Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. So viele Anläufe benötigte Klaas Heufer-Umlauf im ProSieben-Format "Wer stiehlt mir die Show?" auch, um seinem Freund und Kollegen Joko Winterscheidt den Moderationsjob zu nehmen. Einmal mehr präsentierte sich Heuer-Umlauf smarter als seine Kontrahentinnen Sarah Connor, Lena Meyer-Landrut und die Wildcard-Kandidatin Marina. Im Finale klappte es dann endlich ebenso.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Das ist zum dritten Mal in Folge meine Show", posaunte Host und Gastgeber Joko Winterscheidt am Sonntagabend mit geschwellter Brust und im hellgrünen Anzug heraus. Beim Vorstellen seiner Herausforderer Sarah Connor, Lena Meyer-Landrut und Klaas Heufer-Umlauf wunderte er sich zunächst. Stand doch sein Buddy Heufer-Umlauf im mintgrünen Pyjama da. How come?

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"Das ist doch eine Show hier. Da kann ich doch auch ein Show-Outfit anziehen, oder?", so Winterscheidts Lebensmensch, den der Fußballer Erling Haaland, der häufig im Schlafanzug auf Partys auftaucht, dazu inspiriert habe. Es gibt wohl bessere Musen, weshalb Winterscheidt kurz grinste, dann aber Wildcard-Kandidatin Marina ans Panel holte. Die Münchnerin ist freie Traurednerin. "Du machst deine Arbeit gut, Joko, aber ich hätte wahnsinnig gern deinen Job", eröffnete sie dem Host.

ProSieben
Klaas Heufer-Umlauf (in interessantem Outfit), Sarah Connor, Lena Meyer-Landrut und Marina (v.l.n.r.) wollten Joko die Show stehlen. © Seven.One/Julian Mathieu

Das ganze Publikum auf der Blockflöte

"Nenne eine Konjunktion!" Mit der Kategorie "Die leichten Fünf" und dieser Frage eröffnete Winterscheidt das Rennen um seinen Job. Dafür dass Meyer-Landrut zunächst so tat, als hätte sie noch nie von einer solchen gehört, lag sie nachher dreimal verdammt richtig ("Sodass", "Wenn", "Und"). Sarah Connor hatte wirklich gar keine Ahnung. Sie schrieb "Ich atme" auf ihr Täfelchen. "Ist das nicht 'Ich atme', 'Du atmest' et cetera?" so die konjugierende und damit falsch liegende Connor. Zur Erklärung: Als Konjunktion, auch Bindewort oder Fügewort, bezeichnet man im Deutschen eine Wortart, die Wörter, Wortgruppen oder Sätze miteinander verbindet. Connor, die gerne liest und taucht, war es anschließend auch, die meinte, dass nur 100 Quadratzentimeter in einen Quadratmeter passen würden.

Die Stimmung am Sonntagabend? Es ging so! Wenngleich sich Meyer-Landrut durchaus bemühte, etwas Witz und Esprit in das Geschehen zu bringen, was in den Sozialen Netzwerken jedoch die Geister schied. "Fein" fanden dies die einen, "penetrant" die anderen. In jedem Fall launig war jedoch das nächste Spiel. Bei "Joko und Blaas" mussten Winterscheidts Herausforderer Songs erkennen. Und zwar Songs, die allen Ernstes vom am Sonntagabend festlich gekleideten Publikum auf der Blockflöte gespielt wurden. Was unterdurchschnittlich klang, war überdurchschnittlich komisch. "Wahnsinnig gut geblasen", meinte Connor, nachdem die jetzt in ihren Reihen stehenden Zuschauer "Like a Prayer" (Madonna) und "All the small Things" intoniert hatten. "Ich verbeuge mich vor Ihnen", ließ auch Winterscheidt, der ebenso auf der Blockflöte "brillierte", seine Mitmusiker wissen.

Sarah Conner musste gehen

Sarah Connor war es, die wegen mangelnder Punkte als erste das Panel verlassen musste. Heufer-Umlauf hingegen schien auch in der dritten Ausgabe der siebenten Staffel die Konkurrenz fest im Griff zu haben. Beim Spiel "Keine Macht den Boden", für das die Protagonisten in Vintage-Sportkleidung und mit Helmen antanzten, war der 40-Jährige gewiefter als die anderen. Es galt mal, Fragen korrekt zu beantworten. Um den in einem großen Feld, dessen Boden mit keiner Stelle des Körpers berührt werden durfte, stehenden Buzzer betätigen zu können, mussten die Protagonisten Kreativität demonstrieren. Mit allem, was im Saal so herumstand und -kugelte, durfte man sich eine Brücke zum Buzzer bauen.

