Dies hat Dmitrij Peskow, der Sprecher des Präsidialamts, gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA bestätigte. Der Aurus Senat sei für Kims "persönlichen Gebrauch" bestimmt und am 18. Februar 2024 von der russischen Seite an seine engsten Mitarbeiter übergeben, berichtete die offizielle nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag (20.2.2024).
Video: Aurus Limousine & Senat
Kims einflussreiche Schwester,
Kim besitzt eine Sammlung von Luxusautos
Kim hatte
Vorstellung des Aurus Senat
Hinter der Entwicklung des Luxuslimousine steht der russische Staat. Dieser gab dem in Moskau ansässigen Motoren-Entwicklungs-Institut NAMI Fördermittel – und mit diesem Geld hatte sich das Institut Porsche Engineering ins Haus geholt und sich unter anderem bei der Entwicklung eines V8-Hybridantriebs helfen lassen. Die Rechte am erlangten Know-how behält NAMI – als Basis für eine moderne russische Automobilentwicklung.
Nach der Vorstellung auf der Moskau Auto Show hatte Aurus den Senat 2019 mit nach Genf gebracht – als über sieben Tonnen wiegende verlängerte Schwerpanzer-Limousine für Präsident Wladimir Putin (Radstand: 4,3 Meter) und als für den luxusorientierten Kunden gedachte 3,1-Tonnen-Variante (Radstand 3,3 Meter). Aurus-CEO ist der Ex-Daimler-Manager Gerhard Hilgert, der seit den 1990ern in Russland arbeitet und weiß, wie die Geschäfte dort laufen. Die Initiative zur Gründung von Aurus ging von Putin persönlich aus – er wollte nicht nur einen Technologie-Schub, sondern auch einen Regierungs-Fuhrpark mit russischen Modellen. Die heimischen ZIL-Limousinen (Sawod imeni Lichatschowa) gefielen dem Präsidenten weder technisch noch optisch, also deckte er sich bei ausländischen Herstellern wie Mercedes ein.
Fast 600 PS starker Hybrid-Allradantrieb
Zu haben ist der Aurus Senat, der in der Kurzversion Seant S600 5,63 Meter und in der Langversion Senat L700 6,63 Meter lang ist, in gepanzerten und ungepanzerten Versionen. Die Breite wird mit 2,02 Meter angegeben, die Höhe mit 1,69 Meter. Immer an Bord ist dagegen ein Allradantrieb mit Torque Vectoring, der mit Hybridantriebskomponeten kombiniert wird. Als Verbrenner sitzt hinter dem massiven Kühlergrill ein von Porsche Engineering mitentwickelter 4,4-Liter-Biturbo-V8 mit Elektromotorunterstützung, der es auf 598 PS und 880 Nm Drehmoment bringt. Der Elektromotor kommt vom russischen Hersteller Kalaschnikow, der bereits eine stärkere Version des Aggregats angekündigt hat. Das Neungang-Automatikgetriebe ist eine Aurus-Eigenentwicklung. Für den Spurt von Null auf 100 km/h werden sechs Sekunden genannt. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 250 km/h angegeben. Der Normverbrauch soll bei 15 Liter liegen. Eine rein elektrische Variante ist zumdindest für den russischen Markt nicht vorgesehen, einen Verbrennungsmotor gilt in den weiten des Landes als zuverlässiger. Beim Fahrwerk setzten die Russen auf konventionelle Teleskopdämpfer und massive Querlenker.
Beim Außendesign lehnt sich der Aurus Senat ganz klar an aktuellen Rolls-Royce- und Bentley-Entwürfen an. Der mit einem gelungenen Markenlogo versehene verchromte Kühlergrill mit seinen senkrechten Streben wird von LED-Scheinwerfern flankiert. Die Flanken werden von einer durchgehenden Sicke und Chromrahmen um die Fenster charakterisiert. Das Heck trägt gestufte Kotflügel, kleine LED-Leuchten, Chromleisten und in die Schürze integrierte Chromauspuffendrohre. Der Kofferraumzugang ist schmal geschnitten, dafür bietet der Laderaum eine enorme Tiefe. Der Heckdeckel öffnet und schließt sich elektrisch. In den Radhäusern stecken 20 Zoll große Leichtmetallräder, die mit Reifen der Dimension 255/55 bestückt sind.
