Was bekommen unsere Kinder in den Schulkantinen zu essen? Dieser Frage geht Sternekoch Christian Rach für seine RTL-Doku "Rach deckt auf" nach - und was er in einer Dortmunder Gesamtschule zutage fördert, lässt einem nicht gerade das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Exemplarisch für Deutschlands Schulküchen begibt sich
Schuld sind natürlich erst mal die anderen: Gekocht werden schnelle, ungesunde Gerichte wie Würstchengulasch, und Obst gibt es auch keins - weil es die Schüler laut den Betreibern der Kantine nicht anders wollen. Fragt Rach jedoch die Schüler, beklagen sich im Grunde alle über das schlechte Essen. Und wenn es doch mal Obst gibt, ist es in Nullkommanix weg.
Der wahre Grund für das Problem ist, wenig überraschend, mal wieder das Geld. Mit 2,50 Euro soll das Team der Mensa, das aus einer Köchin, die sich alles selbst beigebracht hat, und vier Aushilfen besteht, ein gesundes Mittagessen auf den Tisch bringen. Das würde wohl nicht mal der Sternekoch hinbekommen.
Legal Steuern sparen mit Christian Rach
Aber Rach wäre nicht Rach, wenn er nicht auch dafür eine Lösung parat hätte: Er stößt auf einen legalen Steuertrick, wie alle Schulkantinen ab sofort die Mehrwertsteuer umgehen können. Denn: "Bisher hat der Staat bei Essen in der Schulmensa 'kassiert' – die Schulen mussten 19 Prozent Mehrwertsteuer abführen." Der Koch stattet also mal eben dem Bundesministerium für Finanzen einen Besuch ab und kommt mit folgendem Tipp zurück: "Wenn die Schulfördervereine aus dem Kantinenbesuch als Grundleistung einen Betreuungsauftrag machen, müssen sie ab sofort aufs Essen keine Mehrwertsteuer mehr abführen – und das bundesweit." Mit diesem Trick haben die Schulkantinen in Deutschland bis zu 40 Cent mehr pro Essen zur Verfügung.
Vielleicht hat der Sternekoch da auch ein bisschen vom Wahlkampf profitiert, aber da es um Kinder geht, wollen wir mal nicht so sein. Auch die TV-Zuschauer fanden den Einsatz von Christian Rach gut: Nachdem die Quoten vergangene Woche deutlich zurückgegangen waren, legte die Doku-Reihe in dieser Woche wieder zu. Bei den für RTL wichtigen jungen Zuschauern schalteten 1,74 Millionen ein, was einem ordentlichen Marktanteil von 17,7 Prozent entspricht. Zum Vergleich: Der derzeitige Monatsmarktanteil des Kölner Privatsenders liegt bei 13,6 Prozent.
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