Nach dem Dschungelcamp ist vor "Diese Ochsenknechts" – insbesondere für Natascha Ochsenknecht. Im Interview mit unserer Redaktion hat die 59-jährige Ex-Camperin ein Fazit zur 17. Staffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" gezogen und zudem einen Einblick in die dritte Staffel von "Diese Ochsenknechts" gewährt. Die neuen Folgen der Doku-Serie sind ab dem 12. Februar (um 20.15 Uhr) bei Sky und WOW zu sehen.

Ein Interview

Frau Ochsenknecht, die 17. Staffel von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" ist beendet. Warum ist Lucy Diakovska aus Ihrer Sicht eine würdige Dschungelkönigin?

Mehr News über TV-Shows

Natascha Ochsenknecht: Ich habe mich tatsächlich sehr gefreut, dass Lucy gewonnen hat, weil ich sie schon seit vielen Jahren kenne. Sie ist eine tolle, bodenständige Frau. Für mich war es nur ein bisschen traurig zu sehen, wie übermotiviert sie an der einen oder anderen Stelle agiert hat. Sie hat bei mir den Eindruck erweckt, dass sie eine große innere Unruhe hat. Vielleicht müsste sie daran ein bisschen arbeiten. Ein Ruhepol in ihrem Leben würde ihr sicherlich ganz guttun. Nichtsdestotrotz hat sie es großartig gemacht. Lucy war mit die Einzige im Camp, die keine Vermarktung im Hinterkopf hatte. Sie hat einfach das gegeben, was in ihr steckt.

Vielleicht ist das ja etwas, was Lucy aus dem Format mitgenommen hat. Sie waren 2017 selbst im Dschungelcamp. Haben Sie damals ähnliche Erfahrungen sammeln dürfen – mit Blick darauf, woran Sie vielleicht persönlich arbeiten müssten?

Bei mir war das nicht so. Ich habe im Dschungel genauso agiert wie außerhalb des Camps. Meine Erkenntnis aus dieser und den vergangenen Staffeln ist vielmehr, dass man das Dschungelcamp einmal um 180 Grad drehen und neu starten müsste. Es gehen immer mehr Leute ins Camp, die ganz genau wissen, was Sache ist. Die meisten haben einen klaren Plan und wissen, wann und wie sie in die Kamera schauen müssen. Früher hat dieses Format ausgemacht, dass man in einen Topf geworfen wurde und niemand wusste, was passieren würde.

Dennoch passieren Dinge im Camp, die einen Plan mitunter zunichtemachen können …

Das stimmt. Natürlich sind Menschen dabei, die zum Beispiel auf Entzug sind. Wenn der Kaffee oder die Zigarette fehlt, hat der eine oder andere schon mal eine kurze Zündschnur. Andere wiederum tun sich schwer damit, auf einmal auf ihren ständigen Begleiter, nämlich ihr Handy, verzichten zu müssen. Aber: Zu 99 Prozent fallen die Kandidaten nach dem Auszug wieder in ihren alten Trott zurück. Manchmal denke ich mir dann: Wärst du mal lieber so geblieben wie im Camp, denn da warst du sympathischer!

An wen denken Sie konkret?

Mike Heiter, dem ich schon mal begegnet bin, ist wirklich ein unheimlich netter Typ. Im Camp fand ich ihn super, weil er sich so pur gegeben hat. Auch seine Geduld mit Kim Virginia hat mir imponiert. In der großen Wiedersehens-Show am Montag erschien er dann mit seiner Brille und seinen Ketten. Das wirkte auf mich wie eine Schutzmontur. Ich persönlich fand den anderen Mike cooler.

In "Das große Wiedersehen" hat sich Kim Virginia bei Mike zumindest dafür entschuldigt, dass sie seine Tochter vor einem Millionenpublikum zur Sprache gebracht hat. Nehmen Sie Kim diese Entschuldigung ab?

Kim Virginia nehme ich gar nichts ab. Sie hat das Camp früh genug verlassen, um sich ein Bild von den Pressereaktionen zu verschaffen. Für mich ist sie zu 1.000 Prozent berechnend. Vermutlich hat sie sich nur entschuldigt, weil sie Angst vor einer Klage hatte. Sie wusste, dass es besser ankommt, wenn sie in diesem Punkt klein beigibt. Solche Frauen sind Katastrophen.

Welche Kandidaten haben Sie in dieser Staffel positiv überrascht?

Definitiv Fabio, der sehr natürlich ist – und eben noch nicht so Formate-versaut wie andere. Ein großer Bär mit einem großen Herzen. Im Camp kann man viel reden, wichtig sind jedoch die Taten. Indem er immer wieder die Hand von Heinz Hoenig gehalten hat, um ihn zu stützen, hat er mich endgültig überzeugt. Mir war das aber von Anfang an klar, weil er mir zuvor schon in einem anderen Format positiv aufgefallen war. Eigentlich war er mein Favorit auf die Krone.

"Diese Ochsenknechts" geht in die nächste Staffel

Nach dem Dschungelcamp ist vor "Diese Ochsenknechts". Am 12. Februar startet die dritte Staffel der Doku-Serie über Ihre Familie. Laut einer Pressemeldung soll es diesmal "so privat wie noch nie" zugehen. Können Sie das bestätigen?

