Im kommenden Jahr wird der CO2-Preis steigen, dadurch werden Heizen und Tanken teurer. Doch was genau ist dieser Preis eigentlich? Wer legt ihn fest und wer bezahlt ihn an wen?

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Es gibt Preise, unter denen man sich wenig vorstellen kann. Zum Beispiel den CO2-Preis. Seit 2021 bezahlen wir ihn indirekt, wenn wir tanken oder heizen – aber ein gut sichtbares Schild hat dieser Preis nicht. Im kommenden Jahr wird er stärker steigen als bisher geplant. Was genau steckt dahinter?

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Unternehmen bezahlen CO2-Preis – und geben Kosten weiter

CO2 gehört zu den Treibhausgasen, deren übermäßiger Ausstoß die Erderwärmung antreibt. Es entsteht unter anderem beim Verbrennen von fossilen Rohstoffen wie Benzin, Heizöl und Kohle. Um einen Anreiz für einen niedrigeren CO2-Ausstoß zu setzen, haben die Europäische Union und Deutschland daher CO2-Preise eingeführt.

Es gibt einen europaweiten Preis für die Industrie und den Flugverkehr, den wir in dieser Erklärung aber außer Acht lassen. Stattdessen konzentrieren wir uns auf den nur für Deutschland geltenden CO2-Preis auf Wärme und Kraftstoffe.

Unternehmen müssen für jede verursachte Tonne CO2 Geld bezahlen, indem sie sogenannte Emissionszertifikate von anderen Unternehmen oder an der Energiebörse kaufen. Sie bezahlen also für die Verschmutzung. Die Kosten tragen die Energieversorger oder Kraftstoffhändler allerdings nicht alleine. Sie geben sie über die Preise für Benzin, Diesel, Gas und Öl an die Kundinnen und Kunden weiter.

Eingeführt wurde dieses System schon 2021 von der damaligen großen Koalition aus CDU/CSU und SPD. Dazu gehören auch verschiedene Preisstufen: Der CO2-Preis soll nach und nach steigen. Zurzeit liegt er bei 30 Euro pro Tonne CO2 - noch. Denn im kommenden Januar wird er auf 45 Euro pro Tonne steigen, darauf hat sich die jetzt regierende Ampelkoalition geeinigt. Auch danach soll der Preis noch etwas steigen und sich ab 2027 am Markt ganz frei bilden.

Mehrkosten für die Verbraucher

Ab Januar 2024 also 45 Euro pro Tonne CO2 – was bedeutet das für die Verbraucherinnen und Verbraucher? Das lässt sich nicht so einfach sagen. Denn das hängt unter anderem vom CO2-Ausstoß der Unternehmen ab – und davon, welchen Anteil sie an die Kundschaft weitergeben.

Es gibt aber Schätzungen: Der Autoclub ADAC glaubt, dass die Erhöhung des CO2-Preises Benzin um 4,3 Cent und Diesel um 4,7 Cent pro Liter teurer machen könnte.

Gas könnte 2024 für einen Musterhaushalt um insgesamt 60 Euro pro Jahr teurer werden. Das hat das Vergleichsportal Check24 für einen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden errechnet. Wer mit Öl heizt, könnte im kommenden Jahr im Schnitt 96 Euro mehr zahlen.

Bundestag beschließt höheren CO2-Preis beim Tanken und Heizen ab 2024

Zwei Tage nach dem Kompromiss setzt der Bundestag den ersten Bestandteil der Haushaltseinigung um. Das betrifft den CO2-Preis - und wird wohl für höhere Kosten beim Tanken und Heizen sorgen.

CO2-Preis wirkt wie eine Steuer

Die Einnahmen landen in der Staatskasse. Dieses Geld soll vor allem für die Förderung des Klimaschutzes ausgegeben werden.

Insgesamt wirkt der CO2-Preis also wie eine Steuer. Manche Verbände und Medien bezeichnen ihn daher auch als CO2-Steuer. Die Politik dagegen vermeidet diesen Begriff – wohl auch weil "Preis" ein bisschen unkonkreter klingt.

Was noch fehlt: Klimageld als sozialer Ausgleich

Natürlich weiß auch die Politik: Die Bürgerinnen und Bürger sind alles andere als begeistert, wenn Heizen und Tanken teurer werden. Menschen mit geringen Einkommen werden dadurch außerdem besonders belastet, weil Besserverdienende höhere Preise leichter ausgleichen können.

Deshalb ist der CO2-Preis eigentlich nur die Hälfte eines Gesamtkonzepts: Die regierenden Parteien SPD, Grüne und FDP haben 2021 auch die Einführung eines Klimagelds versprochen. Der Staat würde es direkt an die Bürgerinnen und Bürger zahlen und ihnen damit den gezahlten CO2-Preis zum Teil erstatten.

Das klingt zunächst absurd: Der Staat kassiert Geld und zahlt es dann wieder zurück? Doch der Gedanke dahinter ist: Wer weniger heizt oder tankt, hat mehr vom ausgezahlten Klimageld als derjenige, der seinen Verbrauch nicht einschränkt. Ein Anreiz zum Sparen wäre also gesetzt, trotzdem gäbe es für Menschen mit geringeren Einkommen eine Entlastung. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat im vergangenen Jahr ein "soziales Klimageld" vorgeschlagen, das nur Menschen mit geringen Einkommen bekommen würden.

Allerdings gibt es das Klimageld bis heute nicht. Das FDP-geführte Bundesfinanzministerium erklärt das mit technischen Schwierigkeiten. Der Staat kann nicht einfach all seinen Bürgerinnen und Bürgern Geld überweisen, weil er einfach gesagt nicht alle Kontonummern hat. Nach einer technischen Lösung sucht das Ministerium offenbar noch.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat im vergangenen September gesagt, das erste Klimageld könnte im Jahr 2025 fließen. Mindestens das kommende Jahr müssten Verbraucherinnen und Verbraucher also ohne eine Kompensation auskommen.

Verwendete Quellen

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