Luxuriöser Innenraum
Im Gegensatz zum Exterieur ist der Innenraum sehr eigenständig gestaltet. Hier wartet viel Leder und Edelholzapplikationen auf. Das Cockpit setzt komplett auf digitale Instrumente, die von einem großen Zentraldisplay flankiert werden. Das dahinter liegende Infotainmentsystem soll eigens für den Aurus entwickelt worden sein. Auf der Mittelkonsole zeichnen sich der Wählhebel für die Automatik sowie eine Controller-Einheit ab. Die Klimabedieneinheit und einige wenige Tasten wurden darüber positioniert. Nicht fehlen darf eine Analog-Uhr im Cockpit. Zudem kann der Innenraum umfangreich und individuell per LEDs illuminiert werden. Die wie die Vordersitze klimatisierte Fondsitzanlage kann elektrisch vielfach verstellt und auch um bis zu 45 Grad flachgelegt werden. Große Flachbildschirme an den Vordersitzen sorgen für Unterhaltung. Ein eigener Controller dazu findet sich auf der Mittelarmlehne, die auch ein Barfach mit Kühlschrank sowie ausklappbare Tische und eine induktive Ladestation für mobile Endgeräte beheimatet. Zudem sollen die Schwellerbereiche so konstruiert sein, dass sie unter keinen Umständen verschmutzen können.
Zur weiteren Ausstattung sollen ein umfangreiches Assistenzsystempaket sowie ein Notfallmeldesystem gehören. Zu den Assistenten zählen unter anderem ESP, ein Notbremsassistent, ein adaptiver Tempomat, ein Kollisionswarner mit Fußgängererkennung, Verkehrszeichenerkennung, Tot-Winkel-Assistent sowie verschiedene Fahrerunterstützungssysteme. Neun Airbags schützen die Insassen, beim EuroNCAP-Crashtest soll der Aurus auf 5 Sterne kommen.
Preise ab rund 200.000 Euro
Auf den Markt kommen sollten die Aurus-Modelle ab Anfang 2019. Bestellungen wurden auch schon angenommen. Dann kam es aber zu Verzögerungen. Jetzt im Frühjahr 2021 läuft die Produktion der Senat-Modelle aber endgültig an. Der Aurus soll auch außerhalb Russlands vermarktet werden. Rund 70 Prozent der Produktion sollen auf den Export entfallen. Genannt werden die Märkte im Mittleren und Fernen Osten, Europa, China, Südamerika und Südkorea. Die USA werden explizit nicht genannt. Zum Auto gibt es dann auch einen "Flying Doctors"-Service, der weltweite Mobilität gewährleisten soll. Der Preis für das Einstiegsmodell S600 liegt bei umgerechnet rund 200.000 Euro. Der L700 bleibt dem Einsatz als Staatslimousine vorbehalten und wird nicht zum Verkauf angeboten.
Aurus Senat im Schnellcheck
Aurus hat zwar mit dem verlängerten Senat auch Wladimir Putins gepanzerte Präsidentenlimousine mit zum Genfer Autosalon gebracht, aber in die dürfen wir nicht rein. Also ab in den Fond des Standard-Senat, der sich ebenfalls im oberen Luxussegment tummelt. Platz gibt es hier für die Beine, den Kopf und zu den Seiten genug. Sowohl die Seitenscheiben als auch die Heckscheibe lassen sich mit einem elektrisch angetriebenen Stoffvorhang geräuschlos verdunkeln – dann ist der Fond wirklich blickdicht. Aus dem Dachhimmel lassen sich Spiegel klappen, in der Mittelkonsole sitzen herausklappbare Tische. Und diese Tische sind massiv: Sie bestehen aus über einem Zentimeter dickem Vollaluminium.
Zwischen den beiden Fondpassagieren gibt es auf Wunsch Champagner: Das gut gekühlte Getränkefach war auf dem Genfer Autosalon mit einer Imperial-Flasche Krug bestückt. Wunderbar ergonomisch funktioniert die Bedienung der an den Lehnen der Vordersitze angebrachten Bildschirme: Dafür sitzen metallene Dreh-Drücksteller in der Nähe der Türarmauflagen. Das Bedienfeld für die Verstellung der Fondsitze macht einen ausgesprochen hochwertigen Eindruck und die Klimaanlagen-Einstellung erfolgt über wiederum metallene Drehsteller mit leuchtender Temperaturangabe im Zentrum.
Im unteren Bereich der Vordersitzlehnen sind üppig dimensionierte Klappfächer für Dokumente untergebracht – hier muss der Geschäftsmann keine Akten auf seinen Knien balancieren.
Das ist Aurus
Hinter Aurus stehen die Anteilseigner FSUE "NAMI” (Central Scientific Research Automobile and Automotive Engine Institute) mit 75 % und der russische Autobauer Sollers, der 25 % der Anteile hält. CEO ist der Ex-Daimler-Manager Franz Gerhard Hilgert. Aurus besitzt ein Fertigungswerk in Moskau und will in den kommenden beiden Jahren jeweils nur 150 Exemplare des Senat fertigen. Getestet wird in der Nähe der Stadt Dmitrow, die zirka 80 Kilometer nördlich von Moskau liegt. Ab 2021 soll die Jahresproduktion auf 5.000 Fahrzeuge steigen. Die Kapazität kann aber auf 10.000 Autos aufgestockt werden. Ab 2021 sollen auch weitere Aurus-Modelle auf der modular aufgebauten Aurus-Plattform folgen. Hierbei dürfte es sich mutmaßlich um SUV-Modelle handeln. © auto motor und sport
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