Ja, das kann ich bestätigen. Es liegt daran, dass man sich mit der Zeit immer mehr öffnet – auch weil das Vertrauen zum gesamten Team von Staffel zu Staffel wächst. In dieser Staffel werden die Zuschauer auch Momente zu sehen bekommen, die sehr traurig und emotional sind. Ich glaube, dass viele überrascht sein werden, wie offen wir über manche Themen reden. Es gehört einfach zum Leben dazu, dass es manchmal drunter und drüber geht. Wir wollen anderen Menschen Mut machen, indem wir gewisse Einblicke gewähren.

Bei welchem Thema wird es besonders emotional?

Vor allem dann, wenn es um Jimi (Sohn von Natascha und Uwe Ochsenknecht; Anm. d. Red.) geht, der ja nicht mehr dabei ist. Das hat uns allen ein bisschen das Herz gebrochen, er fehlt natürlich. Dennoch gehen wir mit dem Ganzen hart ins Gericht. Im Nachhinein habe ich mich schon gefragt, warum ich mich dazu so geäußert habe. Andererseits muss eine Wut oder eine Traurigkeit manchmal eben auch raus.

Wie verhärtet ist denn die Beziehung zwischen Jimi und dem Rest der Familie? Sehen Sie Licht am Ende des Tunnels?

Dazu sage ich jetzt mal nichts. Mal gucken, wie lang der Tunnel ist …

Den Kontakt zu Yeliz Koç, die mit Ihrem Sohn eine gemeinsame Tochter hat, halten Sie weiterhin aufrecht. Welchen Eindruck haben Sie von ihr? Hat der "Promi Big Brother"-Sieg Yeliz Auftrieb gegeben?

Yeliz ist die Mutter meiner Enkelin, also begegne ich ihr mit Respekt. Wir verstehen uns und ich besuche sie regelmäßig. Insofern passt das alles. Und natürlich hat es ihr gutgetan, dass sie bei "Promi Big Brother" gewinnen konnte.

Ihre Tochter Cheyenne hat in einem Interview mit unserer Redaktion zum Start des Spin-offs "Unser Hof" durchblicken lassen, dass sie dem Showbiz nicht so zugeneigt ist. Wie gefällt Ihnen der Weg, den sie mit ihrem Mann Nino eingeschlagen hat?

Ich bin auf beide sehr stolz. Ich selbst bin auf einem Dorf aufgewachsen und habe es immer sehr geliebt, in der Natur zu sein. Das hat Cheyenne mit mir gemeinsam. Wir hatten früher jahrelang eine Finca auf Mallorca, mitten auf einem Acker. Tiere und Natur war schon immer ihr Ding.

Besuchen Sie Ihre Tochter häufig auf ihrem Chianinahof in Österreich und packen Sie dann auch selbst mit an?

Na, klar. Das Leben auf dem Hof ist natürlich etwas ganz anderes als mein Leben, aber ich liebe es. Für mich ist das ein schöner Ausgleich. Mir geben diese Besuche immer viel Kraft und Energie. Und natürlich packe ich mit an, ich war sogar schonmal Geburtshelferin. Wenn ich vor Ort bin, übernehme ich alle Aufgaben, die mir zugetragen werden.

Die Faszination "Ochsenknecht

Die Familie Ochsenknecht gehört zu den bekanntesten Familien Deutschlands. Was macht die Faszination "Ochsenknecht" aus?

Jedes Familienmitglied führt im Prinzip sein eigenes Leben, jeder ist eine eigenständige Persönlichkeit. Anders als andere Familien sind wir nicht durch Reality-Formate bekannt geworden. Wir finden mittlerweile seit gut 35 Jahren in der Öffentlichkeit statt – von meiner Ehe über die "Wilden Kerle"-Filme bis hin zu "Diese Ochsenknechts". Zudem spielen bei uns die Herzlichkeit, der Humor und der Zusammenhalt, der zurzeit leider an manchen Stellen etwas bröckelt, eine große Rolle.

Inzwischen sind wir vier Generationen, schließlich ist meine Mama Bärbel auch noch mit dabei. Wo gibt es das heute noch? In südlichen Ländern ist es ganz normal, dass junge Menschen zum Beispiel mit ihren Urgroßeltern unterwegs sind. Diesen familiären Zusammenhalt vermisse ich heutzutage etwas. Dennoch hocken wir nicht ständig aufeinander, jeder geht seinen eigenen Weg.

Welche Personen aus Ihrer Familie wäre noch prädestiniert für einen Abstecher ins Dschungelcamp?

Ich sehe da niemanden drin – auch wenn Nino vermutlich gut bestehen würde, weil er vom Typ her jemand ist, der sämtliche Prüfungen durchziehen würde.

Nach Heinz Hoenig könnte ja Ihr Ex-Mann Uwe Ochsenknecht den Cast von "Das Boot" im Dschungel vertreten. Wäre er geeignet?

(lacht) Uwe würde sofort Nein sagen, den braucht man gar nicht fragen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.