Der kommende Bundesliga-Spieltag steht neben dem Kampf um die Tabellenspitze im Zeichen des GDL-Streiks. Die Fans stellen sich daher die Frage, ob ihr Spiel überhaupt stattfindet und wie sie ins Station kommen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

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Profi-Spieler und Trainer wagen am Wochenende den Schulterschluss mit den Fußball-Fans und setzen sich in den Bus. So wird etwa der Bundesligist Hannover 96 laut Trainer Tayfun Korkut mit dem Bus, statt wie geplant mit dem ICE zum Auswärtsspiel in Berlin anreisen: "Wir werden rechtzeitig los fahren. Wir haben einen Busfahrer, der nicht streikt."

Muss ich zusätzliche Zeit bei der Anreise per PKW/Bahn einplanen?

Mehr als 100.000 Fußball-Fans sind normalerweise jedes Wochenende mit der Bahn zu den Auswärtsspielen ihrer Vereine unterwegs. Allein wenn man sich diese Zahl vor Augen hält wird klar, dass der Ausfall zahlreicher Züge für zusätzlichen Verkehr auf den deutschen Straßen sorgen wird:

Anreise per PKW:

Laut Auskunft des ADAC sollten PKW-Fahrer mehr Fahrzeit einplanen, um rechtzeitig ins Stadion zu gelangen. Mit Ausnahme von Bremen und Niedersachsen, in denen die Herbstferien an diesem Wochenende enden, ist auf den überregionalen Strecken von einer entspannten Verkehrslage auszugehen. Das liegt vor allem an den trüben Wetterprognosen fürs Wochenende, weshalb wenig Ausflügler auf den Straßen erwartet werden. Einschränkungen beim S-Bahn-Verkehr könnten allerdings zu stockendem Verkehr in den Ballungszentren der Bundesligaspielorte sorgen. Auf der A2 Richtung Berlin warnen Verkehrsexperten wegen Brückenbauarbeiten bei Magdeburg vor langen Staus.

Anreise per Bahn:

Der Fanbeauftragte des FC Bayern, Andreas Brück, geht davon aus, dass es für den kommenden Spieltag ebenfalls Ersatzfahrpläne geben wird. So fuhr bei dem Bayern-Heimspiel gegen Werder Bremen aufgrund des Streiks die S-Bahn nur mit einer Linie statt mit zwei vom Flughafen ab. Daher sollten die Fans auch an diesem Spieltag bei der Anreise per Bahn die Fahrt früher antreten als sonst. Herr Brück rät den Fans daher wenn möglich per Bus oder PKW anzureisen.

In jedem Fall sollten Sie vor Fahrtantritt auf der offiziellen Webseite der Deutschen Bahn prüfen, ob Ihre Zugverbindung von den Streiks betroffen ist.

Aktuelle Berichte über Staus und Zugausfälle finden Sie zudem in unserem Liveticker:

Welche Anreise-Alternativen sind empfehlenswert?

Um schnell und sicher zum Spielort zu gelangen, könnten sich die Fernbuslinien der großen Unternehmen "MeinFernbus", "FlixBus" oder "ADAC Postbus" als sinnvolle Reise-Möglichkeit erweisen.

Der Anbieter "MeinFernbus" etwa bietet folgende Verbindungen zu den Spielstätten:

Hannover ZOB – Berlin ZOB (Freitag)

München ZOB - Frankfurt (Main) Hbf (Samstag)

Stuttgart (ZOB Zuffenhausen) - Bremen Hbf (Breitenweg) (Samstag)

Eine einfache Fahrt kostet bei der Buchung über das Internet je nach Verbindung und Uhrzeit zwischen 20 und 50 Euro.

Die Fans der Fußballvereine organisieren sich häufig in Online-Foren und sprechen hier Mitfahrgelegenheiten ab. Zudem bietet der Kurznachrichtendienst Twitter eine gute Möglichkeit, um mit anderen Fans in Kontakt zu treten und mögliche Absprachen für Mitfahrten zu treffen. Der gängigste Hashtag dafür lautet "#twitfahrzentrale".

Was raten die Vereine?

Um den Fans unnötigen Frust bei der Anreise zu ersparen, informieren die Vereine auf Ihren Webseiten, wie man bequem zu den Auswärtsspielen kommen kann:

Das Spitzenspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München steht laut einer Information des Fachmagazins "Kicker" unter keinem guten Stern. Durch den GDL-Streik ist die Austragung der Partie gefährdet, da Polizei und Sicherheitskräfte keine Garantie dafür geben können, dass die wegen des Streiks angemieteten knapp 1.000 Fan-Busse im weiteren Einzugsbereich der Frankfurter Commerzbank Arena abgestellt werden.

Hannover 05: Insgesamt haben 1.800 Fans aus Hannover Karten für das Spiel in Berlin. Nach Club-Angaben planen einige eine gemeinsame Anreise mit Kleinbussen.

VfB Stuttgart: Der Bahnstreik betrifft die Fans bei der Reise nach Bremen nur vereinzelt. Ein Fanzug der Stuttgarter war laut Aussage des Pressesprechers Jens Marschall ohnehin nicht geplant.

Der FC Schalke 04 hat für das Auswärtsspiel in Freiburg keine speziellen Maßnahmen geplant. Laut der Fanbetreuung des Clubs reisen die meisten Fans außerhalb von Gelsenkirchen ohnehin mit PKW oder Fahrgemeinschaften an. Zudem werden wie üblich zehn Fan-Busse zum Auswärtsspiel ins Breisgau aufbrechen.

Der Hamburger SV hat angesichts des mehrtägigen Bahn-Streiks einen Notfallplan aufgestellt. Sollte die gebuchte Gruppenfahrt zum Spiel am Sonntag beim VfL Wolfsburg dem Streik zum Opfer fallen, wird der hanseatische Club einen Bus chartern und die Gruppe über die Autobahn in die VW-Stadt und später wieder zurück nach Hamburg bringen, sagte ein HSV-Sprecher.

FC Mainz 05 hat seinen Fans für das Spiel bei Bayer 04 Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) einen Bus-Shuttle-Service organisiert - für zehn Euro pro Ticket.

Der Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn empfiehlt seinen Fans auf der Webseite, aufgrund der Entfernung zwischen den Spielorten, die Anreise nach Augsburg mit PKW oder Bus.

Der 1. FC Köln rät seinen Fans, sich frühzeitig nach alternativen Anreisemöglichkeiten umzusehen. Der Großteil der Fans aus dem Ballungsgebiet Köln reist ohnehin mit Bussen an, die bereits frühzeitig proaktiv durch die Fans organisiert worden sind.

Der von Borussia Mönchengladbach geplante Sonderzug der Deutschen Bahn beim Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund entfällt aufgrund des Bahnstreiks. Laut der Pressestelle sind keine zusätzlichen Busse eingeplant.

Plant die Bundespolizei spezielle Maßnahmen?

Die Bundespolizei ist unabhängig von den Streikmaßnahmen an jedem "Fußballwochenende" mit 2.000 bis 3.000 Beamten im Rahmen des Fußballfanreiseverkehrs im Einsatz.

Der Pressesprecher der Bundespolizei, Gero von Vegesack, betont, dass der Nutzung des Verkehrsmittels "Bahn" durch Fußballanhänger eine besondere Bedeutung zukommt. "Die Bundespolizei ist im Rahmen ihrer bahnpolizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes originär zuständig. Außerhalb der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes - und damit unter anderem auch für den Weg vom Bahnhof zum Stadion - liegt die Zuständigkeit bei den jeweiligen Polizeien der Länder", sagt Vegesack weiter.

mit Material der dpa
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