In Syrien, Afghanistan und Irak baut sich der islamistische Terror eine Schreckensherrschaft auf, in westlichen Ländern tötet er willkürlich. Für das Töten verantwortlich: Die gefährlichsten Dschihadisten der Welt.
Der Terror des Islamischen Staates (IS) sorgt für Angst und Schrecken in Europa. Die schrecklichen Bilder des 11. September 2001 kehren wieder.
Die jüngsten Anschläge und Drohungen, das erklären westeuropäische Spitzenpolitiker unisono, waren erst der Anfang.
In Syrien, Afghanistan und Irak machen Amerikaner, Briten, Franzosen und ihre Alliierten Jagd auf die Hintermänner und Strippenzieher. Eine US-Drohne tötete im Juni die Nummer zwei von Al-Kaida, Nasser al-Wahischi.
Und auch Ahmed Abdi Godane, der einstige Führer der Terrorgruppe Al-Shabaab, wurde bei einem amerikanischen Luftschlag getötet. Andere sind für die Geheimdienste aber kaum greifbar.
Diese islamistischen Top-Terroristen haben CIA und FBI auf ihrer "Most Wanted"-Liste:
1. Aiman al-Sawahiri
Der 64-Jährige ist in der Hierarchie von al-Kaida die neue Nummer eins, nachdem amerikanische Special Forces Osama bin Laden im Mai 2011 töteten. Er baute das Terrornetzwerk samt Unterorganisationen auf.
Auf Videos droht er regelmäßig mit Anschlägen. FBI und CIA suchen ihn konkret wegen der Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Daressalam, Tansania, und Nairobi, Kenia.
Auf Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, sind 25 Millionen Dollar ausgesetzt. Experten vermuten ihn irgendwo im Bergland zwischen Afghanistan und Pakistan.
2. Ibrahim Hassan al-Asiri
Der studierte Chemiker ist der Bomben-Bauer von al-Kaida. Er soll unter anderem den Sprengsatz gebaut haben, mit der sein Bruder Abdullah al-Asiri als Selbstmordattentäter den saudischen Innenminister Muhammad bin Nayef tötete.
Außerdem soll er die Bombe für den gescheiterten Anschlag auf den Northwest Airlines Flug 253 am 25. Dezember 2009 konstruiert haben.
290 Menschen flogen in der Maschine von Amsterdam nach Detroit - es wäre der verlustreichste Anschlag auf ein Passagierflugzeug in der Geschichte der USA gewesen.
3. Mokhtar Belmokhtar
Der Algerier ist der Chef des al-Kaida-Netzwerks in Nordafrika. Entführungen, Waffen-Deals, Schmuggel – der 43-Jährige bewegt sich in der Welt der organisierten Kriminalität, verantwortet aber immer wieder auch Bombenanschläge etwa gegen französische Einrichtungen in Algerien.
Anfang 2013 werden bei einer chaotischen Entführungsaktion seiner Gefolgsleute im algerischen Aménas 90 Menschen getötet.
FBI und CIA suchen ihn offiziell wegen einer terroristischen Attacke auf eine westliche Erdgas-Bohrstation, bei der unter anderem drei US-Amerikaner getötet wurden.
Mehrfach wird berichtet, er sei bei Luftschlägen getötet worden, doch entweder dementieren die Amerikaner oder er taucht wieder auf.
4. Abu Mohamed al-Dscholani
Er führt die islamistische Al-Nusra-Front in Syrien, die sich im April 2013 al-Kaida anschloss. Er ist für den Westen nicht greifbar.
5. Abu Bakr al-Baghdadi
Der 44-Jährige ist die Nummer eins des Islamischen Staates in Irak. Auf Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, sowie Hinweise auf seinen Tod, setzte das US-amerikanische Außenministerium eine Belohnung von zehn Millionen Dollar aus.
Nach Al-Sawahiri liegt er in der Liste der "Kopfgelder" damit auf Platz zwei. Seine sunnitischen Kämpfer terrorisieren die schiitische Bevölkerung des Irak, sind für zahlreiche Anschläge verantwortlich.
Der CIA sucht ihn auch wegen eines besonders grausamen Falls: So soll al-Baghdadi die junge Amerikanerin Kayla Mueller zuerst entführt, versklavt, zu Sex gezwungen und schließlich getötet haben.
6. Siradschuddin Haqqani
Er steht dem gleichnamigen Netzwerk vor, das hauptsächlich in Afghanistan operiert. Die Amerikaner beschuldigen ihn mehrerer Attentate auf US-Streitkräfte und deren Alliierte in Afghanistan.
Unter anderem soll er für den Angriff auf ein Hotel in Kabul im Januar 2008 verantwortlich sein, bei dem sechs Menschen, darunter ein Amerikaner, getötet wurden.
Ebenso soll er maßgeblich an den Planungen für einen gescheiterten Mordanschlag auf den früheren afghanischen Präsidenten Hamid Karzai 2008 beteiligt gewesen sein.
7. Abubakar Shekau
Er ist der Anführer der radikalen Sekte Boko Haram, die im Norden Nigerias für einen islamistischen Gottesstaat tötet. Er lässt Christen systematisch terrorisieren.
Bei Anschlägen seiner Gefolgsleute auf UN-Friedenstruppen wurden 2010 23 Menschen getötet. Damals setzten ihn die USA auf die Liste der "Most Wanted Terrorists".
Zu Hunderten soll er junge Schulmädchen entführt haben lassen, um sie auf Sklavenmärkten als Sex-Sklavinnen zur Finanzierung seines Terrornetzwerks zu verkaufen.
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