Offenbar plant der VW-Konzern eine Produktionsverlagerung der Premium-Marken Porsche und Audi in die USA.

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Der Regierungswechsel in den USA sorgt für einigen Aufruhr in den Chefetagen der Autohersteller. Zuletzt hatte der neue US-Präsident Donald Trump angekündigt, ab dem 1. Februar 2025 einen Zoll von 25% auf alle Importe aus Kanada und Mexiko erheben zu wollen; neue Zölle auf Import-Autos aus anderen Ländern sind ebenfalls angekündigt. Laut einem Bericht des Handelsblatt gibt es daher momentan Planungen im Volkswagen-Konzern, die Produktion von Audi- und Porsche-Modellen in die USA zu verlegen. Das Blatt beruft sich auf Insider-Informationen aus dem Konzern.

Auch Mexiko und Kanada im Visier

Dass Trump auch ausdrücklich Zölle für Importe aus den Staaten Mexiko und Kanada plant, die eigentlich im NAFTA-Freihandelsabkommen mit den USA vereint sind, könnte die Autoindustrie insgesamt hart treffen. Viele Hersteller, darunter europäische wie solche aus den USA, haben in Mexiko Produktionslinien errichtet, um von den dort günstigeren Lohnbedingungen zu profitieren. Dazu gehört auch der VW-Konzern, der in Mexiko mehrere Werke unterhält.

Während die Konzernmarke VW außerdem direkt in den USA eine Produktion aufgebaut hat (in Chattanooga, Tennessee, produziert VW den Atlas und den elektrischen ID.4), gibt es für Audi und Porsche bislang keine Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten. Dabei geht es durchaus um Stückzahlen: Audi konnte 2024 rund 200.000 Pkw in den USA absetzen, bei Porsche waren es rund 80.000, ein neuer Rekord.

Audi-Bestseller aus Mexiko

Der Audi-Bestseller in den USA, der Q5, wird im Werk San José Chiapa in Mexiko für den nordamerikanischen Markt gebaut. Rund 57.000 Q5 wurden 2024 in den USA verkauft. Alle anderen Modelle von Audi sowie Porsche stammen aus Europa. Porsche produziert in Stuttgart, Leipzig und Bratislava US-Modelle; Audi hat die entsprechenden Werke in Ingolstadt, Neckarsulm und Győr.

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Wie sich Porsche und Audi künftig in dieser Hinsicht aufstellen, hängt auch von der tatsächlichen Erhebung der angekündigten Strafzölle ab. Davon betroffen wären natürlich nicht nur deutsche Marken: Insgesamt rund 5,3 Millionen Fahrzeuge werden jährlich in Kanada und Mexiko produziert, von denen rund 70% für den US-Markt bestimmt sind.

In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen die Werke aller deutschen Hersteller in den USA.  © auto motor und sport

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