• Dass es beim "Duell um die Welt" extrem zugeht, manchmal auch extrem hirnrissig, ist bekannt.
  • In der jüngsten Show am Samstagabend hätte es Klaas Heufer-Umlauf aber mit seiner Aufgabe beinahe übertrieben.
  • Er hatte schlicht nicht damit gerechnet, dass sich Schauspieler Axel Stein wirklich hätte anschießen lassen.
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Wenn man auf einer Party auf die Frage "Und, was machst du so?" antwortet: "Ach, ich bin 41, ziehe samstagabends eine Fantasieuniform an und lasse mich dann für meinen großen Fernsehauftritt vermeintlich von Aliens entführen. Danach hechte ich mich in einem Fernsehstudio auf den Boden, um möglichst schnell eine Yogamatte aufzufangen, die ich selbst zuvor per Fernauslöser von einem Blech habe fallen lassen, um meinen Fantasie-Weltmeistertitel gegen meinen besten Freund zu verteidigen."

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Wenn man dann noch anfügt "Und weil ich mich nicht alleine zum Affen machen lassen möchte, hole ich noch ein paar Promis, die mit Pottwalen schwimmen, über einem Abgrund an Ringen turnen oder sich bei einer Schellen-WM bewusstlos schlagen lassen müssen", dann kommt es wirklich sehr entscheidend auf die eigenen Ansprüchen an einen Beruf an, ob eine solche Antwort Verachtung oder Bewunderung hervorruft.

Aber egal, wie hoch man den optimalen Sinngehalt eines Berufes bewertet, darf man in diesem Fall nicht allzu streng mit Joko Winterscheidt sein, denn wenn man Fernsehunterhaltung alleine nach Sinnkriterien bewertet, bliebe es viel dunkler auf den Bildschirmen. Sehr viel dunkler. Mit anderen Worten: Ja, was Joko Winterscheidt und sein Freund Klaas Heufer-Umlauf da in ihrem "Duell um die Welt" so treiben, ist haarsträubend oder wie es Moderatorin Jeannine Michaelsen am Samstagabend formuliert: "Das extremste und bescheuertste Reisejournal Deutschlands."

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"Das Duell um die Welt": Axel Stein soll sich anschießen lassen

Was genau daran extrem und bescheuert ist, sollte in der jüngsten Folge vor allem Schauspieler Axel Stein zu spüren bekommen – und auch, dass er selbst noch extremer ist, als die Show. Alles beginnt mit der Bemerkung, dass Axel Stein nicht besonders groß ist. Das mag mit um die 1,70 Meter zwar vielleicht stimmen, war für Heufer-Umlauf aber eher als Grundlage für einen Running-Gag gedacht.

Der Moderator schickt Stein nämlich für dessen Aufgabe nach Liechtenstein, dem bisher kleinsten Land, in das Heufer-Umlauf und Winterscheidt ihre prominenten Gäste für die Duelle haben reisen lassen. Dort muss Stein im kleinsten Auto der Welt fahren, kleine Gerichte essen, eine sehr kleine Botschaft vorlesen – und natürlich "die kleinste Aufgabe ever" lösen. Der Grund: "Alles ist viel witziger, wenn es klein ist", erklärt Heufer-Umlauf.

Was vielleicht für den kleinen Bierkrug zutrifft, aus dem Stein trinken musste, gilt für seine Aufgabe aber auf keinen Fall. Im Gegenteil: "Du musst dich von einer scharfen Waffe anschießen lassen!", lautet die Herausforderung. "Das kann nicht die Aufgabe sein!", fragt Axel Stein verwundert, als er hört, dass er sich einen Streifschuss verpassen lassen muss. "Wo ist es denn legal, sich anschießen zu lassen?", fragt Winterscheidt nach und Heufer-Umlauf gibt zu, dass das eigentlich nirgendwo der Fall sei, weshalb er sich für diese Aufgabe eine kleine Legende basteln musste.

Zuerst musste Stein in ein anderes Land. Dort sollte sich dann ein anonymer Mitarbeiter betrinken, von Stein bedroht werden und daraufhin ein Huhn loslassen, das dann "zufällig" einen Mechanismus bedient, der wiederum den Schuss aus "der kleinsten Waffe der Welt" auslöst, sodass Axel Stein am Ende einen Streifschuss in den Arm bekommt. Denn: "Klaas kann weniger verklagt werden, wenn ein Tier dich anschießt", erklärt Mitarbeiter Basti Axel Stein vor der Aufgabe.

Axel Stein provoziert den Abbruch

So weit die Theorie. In der Praxis taucht aber schnell das erste Problem auf. "Seid ihr noch ganz knusprig?", fragt Axel Stein nach, als er bei einem Testschuss den Wundkanal sieht, der theoretisch auch ihm droht. Das hat jedoch den Grund, dass für die Aufgabe eine andere Munition geliefert wurde, als in den Proben. Das zweite Problem: Der Mitarbeiter, der sich betrinken sollte, hat seinen Part zu ernst genommen oder wie es Heufer-Umlauf formuliert: "Der hat gar nichts mehr gerafft."

Kurzum: Die Aufgabe ist viel zu gefährlich, als dass sie durchgeführt werden sollte. "Wir können das auf keinen Fall machen", erklärt Basti seinem Chef Heufer-Umlauf. Doch was dann? Da hat Heufer-Umlauf eine Idee: "Es wäre viel cleverer, wenn er die Aufgabe abbricht." Dann hätte Klaas nämlich einen Punkt im "Duell um die Welt".

Vanessa Mai tanzt unter Wasser mit einem Wal

Doch dann passiert, womit Heufer-Umlauf und sein Team nicht gerechnet haben. Axel Stein zeigt sich nach kurzer Bedenkzeit entschlossen, die Herausforderung trotzdem anzunehmen und setzt sich in Position. "Wir können das nicht machen. Du kannst dir nicht den Arm abschießen lassen", bricht Basti ab, kurz bevor der Schuss ausgelöst wird. Damit bekommt Heufer-Umlauf zwar keinen Punkt, Axel Stein aber auch kein Loch im Arm.

Nur unwesentlich weniger idiotisch waren die Aufgaben der anderen Kandidaten: Fabian Hambüchen musste am Abgrund eines Stausees turnen, Vanessa Mai unter Wasser mit einem Wal tanzen und Thorsten Legat sich bei einer Ohrfeigen-WM bewusstlos kloppen lassen. Am Ende dieser Absurditäten-Olympiade gewinnt Joko Winterscheidt hauchdünn vor Heufer-Umlauf und darf sich auf der nächsten Party als Verteidiger eines Fantasie-Weltmeistertitels vorstellen.

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