Der designierte US-Präsident Donald Trump stellt sein künftiges Kabinett auf. Darunter finden sich illustre Namen wie Tech-Milliardär Elon Musk oder TV-Moderator Pete Hegseth. Aber auch für eine Ex-Demokratin und drei weitere Frauen hat Trump einen Job.

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Die neue Regierungsmannschaft unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump nimmt Gestalt an. Am Mittwoch verkündete der Republikaner weitere wichtige Personalentscheidungen. Ein Überblick:

Abteilung für effizientes Regieren

Der 53-jährige Hightech-Unternehmer und Milliardär Elon Musk soll eine neue Abteilung für effizientes Regieren leiten, die allerdings nicht Teil der Regierung ist. Musk und der Geschäftsmann Vivek Ramaswamy sollen "den Weg ebnen, um die Regierungsbürokratie abzubauen, überflüssige Vorschriften zu streichen, verschwenderische Ausgaben zu kürzen und die Bundesbehörden umzustrukturieren", wie Trump erklärte. Musk will die Regierungsausgaben um zwei Billionen Dollar senken und hat angekündigt, er werde "Hardcore"-Management-Methoden in Washington einführen.

Außenminister

Trump nominierte den Senator Marco Rubio aus Florida als Außenminister. Der Sohn kubanischer Einwanderer sieht China als größte Herausforderung der US-Außenpolitik, unterstützt Taiwan und ist ein Verfechter einer harten Gangart gegenüber dem Iran. Hinsichtlich des Ukraine-Krieges plädiert der 53-Jährige für "Pragmatismus" - womit er meint, dass es keinen Sinn ergibt, die Ukraine weiterhin mit Milliardensummen zu unterstützen. "Er wird ein starker Fürsprecher für unsere Nation sein, ein wahrer Freund unserer Verbündeten und ein furchtloser Krieger, der vor unseren Gegnern niemals zurückschrecken wird", kündigte Donald Trump an.

Verteidigungsminister

Der Fox-News-Moderator und Armeeveteran Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden. Mit dem 44-Jährigen "an der Spitze sind Amerikas Feinde gewarnt", erklärte Trump. Der Moderator des konservativen Senders Fox News hat keine Regierungserfahrung, diente aber als Infanterie-Offizier der Nationalgarde bei Einsätzen in Afghanistan und im Irak.

Nationaler Sicherheitsberater

Der republikanische Kongressabgeordnete Michael Waltz soll den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters übernehmen. Der 50-Jährige ist ein scharfer Kritiker der russischen Regierung, lehnt aber zugleich wie Trump eine weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland ab. Er sieht in China die größte sicherheitspolitische Herausforderung für die USA.

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Justizminister

Für das Amt des Justizministers nominierte Trump den Rechtsaußen-Politiker Matt Gaetz. Der 42-jährige Kongressabgeordnete aus Florida gilt als einer der getreuesten Gefolgsleute des Rechtspopulisten, der ihn in Strafverfahren und den gegen ihn gerichteten Amtsenthebungsverfahren vehement unterstützte. Gaetz werde "unsere Grenzen schützen, kriminelle Organisationen zerschlagen und den schwer erschütterten Glauben und das Vertrauen der Amerikaner in das Justizministerium wiederherstellen", schrieb Trump in einer schriftlichen Stellungnahme, in der er Gaetz als Justizminister nominierte.

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Geheimdienstkoordinatorin

Die frühere demokratische Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard nominierte Trump für den Posten der Geheimdienstkoordinatorin. Die 43-Jährige stammt von den Samoa-Inseln und vertrat im US-Repräsentantenhaus den Bundesstaat Hawaii. Sie steht einer weiteren US-Unterstützung für die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland ablehnend gegenüber.

CIA-Chef

Der frühere US-Geheimdienstkoordinator John Ratcliffe soll Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA werden. Trump lobte Ratcliffe in einer Erklärung als "Kämpfer für Wahrheit und Ehrlichkeit gegenüber der amerikanischen Öffentlichkeit". Ratcliffe ist derzeit Co-Vorsitzender eines Trump-nahen konservativen Think-Tanks. Seine Nominierung zum Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes muss noch vom Senat bestätigt werden.

Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas war bereits während Trumps erster Amtszeit als Geheimdienstkoordinator tätig (2020 bis 2021) und sah sich dabei wiederholt Kritik ausgesetzt. Die Demokraten warfen ihm unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke missbraucht und Einschätzungen zur russischen Wahleinmischung abgegeben zu haben, die teilweise denen erfahrener Geheimdienstmitarbeiter widersprachen. Schon 2019 hatte Trump Ratcliffe für die Position des Geheimdienstkoordinators nominiert, aufgrund von parteiübergreifenden Zweifeln an dessen fachlicher Qualifikation schob er die Ernennung aber zunächst auf. Später erhielt Ratcliffe den Posten dennoch.

Heimatschutzministerin

South Dakotas Gouverneurin Kristi Noem ist Trumps Kandidatin für den Posten der Heimatschutzministerin. Die 52-Jährige soll somit die Aufsicht über die Einwanderungs- und Grenzschutzbehörde (ICE) sowie die Arbeit der Sicherheitsbehörden an den Grenzen zu Kanada und Mexiko führen. Noem machte vor wenigen Monaten Schlagzeilen, als sie in ihrem neu erschienenen Buch schilderte, dass sie ihren angeblich "nicht erziehbaren" Jagdhund eigenhändig erschoss. Der Vorfall zeige, dass sie in der Lage sei, "schwere Entscheidungen zu treffen", schrieb sie.

Migrationspolitik

Zu seinem Grenzschutzbeauftragten will Trump den ehemaligen ICE-Chef Tom Homan machen. Der 62-Jährige werde als "Grenz-Zar" für "alle Abschiebungen illegaler Einwanderer in ihr Herkunftsland" verantwortlich sein, erklärte der designierte US-Präsident. Während der ersten Trump-Regierung gehörte Homan zu den entschiedenen Befürwortern der Trennung illegal eingewanderter Eltern von deren Kindern als Abschreckungsmaßnahme.

Eine Frau soll erstmals Stabchefin werden

Umweltpolitik

Als künftigen Chef der US-Umweltbehörde EPA nominierte Trump den ehemaligen Abgeordneten Lee Zeldin. Der 44-Jährige werde "für faire und rasche Deregulierungsentscheidungen sorgen", um "die Kraft der amerikanischen Unternehmen freizusetzen" und zugleich die "höchsten Umweltstandards aufrecht zu erhalten". Trump will die Förderung klimaschädlicher Energieträger wie Öl und Gas in großem Stil wieder ankurbeln. Auch wird erwartet, dass er wie schon in seiner ersten Amtszeit aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigt.

Stabschefin im Weißen Haus

Trumps Wahlkampfmanagerin Susie Wiles wird mit dem Posten der Stabschefin im Weißen Haus betraut. Sie ist die erste Frau in dieser Position. "Susie Wiles hat mir gerade geholfen, einen der größten politischen Siege in der amerikanischen Geschichte zu erringen, und war ein wesentlicher Bestandteil meiner erfolgreichen Kampagnen 2016 und 2020", hatte Trump bereits direkt an seinem Wahlsieg mitgeteilt. Wiles sei hart im Nehmen, klug und innovativ.

Stellvertretender Stabschef

Der Berater Stephen Miller, geistiger Urheber der rigiden Einwanderungspolitik Trumps in dessen erster Amtszeit, soll Medienberichten zufolge stellvertretender Stabschef im Weißen Haus mit einem breiten Zuständigkeitsbereich werden. Der 39-Jährige gilt als ultrarechter Scharfmacher.

US-Botschafterin bei der UNO

Die Abgeordnete Elise Stefanik soll den Posten der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen bekleiden. Die 40-Jährige aus dem Bundesstaat New York ist eine entschiedene Unterstützerin Israels.

Trump will Impfgegner als Gesundheitsminister

Finanzminister

Der Investor und Hedgefonds-Manager Scott Bessent gilt als heißer Kandidat für den Posten an der Spitze des Finanzministeriums, doch steht die Entscheidung noch aus. In dieser Funktion müsste er Trumps Agenda von niedrigen Steuern, De-Regulierung und hohen Zöllen durchsetzen.

Gesundheitsminister

Robert Kennedy Jr., der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy, startete als unabhängiger Kandidat in den Wahlkampf, wechselte dann aber ins Trump-Lager. Der 70-Jährige, der Verschwörungslügen über Impfungen verbreitet, wird als künftiger Gesundheitsminister gehandelt. (afp/dpa/bearbeitet von br)

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