"Welche Tiergruppe ist das Spezialgebiet von Ornithologen?", lautete Winterscheidts erste, nicht allzu schwierige Frage. Heufer-Umlauf sprintete los, plauderte kurz mit drei Zusehern und ließ sich dann von ihnen einfach zum Buzzer tragen. In der nächsten Runde organisierte er sich in Windeseile zwei Kisten, stieg jeweils mit einem Fuß hinein und arbeitete sich die Kisten schiebend zum Buzzer vor. Ja, einfach smarter als die anderen. Meyer-Landrut war dann auch schon raus, was bei Social Media viele "appreciateten", die sich zuvor schon über Deutschlands ESC-Gewinnerin lustig gemacht hatten, als diese im Spiel "Je höher, desto höher", in dem Dinge nach bestimmten Eigenschaften sortiert werden mussten, das Gewicht eines Sportwagens nahezu korrekt geschätzt und nachher "Können wir kurz appreciaten, dass ich eineinhalb Tonnen gesagt habe und der Porsche 1.580 Kilogramm hat" gemeint hatte. "Nächstes Mal mach ich dich fertig", ließ die Musikerin jedenfalls Winterscheidt am Ende ihrer Reise noch wissen. "Freu mich drauf", antwortete der 45-Jährige grinsend.

Heufer-Umlaufs Weg ins Finale

Wildcard-Kandidatin Marina versus Klaas Heufer-Umlauf. So lautete also das Duell um den Einzug ins Finale. Im bereits traditionellen Spiel "Da hab ich doch prompter die Antwort vergessen" galt es wieder einmal, einen Text vom Teleprompter abzulesen und die vorhandenen Lücken spontan zu füllen. Marina, die unter anderem Chris de Burgh nicht als Sänger des Hits "Lady in red" nennen konnte, aber auch nicht wusste, dass "Laurel und Hardy" hierzulande als "Dick und Doof" bezeichnet werden, konnte nur vier Lücken füllen und somit auch nur vier Punkte einfahren. "Das war nix", meinte die Wildcard-Kandidatin, die vier Sprachen spricht, leicht geknickt. Da sie damit nur auf 14:16 verkürzen konnte, musste Heufer-Umlauf gar nicht mehr vor den Teleprompter treten. Er stand zum dritten Mal hintereinander gegen "Best Buddy" Joko Winterscheidt im Finale.

Dieses wurde einmal mehr von Katrin Bauerfeind moderiert. Die Regeln in aller Kürze: Heufer-Umlauf bekommt für jede richtige Antwort, Winterscheidt immer ganz automatisch – egal, wie dessen Antwort, die sein Herausforderer nicht sieht, auch ausfällt – einen Punkt. Zunächst! Um Winterscheidt aufhalten zu können, hatte Heufer-Umlauf in den rund zweieinhalb Stunden zuvor zwei Münzen erspielt. Wenn er denkt, Winterscheidt wisse eine Antwort nicht, kann er eine Münze setzen, worauf der Titelverteidiger seine Antwort aufdecken muss. Ist diese falsch, bekommt er den Punkt nicht und Heufer-Umlauf behält die Münze, ist sie korrekt, verhält es sich umgekehrt.

Showdown am Sonntagabend

Vorweg: Es war ein spannendes Finale. Zu wissen, wofür das "F" im Namen John F. Kennedy steht, traute Heufer-Umlauf seinem Gegenüber durchaus zu, weshalb er keine Münze setzte. Chance vertan, denn Winterscheidt hatte keine Ahnung und schrieb "Fred" auf sein digitales Täfelchen. Erfolgreicher war der Herausforderer bei der Frage "Welcher Film trägt den deutschen Untertitel 'Eine unerwartete Reise'?". Er setzte eine Münze und ertappte Winterscheidt, der mit "Herr der Ringe" (statt "Der Hobbit") die falsche Antwort gab, aber dennoch "ultrastolz" war. "Ich wusste irgendwas mit diesen Quatschleuten da", so der Host, der Hobbits, Zwerge und Orks meinte und offenbar nicht allzu Kino-affin ist.

Beim Stand von 4:4 und der Frage "Der Name welcher Sportart bedeutet übersetzt so viel wie 'sanfter Weg'?" ging es quasi um die Wurst. Mit "Judo" lag der Mann im Pyjama goldrichtig. "Ich bin mir nicht sicher, ob er das weiß. Ich weiß nur, dass er noch nie Kampfsport gemacht hat", so Heufer-Umlauf, der mit den Worten "Komm, scheiß drauf, machen wir’s!" schließlich eine Münze setzte und Winterscheidt zwang, die Hosen runterzulassen. Der begann zunächst zu tanzen, rückte dann aber mit der Sprache heraus: "Die Sendung bleibt zumindest in der Familie. Ich hab 'Yoga' aufgeschrieben", offenbarte Winterscheidt. Heufer-Umlauf jubelte aus voller Kehle. "Das ist alles meins jetzt, das ist alles meins jetzt!", so der Gewinner des Abends, der noch seinen Freund umarmte.

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