Im Sommer entspannt es sich besonders gut am Strand. In der Sonne faulenzen und Abkühlung im Meer suchen: So genießen viele Deutsche ihren Urlaub in europäischen Ländern. Dabei machen sich die wenigsten Menschen Gedanken über das Wasser, in dem sie schwimmen. Aber kann man wirklich bedenkenlos in Europa ins Wasser springen?
Der aktuelle Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) gibt Entwarnung: In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union weisen die meisten Badegewässer eine hohe Qualität auf. Bei der jährlichen Untersuchung wurden 22.000 Gewässer in der ganzen EU unter die Lupe genommen. Das erfreuliche Ergebnis: 85 Prozent davon sind laut der Studie von hervorragender Qualität. Nimmt man die Mindestanforderungen der Badegewässerrichtlinie als Richtwert, sind es ganze 96 Prozent. Damit gibt es eine minimale Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, in dem es 0,1 Prozent weniger waren.
In welchen Ländern es die meisten sauberen Gewässer gibt
In einigen Ländern ist das Baden besonders sicher. Die Liste der Nationen mit den saubersten Gewässern führt Zypern an. Auf der Insel sind laut Messwerten der "WISE"-Datenbank 97,6 Prozent der Badestellen von exzellenter Qualität. Knapp dahinter folgen mit weniger als einem Prozentpunkt Unterschied Österreich und Kroatien. In den Top 5 befinden sich ebenso Griechenland und Bulgarien, in denen 95,8 Prozent bzw. 94,8 Prozent der Gewässer besonders rein sind.
Auf einen Blick: Die Gewässer dieser Länder schnitten am besten ab:
- 1. Zypern
- 2. Österreich
- 3. Kroatien
- 4. Griechenland
- 5. Bulgarien
Wo liegt Deutschland im Ländervergleich?
Deutschland schnitt ebenso überdurchschnittlich gut im Länderranking ab. Hierzulande ist die Qualität des Wassers bei 90,3 Prozent der Bademöglichkeiten hervorragend. Damit platzierte sich Deutschland gemeinsam mit Italien auf dem achten der 27 Ränge. Dahinter liegen ebenfalls populäre Strand-Destinationen wie Spanien und Portugal.
Während diese Länder den Durchschnitt übertrafen, lagen einige Nachbarländer Deutschlands darunter. Zu diesen zählen Tschechien, Frankreich, die Schweiz, Niederlande, Belgien und Polen. Insbesondere Polen hat mit 54,9 Prozent vergleichsweise wenige Badestellen mit einer makellosen Wasserqualität. Am wenigsten gibt es mit 41,2 Prozent aber in Albanien.
Hier gibt es die meisten Badegewässer von schlechter Qualität
In der Europäischen Union gibt es wenige Wasserstellen mit schlechter Qualität, die im schlimmsten Fall krank machen können. Lediglich 321 aller untersuchten 22.000 Badegewässer, umgerechnet 1,5 Prozent, gelten als unrein. Das entspricht einer kleinen Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr, in dem es 315 Bademöglichkeiten waren.
Fasst man die EU-Mitglieder mit der höchsten Anzahl an unsauberen Badegewässern in den Blick, hat man Schweden, die Niederlande, Irland und Estland vor sich. Während in Schweden 5,1 Prozent dazuzählen, sind es in den Niederlanden 4,3%. In Irland fielen 3,4 Prozent und in Estland 3,1 Prozent der Badestellen in diese Kategorie.
Klimawandel als Treiber
Einer Analyse der Europäischen Umweltagentur zufolge begünstigt der Klimawandel eine schlechte Wasserqualität. Wie sie in der Untersuchung feststellte, erhöhen die durch die Erderwärmung zunehmenden Starkregenereignisse das Risiko von unsauberem Wasser. Aufgrund der Überschwemmung von Kanalisationen, Überflutungen und dem Oberflächenabfluss werde das Wasser verunreinigt. In ihrer Auswertung stellte die Agentur fest, dass eine Verbindung zwischen starkem Regen und der Anzahl von Bakterien in Gewässern besteht.
Verwendete Quellen
- European Environment Agency: European bathing water quality in 2023 (englisch)
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