"Drogenbanden üben eine unfassbare Spirale der Gewalt aus", sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Sie will verhindern, dass die Gewalt nach Deutschland schwappt.

Mehr aktuelle News

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will den Kampf gegen den internationalen Drogenhandel verstärken. "Drogenbanden üben eine unfassbare Spirale der Gewalt aus", sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. "Ermittler in den Niederlanden und Belgien haben sogar Folterkammern entdeckt, und wir haben erlebt, wie dort Journalisten und Staatsanwälte bedroht oder sogar ermordet wurden. Und das mitten in Europa. Ich möchte unbedingt verhindern, dass die Gewalt in dieser Form nach Deutschland schwappt."

Der Druck der Kokain-Kartelle werde aber auch in Deutschland größer, sagte Faeser. Im Fokus stehe vor allem der Hamburger Hafen. "Ich will deshalb ein schärferes und international koordiniertes Vorgehen gegen den Handel mit Kokain und anderen Drogen erreichen."

Die Innenministerin will nach Südamerika reisen

Die Innenministerin kündigte eine baldige Reise nach Südamerika an. Sie wolle erreichen, dass "unsere Polizeien direkt zusammenarbeiten und wir gemeinsam dafür sorgen, dass diese Mengen an Drogen Europa gar nicht mehr erreichen". Im Kampf gegen den Schmuggel brauche es "eine Sicherheitspartnerschaft, die von Peru bis Deutschland" reiche, sagte die SPD-Politikerin den Funke-Zeitungen.

Die Bundesregierung wird zudem im Mai eine internationale Konferenz in Hamburg ausrichten, um die Häfen in Deutschland besser zu schützen. "Wir sehen, wie Drogenbanden versuchen, Hafenarbeiter für ihre illegalen Deals einzuspannen", sagte Faeser. "Wir brauchen einen maximalen Ermittlungsdruck. Daneben geht es um gute Prävention." Wichtig sei es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Häfen "widerstandsfähig gegen Korruption" zu machen.

"Unsere Behörden müssen Firmen besser aufklären über die Anwerbeversuche der Drogenkartelle", sagte Faeser weiter. "Die Betriebe müssen genau hinschauen, wer mit welcher Motivation bei ihnen anfängt. Mitarbeiter brauchen Ansprechstellen, an die sie sich vertrauensvoll wenden können, wenn Kriminelle auf sie Druck ausüben. Und Firmen müssen faire Löhne zahlen, damit das Geld aus Drogengeschäften nicht attraktiv für manche Beschäftigte ist." (afp/jos)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.