CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer kann angesichts jüngster Umfragen nicht zufrieden sein: Zwar legt ihre Partei zuletzt leicht zu, doch ihre persönlichen Umfragewerte sind desaströs. Doch davon will sich AKK nicht entmutigen lassen.

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71 Prozent der Befragten trauen ihr in der vom ZDF-"Politbarometer" veröffentlichten Umfrage nicht zu, ihre Partei erfolgreich in die Zukunft zu führen, nur 19 Prozent glauben an sie. Selbst unter den Unions-Anhängern glauben 57 Prozent nicht an die CDU-Vorsitzende, nur 34 Prozent gehen davon aus, dass sie die Partei erfolgreich führen wird.

Auch im ARD-Deutschlandtrend heißt es, dass 66 Prozent der Befragten mit der Arbeit der CDU-Vorsitzenden unzufrieden sind.

Doch die CDU-Vorsitzende will sich davon nicht entmutigen lassen, wie sie am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow "Maybit Illner" sagte.

"Das ist ein Ausdruck der Tatsache, dass wir mitten im Prozess der Erneuerung stehen", sagte sie mit Blick auf die Umfragen. "Diese Partei ist in einem Umbruch, sowohl personell mit Blick auf Angela Merkel, als auch inhaltlich."

Dieser Umbruch werde erst seit wenigen Monaten vorangetrieben. "Und deswegen ist das ein Zwischenstand." Entscheidend sei, "was am Ende, etwa in Form des neuen Grundsatzprogramms, für die CDU herauskommt und was getragen wird".

Mehrheit glaubt, dass GroKo hält

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen laut ZDF-"Politbarometer" als einziges Zweierbündnis eine klare Mehrheit. Die Union käme auf 28 Prozent, die Grünen auf 24, die SPD auf 15, die AfD auf 13, die FDP auf 6 und die Linke auf 7 Prozent.

Dass es so bald zu Neuwahlen in Deutschland kommt, glauben die Bürger indes nicht. Immer mehr gehen davon aus, dass die große Koalition trotz aller Kontroversen bis zur regulären nächsten Bundestagswahl im Herbst 2021 weiterregieren wird. Inzwischen rechnen 72 Prozent der Wahlberechtigten damit, dass das Bündnis aus Union und SPD die ganze Wahlperiode durchhalten wird - das sind 12 Prozentpunkte mehr als noch im Juni. Von einem vorzeitigen Ende der großen Koalition gehen inzwischen nur noch 22 Prozent (Juni: 34 Prozent) aus.

Grüne-Anhänger wollen Kanzlerin Merkel bis 2021 behalten

73 Prozent der Befragten insgesamt fanden es auch gut, dass Angela Merkel bis 2021 Bundeskanzlerin bleiben wird. Besonders hoch war die Zustimmung hierfür - erwartbar - bei den CDU-Anhängern (88 Prozent) und - überraschenderweise - bei den Grünen (85 Prozent).

Auch die Zustimmung zur Arbeit der großen Koalition wächst. 62 Prozent der Wahlberechtigten finden inzwischen, dass die Bundesregierung eine gute Arbeit macht. Im August waren es nur 50 Prozent.

Zu einem etwas anderen Ergebnis kommt der neue ARD-Deutschlandtrend. Dort heißt es, dass etwa zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen mit der Arbeit der Bundesregierung nicht zufrieden seien. Bürger in Deutschland hätten zudem das Gefühl, "dass die Bundesregierung viel verspricht, aber zu wenig bei den Menschen ankommt".

Dieser Aussage stimmten 74 Prozent der Befragten zu. Gleichzeitig waren in der Umfrage 61 Prozent der Meinung, dass die große Koalition bis zum Ende ihrer Legislaturperiode weiter arbeiten soll. (jwo/dpa)  © dpa

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