Im Herbst startet die RTL-Reality-Kuppelshow "Schwiegertochter gesucht" in die zwölfte Staffel. Zum Auftakt werden die neuen Kandidaten vorgestellt – von denen manche schon bekannte Gesichter sind.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Genzel dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Ich bin nicht schwul", betont Stapelfahrer Arno. Es ist das erste, was er von sich sagt, weshalb er den Rest seines Beitrags damit beschäftigt ist, jedweden Verdacht auszuräumen.

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Dass er von Romeo und Julia redet und eifrig einen putzigen Chihuahua streichelt, dürfte die letzten Zweifler – wer auch immer sie sein mögen – vollauf überzeugen.

Arno ist einer der neuen Kandidaten bei dem Kuriositätenkabinett "Schwiegertochter gesucht", das in diesem Jahr in die zwölfte Runde gestartet ist.

Und weil die vorigen Staffeln so erfolgreich waren, werden auch prompt einige Kandidaten von früher noch einmal an den Start geschickt.

Frauen und Bingo fürs Leben

"Das sieht noch aus wie beim letzten Mal", stellt Moderatorin Vera Int-Veen fest, als sie Kandidat Marco besucht. Mit Wohnungen kennt sie sich ja aus: Wenn sie nicht gerade Schwiegertöchter rekrutiert, beschert sie in ihrer anderen Show "Mietprellern auf der Spur" furchtsamen Vermietern nachhaltige Albträume.

Ob es schon einmal vorgekommen ist, dass sich Leute auf die eine Sendung bewerben und dann in der anderen landen?

Bei Marco, der 2011 schon suchte, besteht da zum Glück kein Verdacht: Bei ihm ist alles ordentlich. So kann sich Vera auf eine gemütliche Partie Bingo mit ihm zusammensetzen, die dem Sonntagabendprogramm neben dem Tschiller-"Tatort" einen seiner adrenalinreichsten Höhepunkte beschert. "Nacht-Igel?", knobelt Marco, bis er das Wort erkennt: "Nachtigal!"

Die Herrschaften suchen allesamt "die Frau fürs Leben". Was sollen sie auch sonst sagen? "Ich brauche jemanden, der mir die Butterbrote schmiert, wenn Mutti das nicht mehr kann"? "Ich suche einen jungen Hüpfer fürs Nacktputzen und Bingospielen"?

Wobei ja nicht nur die Männer jemanden suchen, sondern auch die Mütter – und die haben bei der Suche wohl ein bis drei Wörtchen mitzureden. "Es wird ja wirklich Zeit, dass du ma' 'ne Frau findest", erklärt beispielsweise Mutti Betina ihrem Sohnemann, der ebenfalls Marco heißt.

Manche sind da richtig großzügig: "Aussehen ist mir eigentlich egal", meint Mama Silvia hinsichtlich der Wahl ihres Stefans. Er selber äußert sich nicht dazu.

Christa, die Mutter von Arno, ist da fast ebenso pragmatisch: "Hässliche gibt's ja heute fast keine mehr". Offenbar schaut sie nie RTL.

Zwei große Schlagerfans unter den Kandidaten

Gleich zwei Schlagerfreunde finden sich unter den Kandidaten, um potentiellen Bewerberinnen die Auswahl zu erschweren. Karsten stellt sich gleich mit einem Liedchen vor: "Das ist mit uns, das wird ganz großes Kino" – obwohl es ja eigentlich eher kleines Fernsehen wird.

Der andere ist ein Wiederholungstäter: Der 43-jährige Mario war 2010 schon mit von der Partie. Er tritt gern mit Perücke als Howard-Carpendale-Imitator auf, und wenn man sich mal Stimme, Aussprache, Aussehen und Bewegungen weg denkt, kommt er relativ nah ans Vorbild heran.

Ein Kandidat von früher wird übrigens besucht, obwohl er schon versorgt ist: Guido, der 2017 die große Liebe fand, hat mittlerweile geheiratet. "Wir bleiben für immer zusammen", verspricht er. "Bis zur Rente".

Danach gibt es ja zum Glück sicherlich noch weitere Staffeln von "Schwiegertochter gesucht".

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