Es war im Grunde der Abend dreier junger Herren, die sich durch eine Vielzahl an Fragen antworteten und ihren Träumen – etwa jenem einer Alpaka-Zucht - ein Stück näher rückten. Dass bei der 500-Euro-Frage der Konfettiregen niederging, überraschte selbst Günther Jauch, der am Ende dann noch mit einer Sexologin über Donald Trump parlierte.
Gestartet wurde die Sendung am 1. April knochentrocken mit der Auswahlfrage für die acht Kandidaten. Ein Aprilscherz zu Beginn? Muss ja nicht sein! Als Erster durfte der aus Dinslaken stammende Student und gelernte Pizzabäcker Luigi Tassone in die Mitte.
Bei der fünften Frage wollte
Als der 23-Jährige sich nach einigem Hin und Her schließlich für die richtige Antwort "Wildschweine" entschied und auch einloggte, ging der Konfettiregen hernieder, der sonst nur den Neo-Millionären vorbehalten ist.
Da war er dann doch, der Aprilscherz, von dem offenbar selbst Jauch überrascht war. "Kommen da noch mehr solche Scherze?", wollte der Moderator von seinen Leuten wissen.
Lesen Sie auch: So froh war Günther Jauch über einen Wechsel auf dem Ratestuhl noch nie
"Wer wird Millionär?": Mit Waffelböden haben Pizzabäcker wenig am Hut
Schwierig wurde es für den Kandidaten dann bei der 2.000-Euro-Frage.
Nicht nur Hausfrauen schätzen die Vorzüge einer Pfanne mit…?
- A: Kuchendeckel
- B: Keksgriff
- C: Waffelboden
- D: Tortenrand
Jauch bewahrte Tassone, der den "Keksgriff" gar nicht mehr loslassen wollte, vor dem frühen Aus. Er legt ihm den 50:50-Joker nahe, der schließlich die Antworten "Kuchendeckel" und "Waffelboden" übrigbleiben ließ. Da dies den Pizzabäcker nicht wirklich schlauer werden ließ, bemühte er das Publikum. 95 Prozent entschieden sich für die korrekte Antwort "Waffelboden", was der Kandidat dankend an- und übernahm.
"Die Frau des Nobelpreisträgers" versalzt dem Pizzabäcker die Suppe
Dass es das Segelschulschiff "Gorch Fock" war, dessen kalkulierte Sanierungskosten von 10 auf über 100 Millionen Euro schnellten, wusste Tassones Telefonjoker. Er verhalf seinem Freund somit zu 8.000 Euro.
Dabei blieb es aber auch. Dass Schauspielerin Glenn Close einen "Golden Globe" und eine Oscarnominierung für ihre Rolle im Film "Die Frau des Nobelpreisträgers" erhalten hatte, war dem Pizzabäcker aber nicht bekannt. Er ging mit 8.000 Euro nach Hause.
Der Traum: Mit einem fetten Sofortgewinn eine Alpaka-Zucht anwerfen
Danach war Vincent Englert (21) aus Salzgitter an der Reihe. Sein Traum? Eine eigene Alpaka-Zucht. Als Begleitung hatte er seine beste Freundin dabei.
Auch Englert entschied sich für die "Drei Joker"-Variante und brauste durch die ersten vier Fragen. Dass ein Mantelschoner Teil der typischen Ausstattung eines Hollandrades ist, wusste bei der fünften Frage das Publikum für ihn.
Der BWL-Student kam aber durchaus mit eigener Allgemeinbildung angereist. So wusste er etwa, dass Deutschland bis 2038 aus der Kohle aussteigen will, Marie Kondō für ihre magische Aufräummethoden bekannt ist und sich die Nationalflagge der USA seit ihrer Gründung nicht weniger als 25 Mal veränderte.
Jedoch bissen er und sein Vater, mit dem er kurz am Telefon plaudern durfte, sich dann an der folgenden Frage die Zähne aus:
Welche Hunderasse belegt in der Neuanmeldungsstatistik des Haustierregisters TASSO für 2018 hinter dem Mischling Platz 2?
- A: Labrador Retriever
- B: Chihuahua
- C: Havaneser
- D: Jack Russel Terrier
Zwar hatte Vincent Englert mit "Labrador Retriever" schon den richtigen Riecher, letztlich vertraute er aber doch seinem Erzeuger, der auf den Jack Russel Terrier tippte.
