Die Linken waren die großen Wahlverlierer bei der Landtagswahl im September in Thüringen. Das lag aber nicht an Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der beliebte Linken-Politiker soll der Partei jetzt den Wiedereinzug in den Bundestag sichern.
Thüringens Linke würde eine Bundestagskandidatur ihres scheidenden Ministerpräsidenten
Auf der Plattform X schrieb Ramelow, "es gab schon einmal einen Ministerpräsidenten im Bundestag" – allerdings ohne direkten Bezug zu seinen Ambitionen. Möglicherweise gebe es am Mittwoch kommender Woche eine Vorstellung des "Projektes Silberlocke" in Berlin, hieß es in Berlin und Erfurt. Noch sei das aber nicht sicher. Die Idee dahinter ist, dass prominente Linke Direktmandate für die Partei bei der Bundestagswahl gewinnen und damit für einen Verbleib im Bundestag sorgen könnten.
Wie lange bleibt Ramelow noch im Amt?
Ramelow ist nach der Landtagswahl, bei der seine rot-rot-grüne Koalition scheiterte, als geschäftsführender Ministerpräsident weiter im Amt. Wie lange noch, hängt davon ab, wann eine neue Regierung ins Amt kommt. Derzeit verhandeln CDU, BSW und SPD in Thüringen über einen möglichen Koalitionsvertrag.
Thüringens SPD-Chef und geschäftsführender Innenminister Georg Maier warf Ramelow bei einer möglichen Bundestagskandidatur einen Interessenkonflikt vor, weil er auf absehbare Zeit noch geschäftsführend im Amt des Ministerpräsidenten sei. "Er ist dem Wohl des Landes verpflichtet, nicht dem der Partei", sagte Maier der dpa.
Nach einem Bericht des "RND" sollen Juristen der Staatskanzlei für Ramelow geprüft haben, ob eine Bundestagskandidatur rechtlich möglich ist. Diese seien nach "RND"-Informationen zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Einwände dagegen bestehen und Ramelow nach einer etwaigen Wahl in den Bundestag lediglich sein Landtagsmandat abgeben müsste. Überdies wird auf einen Präzedenzfall verwiesen. So sei der damalige Ministerpräsident des Saarlandes, Peter Müller, 2005 vorübergehend gleichzeitig CDU-Bundestagsabgeordneter und Regierungschef gewesen. (dpa/bearbeitet von the)
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