Angela Merkel zieht Konsequenzen aus den Wahlschlappen in Bayern und Hessen: Sie will auf dem Parteitag im Dezember nicht mehr für den CDU-Vorsitz kandidieren. Einen ersten Interessenten für Ihre Nachfolge gibt es schon.
Bundeskanzlerin
Das habe Merkel am Montag in einer Sitzung des Parteipräsidiums deutlich gemacht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen.
Angela Merkel will Kanzlerin bleiben
Merkel habe aber auch betont, Bundeskanzlerin bleiben zu wollen. Bisher hatte sie immer darauf bestanden, dass beide Ämter zusammengehörten.
Merkel ist seit 18 Jahren CDU-Chefin. Wer ihr nachfolgt, klärt sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg. Für den Vorsitz kandidieren will der frühere CDU-Politiker
Der 62-Jährige war von 1994 bis 2009 Abgeordneter des Bundestags und von 2000 bis 2002 Vorsitzender der Bundestagsfraktion von CDU und CSU. Seit 2009 macht der Rechtsanwalt Pause von der Politik, arbeitet unter anderem für den Vermögensverwalter BlackRock. Friedrich Merz ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Arnsberg im Sauerland.
Hessen: CDU verliert elf Prozent
Die Veränderung an der Parteispitze ist die erste Konsequenz, die Angela Merkel aus dem schlechten Abschneiden der Union bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen zieht. Wie zuvor in Bayern hat die Union am Sonntag in Hessen zweistellige Verluste eingefahren.
Die CDU mit Ministerprädident Volker Bouffier an der Spitze büßte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 11,3 Punkte im Vergleich zur Wahl 2013 und kam auf 27,0 Prozent. Die SPD mit Thorsten Schäfer-Gümbel an der Spitze erzielte 19,8 Prozent (minus 10,9). Großer Wahlgewinner wurden die Grünen mit ebenfalls 19,8 Prozent (plus 8,7).
Dank der hohen Grünen-Zugewinne ist eine Fortsetzung des seit 2013 regierenden schwarz-grünen Bündnisses in Hessen knapp möglich. Daneben kämen auch Koalitionen von CDU und SPD sowie von SPD, Grünen und FDP rechnerisch auf eine Mehrheit. Am stabilsten wäre ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. (mcf/dpa/afp)
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