Eine Show zwischen "Love Week", Homeoffice-Gefühl und ihrer eigenen Systemrelevanz: "Love is in the Air" schwebte nicht nur über dem Publikumstanz, sondern der gesamten sechsten "Let's Dance"-Ausgabe.

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Neben Liebesliedern und entsprechenden Schwüren gab es erneut spektakuläre Tänze, weniger geschmeidige Video-Schalten und am selben Tag ausgerechnet Lob von der "Zeit": "Ein unerwartetes, unironisches Geschenk an die Fernsehzuschauer, weil die Prominenten, die Tänzer, die Moderatoren, die Jury eine Show abliefern, die beweist, dass das Fernsehen immer noch eine Sehnsuchtsmaschine sein kann."

"Let's Dance" im Schatten des Wendlers

Wie viel Sehnsucht auch ein Paar verströmen kann, dass sich ausschließlich im publikumslosen "Let's Dance"-Studio voneinander trennen lässt, zeigen Laura Müller und ihr "Schatzi". Dass er soooo stolz auf sie ist, dass sie sich über die Maßen lieben und gar nicht voneinander lassen könnten, betonen Müller und der Wendler bei jeder Gelegenheit.

Dass sich ihre Liebe aber durch die "Herausforderungen" der letzten Monate noch verstärkt habe, gab die inzwischen respektable Tänzerin in der sechsten Liveshow zu Protokoll: "Wir haben gefühlt schon alles durchlebt und sind daher ganz, ganz fest zusammen. Ich habe unfassbares Vertrauen zu diesem Mann", so die bessere Hälfte des Paares.

Noch in diesem Jahr wolle man heiraten und sich dabei von RTL "begleiten" lassen, gaben Laura und der Wendler diese Woche bekannt – da sind Gesten wie eine "Prinzessin Laura"-Torte, eigenhändig vom väterlich stolzen Freund in den Trainingsraum gebracht, absolut angebracht.

Doch vor dem Hochzeitswalzer musste beim Jive zu "Dein ist mein ganzes Herz" Gas gegeben werden."Gut so, dein Kopf war schon an meinem Hintern", lobte Tanzpartner Christian Polanc, der nach kurzer Krankheitspause wieder am Start war.

"Mit dem Körper tanzen und mit dem Kopf die Show genießen", empfahl er seiner aufgeregten Schülerin, was die Jury mit 23 Punkten honorierte. "Du hast an Selbstbewusstsein gewonnen", so Motsi Mabuse. Dennoch solle Laura, so Joachim Llambi weiter an ihrer "Personality" arbeiten: "Frau Müller, Sie brauchen mehr "Wow"."

Die Zuschauer, so das Twitter- und Facebook-Barometer, gewöhnen sich merklich an Lauras zwar noch unsicheren, aber für viele überfälligen Alleingang ("Könnt ihr mal den Wendler ausblenden") aus dem Schatten ihres Liebsten: "Sie hat Charisma, kann was und verkauft es", so eine Facebook-Userin. Dass sie und Christian am Schluss zittern mussten, wird sie wohl nur stärker machen - schließlich muss es nach eigenen Angaben auch Michael Wender "jedesmal, wenn er sie tanzen sieht."

Hänni wird in der Schreitherapie zum "Bad Boy"

Auch sonst war laut Moderator Daniel Hartwich - der damit eigentlich die Jury-Outfits meinte - von "Blümchensex bis 50 Shades of Grey" alles an Ausdruck und Stil vertreten.

Beim Paso Doble krempelte Christina Luft ihren Partner Luca Hänni mit Schreitherapie zum "Bad Boy" um: "Du kleiner Torero", säuselte Juror Jorge Gonzáles prompt und beteiligte sich an verdienten 25 Punkten.

Ob Motsi Mabuse bei ihrem Urteil "Es ist so süß, euch beiden zuzuschauen" ein intimes Geheimnis ausplauderten? Twitter-User ließen es vermuten: "Hat Motsi Mabuse gerade gespoiltert, dass Luca und Christina zusammen sind?"

Die Höchstwertung der Show sicherten sich Tijan Njie ("Ich bin Single") und Kathrin Menzinger und stellten damit zwei Bestleistungen auf: Die erste 30er-Wertung in Menzingers sechsjähriger "Let's Dance"-Karriere sowie die erste volle Punktzahl für einen Jive in der Showgeschichte.

Mabuse über Klempnow: "So viel falsch und so viel richtig"

Am anderen Ende der Fahnenstange bewegten sich Ilka Bessin und Erich Klann mit ihrem Contemporary. Genauer gesagt: Sie bewegten sich nicht viel, sondern erzählten über Schauspiel und Requisiten eine traumatische Liebeserfahrung aus Ilkas Leben ("Liebe darf nicht weh tun").

Mutig und eindrucksvoll umgesetzt – allerdings nicht viel getanzt, so die Meinung vieler Zuschauer und Joachim Llambis: 12 Punkte. Die Kommentare im Netz reichten von "Keine Performance hat mich je so berührt" über "Jeder Baum tanzt besser" bis hin zu "Ist mir lieber als Akrobatik in Nachtwäsche".

Ihre Authentizität half Ilka auch diesmal: Trotz Zittern tanzt sie weiter – unter anderem in Gesellschaft von Lili Paul-Roncalli und Massimo Sinato (ihr 29 Punkte-Quickstep war für Jorge "großes Kino") sowie Marta Arndt und Martin Klempnow, der "so viel falsch und so viel richtig macht" (Motsi Mabuse).

Abschied nehmen mussten Ulrike von der Groeben und Valentin Lusin – ausgerechnet das Paar, das in der "Love Week" als Vorbild für alle Liebenden gelten kann: Beide sind mit ihren Ehepartnern schon lange zusammen.

Und so gilt weiterhin die Eloge aus der "Zeit": "Let's Dance" macht unseren Freitagabend glamouröser und fröhlicher, als es die Umstände eigentlich zulassen." Nach der Osterpause geht es am 17. April weiter.

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