Weiterhin herrscht großer Trubel um die Äußerungen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer über das Dritte Geschlecht. Beim gemeinsamen Auftritt in Nürnberg mit CSU-Chef und Ministerpräsidenten Markus Söder hat AKK nun die Diskussion für beendet erklärt. Söder sprang der Vorsitzenden der Schwesterpartei zur Seite.
Die CDU-Vorsitzende
"Glauben Sie, dass die Menschen uns gewählt haben, damit wir uns tagelang über nichts anderes unterhalten, wer welchen Witz an Karneval macht, wer welches Kostüm an Karneval trägt und wer was dazu sagt?", fragte die CDU-Chefin. "Die Menschen haben uns gewählt, damit wir uns um die Fragen kümmern, die sie umtreiben und die unsere Zukunft angehen."
Söder und AKK als Harmoniedoppel
Rot-grün halte sich derzeit "an allem Möglichen krampfhaft fest" und versuche, daraus eine große Debatte zu machen. Das zeige auch die Debatte darüber, ob Kinder als Indianer oder als Scheich verkleidet Karneval feiern dürfen, nachdem diese Kostüme in einer Hamburger Kita für unerwünscht erklärt worden waren. "Ich sehe es als Aufgabe der CDU und der CSU an, eine Politik zu machen, die es Kindern ermöglicht, frei und unbeschwert aufwachsen zu können, dass sie eine Umgebung haben, in der sie Cowboy und Indianer spielen können", erklärte Kramp-Karrenbauer.
Ministerpräsident und CSU-Chef Söder betonte, "Politcal Correctness kann man schon machen. Aber wenn man es so macht, dass man an dem, was Menschen empfinden, vorbeiredet, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn ein Teil der Bevölkerung diese Politik nicht mehr ernst nimmt." An Frau Kramp-Karrenbauer gewandt sagte er: "Ich glaube, da ist eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen uns beiden am Entstehen." Mit Blick auf den Flüchtlingszuzug 2015 ergänzte er: "Das, was 2015 passiert ist und die Zeit danach, das wollen wir beide auf keinen Fall wiederholen, wir wollen es besser machen."
Es war die erste Rede einer CDU-Vorsitzenden beim politischen Fischessen der CSU in Nürnberg und einer der ersten Auftritte von Kramp-Karrenbauer gemeinsam mit Söder in Bayern. (mc/dpa)
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