem Fenster lehnen. Bei einem zweiten Teil von "Frauchen und die Deiwelsmilch" wäre ich aber dabei.

Haben Sie bereits andere Angebote?

Noch nichts Konkretes. Ich lasse mich überraschen und warte erst einmal die Ausstrahlung ab. Wenn danach nichts mehr kommt, bin ich nicht weg vom Fenster.

Daniela Katzenberger: Die Leute sollen ruhig schimpfen

Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie?

Das weiß ich nicht. Es werden aber vor allem die einschalten, die schimpfen wollen. Da freue ich mich sehr darauf.

Sie haben keine Angst vor den Kritikern?

Nein, ich möchte ehrliche Kritik. Nur so kann ich lernen. Ich kann mich nicht verbessern, wenn mir niemand was sagt.

Sie sind es gewohnt, dass über Sie gelästert wird. Belastet Sie das nicht?

Ich finde, so etwas ist eine Riesenmotivation. Die sollen ruhig weiter meckern.

Hand aufs Herz: Welche Schulnote würden Sie sich selbst für Ihre erste Hauptrolle geben?

Eine Drei plus.

Warum so kritisch?

Eine Eins oder eine Zwei wären zu überheblich. Deswegen eine Drei – aber mit einem Plus.

Frau Katzenberger, vielen Dank für das Gespräch.

Daniela Katzenberger ist ein deutsches Reality-TV-Sternchen, Model und Gastronomin. Bekannt wurde sie durch die Doku-Soap "Auf und davon - Mein Auslandstagebuch". Auf dem Sender "Vox" hat sie die eigene Reality-TV-Show "Daniela Katzenberger - natürlich blond". Der Film "Frauchen und die Deiwelsmilch" läuft am 10. April um 20.15 Uhr in der ARD.
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