• Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat nach neuen Spitzen aus der CSU-Führung an die Geschlossenheit der Unionsparteien appelliert.
  • Im Wahlkampf stehe man vor einer Richtungsentscheidung, sagte der CDU-Chef.
  • Direkt ging Laschet nicht auf die jüngsten Äußerungen aus der CSU-Spitze ein.

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Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat nach neuen Spitzen aus der CSU-Führung an die Geschlossenheit der Unionsparteien appelliert. Im Wahlkampf stehe man vor einer Richtungsentscheidung, sagte der CDU-Chef am Donnerstag vor Journalisten am Rande einer Vorstandssitzung der Europäischen Volkspartei (EVP) in Berlin. "Viele in der CSU unterstützen, dazu gehört auch (CSU-Chef) Markus Söder. Und gemeinsam werden CDU und CSU am Ende am 26. September alles tun, diese Wahlen zu gewinnen."

Komplizierte Regierungsbildung

Direkt ging Laschet nicht auf die jüngsten Äußerungen aus der CSU-Spitze ein. Er wird an diesem Samstag auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg zu einer Rede erwartet. Vor den EVP-Abgeordneten machte Laschet deutlich, dass er mit einer komplizierten Regierungsbildung nach der Wahl rechne: "Es kann eine lange Regierungsbildung geben, weil möglicherweise am Wahlabend gar nicht klar ist, welche Koalition entsteht denn jetzt. Das kann bis zum Ende des Jahres dauern."

CSU-Generalsekretär Markus Blume hatte das Umfragetief der Union zuvor direkt mit Laschet in Verbindung gebracht. "Natürlich stünden wir mit Markus Söder besser da", sagte er dem "Spiegel" auf den Hinweis, dass die Union mit Söder als Kanzlerkandidat in Umfragen klar vorne liegen würde. Blume betonte aber auch, dass es jetzt nicht darum gehe, "im Nachhinein Recht zu bekommen, sondern die Union zur stärksten Kraft zu machen. Dem ordnen wir alles unter". In der CDU-Spitze wurden die Äußerungen Blumes nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.

Gemeinsamer Kampf von CDU und CSU

Der EVP-Fraktionschef im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), sagte auf die Frage, ob sich Söder darauf vorbereite, dass die Wahl verloren gehe und die Schuld dann Laschet zuschieben wolle: "CDU und CSU sitzen in einem Boot und wir kämpfen gemeinsam. Wir wollen erfolgreich sein." Diese Botschaft werde beim CSU-Parteitag deutlich werden. "Wir wollen den Erfolg. Wir wollen, dass Armin Laschet ins Kanzleramt einzieht."

Laschet hatte sich im April nach einem harten Machtkampf um die Kanzlerkandidatur gegen Söder durchgesetzt. Im Anschluss hatte Söder wiederholt auch bei öffentlichen Auftritten gegen Laschet gestichelt. In den Umfragen war die Union in den vergangenen Wochen abgestürzt, Laschet kämpft zudem mit schlechten persönlichen Werten. Auch der CSU droht jüngsten Erhebungen zufolge in Bayern ein Debakel. (dpa/cdo)

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