Nach dem tödlichen Messerangriff von Aschaffenburg wirft Bundeskanzler Olaf Scholz der bayerischen Staatsregierung mangelnden Aufklärungswillen vor. Der CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag, Alexander Dobrindt, sieht wiederum beim Bund große Versäumnisse, die einer Abschiebung des Täters im Wege standen.
Nach dem tödlichen Messerangriff von Aschaffenburg hat Bundeskanzler
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Am Mittwoch hatte ein als psychisch krank eingestufter Flüchtling aus Afghanistan in einem Park eine Kindergartengruppe attackiert. Ein zweijähriger Junge und ein Passant, der schützend eingreifen wollte, wurden getötet. Drei weitere Menschen wurden verletzt.
Olaf Scholz geizt nicht mit Schuldzuweisungen
"Dieser Täter hätte nicht mehr in Bayern rumlaufen dürfen, er hätte festgesetzt werden können, er hätte eigentlich das Land längst verlassen müssen", sagte Scholz in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Das muss aufgeklärt werden." Er wünsche sich, "dass man ordentlich mit der Sache umgeht". Es müsse geklärt werden, "was schiefgelaufen" sei "und nicht mit dem Finger auf andere gezeigt" werden.
Laut Bundesregierung wurde die bayerische Staatsregierung 2023 mit ausreichendem Vorlauf durch das Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) informiert, dass der Mann in das EU-Land Bulgarien abgeschoben werden könne. Dort war er zuerst in der EU angekommen und hätte nach den europäischen Regeln sein Asylverfahren durchlaufen müssen. Die Regierung in München weist dies zurück und wirft dem Bamf vor, die bayerischen Behörden mit wochenlanger Verspätung informiert zu haben.
Diese Haltung bekräftigte der CSU-Landesgruppenvorsitzende im Bundestag,
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