"Der Marsianer – Rettet Mark Watney" ist der neue Film von Altmeister Ridley Scott. Basierend auf dem Roman von Andy Weir, punktet er mit realitätsnaher Nasa-Technik und Liebe zum wissenschaftlichen Detail. Dabei konnte Scott eigentlich nie etwas mit Naturwissenschaften und Mathematik anfangen, wie er im Interview erzählt.

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Andy Weirs Roman "Der Marsianer" ist ein Liebesbrief an die Wissenschaft. Sind Sie auch ein Geek?

Ridley Scott: Nein, ich habe mich auf das Buch verlassen. Ich habe das Buch und das Drehbuch gelesen und dachte: "Das ist fantastisch!" Ich glaube das, ich will nicht weiter nachforschen Ich war sehr schlecht in Naturwissenschaften, sehr schlecht in Chemie und sehr schlecht in Mathematik. Also - katastrophal schlecht. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass das stimmt. Aber im Laufe der Dreharbeiten habe ich immer einiges gelernt.

Wie realistisch ist das Szenario?

Ich denke, sehr realistisch. Auch das Anpflanzen von Nahrungsmitteln ist realistisch. Kartoffeln anzubauen ist zudem alles andere als langweilig! Und Mark Watney ist ja Botaniker. Das Team fliegt dort hoch, um vor allem geologische Studien durchzuführen. Um zu sehen, was der Mars zu bieten hat. Welche Komponenten dort vorkommen. Und der Mars hat alles Nötige zu bieten. Außer Dünger und Stickstoff. Und die stellt Watney dann her. Alles was man sieht, funktioniert wirklich.

Sprechen wir über den Cast: Nach "Interstellar" spielen Matt Damon und Jessica Chastain erneut gemeinsam in einem Film mit - beide Male strandet Damon allein auf einem Planeten. Wie konnten Sie ihn davon überzeugen, dass es sich nicht um einen "Interstellar"-Abklatsch handelt?

Er sagte zu mir, dass er die Gefahr auch sehe und er sich deswegen nicht sicher sei, ob ich ihn dabeihaben wolle. Ich sagte ihm, dass ich eher mein Glück versuchen und ihn mit dabeihaben wolle, denn in 'Interstellar' war er ja für eine eher kurze Zeit zu sehen und Jessica war auf der Erde. Also war es mir eigentlich egal.

Und wie haben Sie ihn am Ende überzeugt?

Ich sagte, er solle es machen, und er sagte okay. (Lacht)

Am Anfang von "Der Marsianer" gibt es einen großen Sandsturm, in dem Mark Watney verlorengeht. Es ist dunkel, windig und staubig. Wie gefährlich war die Szene in Wirklichkeit?

Überhaut nicht. Es war nur schmutzig! Wir hatten diese riesigen Ventilatoren, die auch noch jede Menge Lärm machen, und haben so viel Dreck wie möglich reingeworfen. Das haben wir dann digital nachbearbeitet. Dann sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. Wir wollten nämlich einen richtig fiesen Sturm, der da über das Raumschiff fegt.

Der Film dauert 140 Minuten, aber Sie haben ihn in nur 70 Tagen gedreht. Lief also alles nach Plan?

Ja, sonst wird uns ja langweilig. Matt wird langweilig, mir wird langweilig und er mag es, schnell voranzukommen. Man hat ja ein ordentliches Pensum, also fängt man besser um neun Uhr an. Wer bis Mittag nicht gedreht hat, kann sich auch erschießen.

Könnten Sie sich vorstellen, ins Weltall zu fliegen?

Nein, danke. Ich mag es hier.

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