Heulen wie ein Schlosshund musste der Sohnemann aber keineswegs. Mit 16.000 Euro und einem Schuss Crowdfunding könnte ein Alpaka-"Start-up" durchaus Realität werden.
Ein Hochzeitsfilmer sagt Ja zu "Wer wird Millionär"
Es war der Abend der jungen Männer bei "Wer wird Millionär", denn auch der nächste Kandidat, Simon Zastrow aus Oberstenfeld, gehört mit 25 Jahren alles andere als zum alten Eisen. Sein Job? Ungewöhnlich! Zastrow ist Hochzeitsfilmer.
"Macht super viel Spaß, weil es für die Leute einfach der schönste Tag im Leben ist" so der Jungspund über seine Profession. "Selbst das größte Arschloch ist auf einer Hochzeit gut drauf", fügt er noch hinzu und sorgt damit für jede Menge Gelächter im Publikum.
Ob Hochzeitsfilmer prinzipiell auch Taufen und Geburtstage draufhaben, hat Jauch leider nicht gefragt.
Erste Problemchen hatte der junge Mann dann allerdings bei der 2.000-Euro-Frage:
Die sogenannte Zugbindung ist in erster Linie für jemanden von Interesse, der…?
- A: seine Wanderstiefel schnürt
- B: Simultanschach spielt
- C: einen Drachen steigen lässt
- D: mit der Bahn reist
Auch sein Telefonjoker war sich unsicher, was sich in beinhartem Schweigen manifestierte, was Zastrow wiederum schlagfertig mit einem "Harald, du darfst auch antworten!" kommentierte.
Harald aber hatte einfach keine Ahnung, weshalb das Publikum zum Zug kam. 78 Prozent stimmten die "Bahn" und sollten Recht behalten. Denn: Im Fernverkehr dürfen nur jene Züge genutzt werden, deren Zugnummern auf der Fahrkarte angeben sind.
"Mister Spotify" gepackt, an der peruanischen Spezialität gescheitert
Nachdem Zastrow zuvor den 50:50-Joker verbraten hatte, half ihm der Zusatzjoker im Publikum bei der 16.000-Euro-Frage. Dieser wusste, dass der Schwede Daniel Ek, der durch den Börsengang seines Unternehmens zum Milliardär wurde, oft auch als "Mister Spotify" bezeichnet wird.
Letztlich scheiterte der junge Hochzeitfilmer aber am Cevice, dem in Limettensaft eingelegten rohen Fisch. Dass es sich dabei um eine Spezialität aus Peru handelt, wusste Zastrow nicht.
"Ich hab überhaupt keine Ahnung. Mir reicht’s, wenn ich eine gute Currywurst krieg", meinte er ehrlich. Er verließ das Geschehen um 16.000 Euro reicher.
Sexologin plaudert mit Jauch über Donald Trump
Als letzte Kandidatin des Abends landete Jill Tammling in der Mitte. Sie arbeitet als Sexualberaterin und nimmt derzeit zudem den "Master of Arts" in Sexologie in Angriff.
Auch sei meisterte die ersten kleinen Hürden im Nu, um schließlich bei der folgenden – und für so manchen Zuseher vielleicht schwierigsten – Frage zu landen. Ein Vorgehen nach dem Ausschlussverfahren? Fast nicht möglich.
Ein Gesundheitscheck Anfang des Jahres brachte es an den Tag: US-Präsident Trump gilt quasi offiziell als…?
- A: kleingeistig
- B: hartherzig
- C: großspurig
- D: fettleibig
Tammling entschied sich erstaunlicherweise überaus rasch für "fettleibig", was irgendwie ein wenig schade war. Denn es wäre durchaus interessant gewesen, zu erfahren, für welche Antwort sich das Publikum an einem 1. April entschieden hätte.
Jauch wollte dann noch von der Sexologin wissen, was sie von Trump denn so halten würde. "Den würde ich als Klienten gar nicht annehmen", antworte sie und attestierte dem US-Präsidenten Frauenfeindlichkeit, Oberflächlichkeit und Egoismus.
Die gute Frau steht jetzt bei 2.000 Euro und darf noch drei Joker ihr eigen nennen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.