Jan Köppen und Frank Buschmann scheinen sich gefunden zu haben. Zumindest haben sie sich mit ihren Gags und Blödeleien über die Jahre zum Markenzeichen von "Ninja Warrior Germany" hochmoderiert. Bei der vierten Vorrunde der Allstars-Variante stahl ihnen am Sonntagabend aber eine andere Truppe die Show.

Christian Vock
Eine Kritik
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Wum und Wendelin. Lolek und Bolek, Doug und Carrie, Bibi und Tina, Mulder und Scully, Laurel und Hardy, Leonard und Penny, Marge und Homer, Netzer und Delling – es gibt in der TV-Geschichte einige Paare, die haben es ins kollektive Gedächtnis der Zuschauer geschafft. Jan Köppen und Frank Buschmann sind zwar auch ein TV-Paar, an ihrem Kollektivgedächtnis-Status werkeln die beiden aber noch.

Seit ein paar Jahren arbeiten sie, so wie am Sonntagabend auch wieder, zusammen bei "Ninja Warrior Germany" und bedienen hier ihre Rollen. Köppen, der Hallodri und Buschmann, der gesetzte Moderationsveteran, der den "jungen" zur Räson ruft. Dabei war Buschmann selbst einmal der Hallodri – zumindest sorgte er im einst zum Teil bräsigen Floskelgedresche der Sportkommentierung mit neuer Sprache für frischen Wind.

Der sprachliche Wind ist nicht mehr ganz so frisch bei Buschmann, aber was geblieben ist, sind der Verve und Enthusiasmus, die er in jedes Ereignis wirft, das er kommentiert. Und so steht er nun zusammen mit Köppen auf seiner Kommentatoren-Tribüne und jubelt die "Ninjas" bei RTL durch den Parcours und heitert das Ganze mit ein paar mal mehr, mal weniger durchdachten Showeinlagen auf.

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"Ninja Warrior Germany – Allstars": 4 aus 32 ins Finale

So kichert Buschmann etwa am Sonntagabend dem Zuschauer ins Gesicht, während Köppen hinter ihm hin und her düst und seine Faxen macht. Da ist sich Buschmann über seinen Kollegen sicher: "Er ist krank." Ja, auch wenn die beiden noch keinen TV-Legenden-Status haben und vielleicht niemals haben werden, so haben sie doch ihr Ding gefunden, wie sie "Ninja Warrior Germany – Allstars" neben den artistischen Leistungen der Wettkämpfer einen zusätzlichen Stempel aufdrücken.

Für alle Nicht- oder Noch-Nicht-Ninjas – darum geht es bei der Show: Jeweils zwei "Ninja Warriors" kämpfen sich gegeneinander durch einen Hindernis-Parcours aus Stangen, Wippen und Wänden. Wer am schnellsten ist oder länger durchhält als der Gegner, gewinnt. Es gibt fünf Vorrunden, die in jeweils drei Runden absolviert werden. Am Ende ziehen die vier besten jeder Vorrunde in die Finalshow ein. Dort kann der Sieger dann 50.000 Euro gewinnen.

In der vierten Vorrunde treten am Sonntagabend wieder 32 neue Kandidaten an, diesmal unter anderem René Casselly, Simon Brunner, Jonas Marqua, David Wolf, Chris Harmat, Dominique Karlin, Giovanni Ertl, Kevin Meyer, Siegfried, Rene und Roy Sperlich, Justin Rodney, David Wollschläger, Richard Pech, Pascal Siffert oder Jescher Heidl.

"Es ist einfach Ninja-Sport aus dem allerallerobersten Regal"

Los geht es mit dem Duell Simon Brunner gegen Dominique Karlin. Zuerst geht es für die beiden über Pfeiler durch ein Wasserbecken. Danach müssen sie über die schwingende Speiche und einen Pendelstamm das zweite Wasserhindernis überwinden, ehe sie sich über Gewässer Nummer drei an kleinen Rädchen hinüber kurbeln und schwingen müssen. Nun führt der Weg über frei schwingende Riesenbälle zum nächsten Höhenhangelgerät, bevor die Kandidaten auf ihrem Weg zum Buzzer noch die viel zu hohe Wand hochrennen müssen.

Die beiden legen auch los wie die Teufel und sind den größten Teil der Strecke nicht nur faszinierend schnell, sondern auch gleichauf. Doch bei der Höhenhangelei geht Brunner ein Ring flöten, den er aber zum Weiterhangeln braucht und so stürzt der 24-Jährige ab ins Wasserbecken. Karlin hingegen saust nicht nur unbeeindruckt weiter, sondern beeindruckt dann sogar selbst, indem er den Parcours in einer Fabelzeit von 29,58 Sekunden abschließt. "Er hat richtig gute Karten auf die 5.000 Euro für Bestzeit in Runde eins", jubelt Buschmann.

"Was für ein Start heute Abend – lecko mio!", kriegt sich Buschmann gar nicht mehr ein und so muss diesmal Köppen den seriösen Moderator spielen, als er Sieger Karlin interviewt. "Es ist einfach Ninja-Sport aus dem allerallerobersten Regal, den wir hier sehen und wir haben noch ein paar absolute, sorry für den Ausdruck, Monster heute hier im Programm", redet sich Buschmann weiter in Euphorie. Doch auch wenn es gar nicht so schwer ist, ins alleralleroberste Regal beim Ninja-Sport zu greifen, schließlich gibt es hier nicht so viele Regale, soll das weder die Leistung der Athleten noch die Begeisterung Buschmanns schmälern. Beides gehört zusammen.

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"Ninja Warrior Germany – Allstars": Sperlich-Hattrick in Runde eins

Und sonst so? Sonst hatte Frank Buschmann mit seiner Einschätzung völlig recht, denn tatsächlich kommt niemand an die Rekordzeit von Dominique Karlin heran, was dem 5.000 Euro beschert - bemerkenswert. Bemerkenswert ist aber auch die Familie Sperlich. Denn hier treten mit Siegfried, Rene und Roy drei Brüder an und die schaffen es in voller Familienstärke in Runde zwei. Das findet Frank Buschmann so gut, dass er dem Trio eine Art Kompliment macht: "Ihr seid ‘ne eigenartige Familie, aber ihr macht Spaß!"

Spaß machen in der Tat alle drei, selbst Spaß haben werden aber nur zwei von ihnen. Denn nur die Brüder Siegfried und Rene schaffen es in Runde drei an den Power Tower, ein riesiger Gerüst-Turm, über, durch und um den herum sich die Kandidaten klettern und schwingen müssen. Der Finaleinzug gelingt aber auch noch sechs weiteren "Ninjas" und so lauten die Duelle am Power Tower: Siegfried Sperlich gegen Dominique Karlin, Rene Sperlich gegen Georgi Damyanov, Stefan Angermeier gegen Leonardo Calderón und René Casselly gegen Giovanni Ertl.

Wie schon eine Runde zuvor ist auch beim Power Tower für einen der Sperlich-Brothers Endstation. Siegfried hat den Kletterkünsten von Dominique Karlin zu wenig entgegenzusetzen. Sein Bruder Rene hingegen gewinnt sein Duell und so ist es nun an ihm, die Familie in der Abschlussshow zu vertreten. Oder wie es Buschmann formuliert: "Es ist ein Sperlich im Finale!" Dorthin nimmt er noch die Kollegen Leonardo Caledrón, Dominique Karlin und René Casselly mit.

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