Was ist das drängendste Problem in Deutschland? Unter jungen Menschen zeichnet sich eine klare Tendenz ab. Eine Umfrage im Auftrag unserer Redaktion zeigt, was für 16- bis 29-Jährige wichtig ist – und was weniger.

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Deutschland im Herbst 2024. Die Liste der Probleme ist lang: Der Wirtschaftsstandort fällt international zurück, es fehlt an günstigem Wohnraum und die Politik sucht mal wieder – oder noch immer – nach einem Weg, um das Rentensystem zukunftsfest zu machen. Das sind nur einige der Herausforderungen, vor denen das Land steht.

Welches aber ist das größte Problem, um das sich die Politik in Deutschland kümmern sollte? Das fragt das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag unserer Redaktion fortlaufend junge Deutsche im Alter von 16 bis 29 Jahre.

Migration und Integration für 27 Prozent das wichtigste Thema

Dabei zeigt sich: Umwelt- und Klimaschutz ist für diese Gruppe noch immer wichtig. Aber erst kommt ein anderes Thema: nämlich Migration und Integration. 27 Prozent der Befragten sehen darin aktuell das größte Problem, deutlich vor Umwelt und Klimaschutz mit 20 Prozent.

An dritter Stelle folgt die Zukunft des Sozialstaats, also Gesundheit, Rente und Sozialsysteme. 14 Prozent der Befragten meinen, dass hier das wichtigste Problem liegt, um das sich die Politik kümmern sollte.

Die Debatte um den Sozialstaat hat zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Die Ampel-Koalition ringt um den richtigen Weg in der Rentenpolitik. Die SPD möchte das Rentenniveau bei 48 Prozent festschreiben, was vor allem jüngere Menschen mit höheren Beitragszahlungen belasten würde – und was auf Widerstand der FDP trifft. Gleichzeitig plant Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine Reform der privaten Altersvorsorge, dabei will er auch auf Aktien setzen.

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Eng mit dem Top-Thema Migration verbunden ist ein weiteres Feld, das für die Jungen wichtig ist: die innere Sicherheit. Sie landet auf Platz vier. Elf Prozent der Befragten sehen hierin das größte Problem. Danach folgt mit zehn Prozent das Thema Wirtschaft und Arbeitsplätze. Jahrelang zeigte sich der Arbeitsmarkt in Deutschland robust, doch damit scheint es nun vorbei zu sein. Selbst große Konzerne wie Volkswagen sind ins Schlingern geraten und erwägen, massiv Jobs abzubauen.

Die Themenbereiche Infrastruktur (acht Prozent), Wohnraum (fünf Prozent) und Außenpolitik / Europa (drei Prozent) landen bei jungen Deutschen auf den hinteren Plätzen. Ein Prozent der Befragten hält "ein anderes Thema" für das drängendste Problem, ein weiteres Prozent war sich unsicher.

Informationen zur Methode

  • Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragt im Auftrag dieser Redaktion fortlaufend junge Deutsche im Alter zwischen 16 und 29 Jahre. Die jüngsten Ergebnisse beziehen sich auf den Befragungszeitraum vom 19. Juli bis 17. Oktober 2024. Dabei wurden online rund 1000 Bundesbürger befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ.
  • Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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