- Wegen seiner trotz des russischen Einmarsches in der Ukraine anhaltenden Loyalität zum russischen Präsidenten Wladimir Putin will die Stadt Hannover Ex-Kanzler Gerhard Schröder die Ehrenbürgerschaft entziehen.
- Seine Ex-Frau Doris Schröder-Köpf versucht dies zu verhindern. Man dürfe "Gerd nicht in eine Reihe mit Hitler stellen", schrieb sie in einer Nachricht an die SPD Hannover.
Weil er dem Krieg Russlands gegen die Ukraine zum Trotz kein kritisches Wort über dessen Präsident Wladimir Putin verliert und auch seine Jobs bei russischen Gasunternehmen nicht aufgeben will, steht Deutschlands ehemaliger Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) von vielen Seiten in der Kritik. So loyal wie Schröder zu Putin verhält sich indes Doris Schröder-Köpft zu ihrem Ex-Mann: Wie die "Bild" berichtet, versucht sie zu verhindern, dass die Stadt Hannover Gerhard Schröder die Ehrenbürgerschaft entzieht.
Schröder-Köpf verteidigt Schröder gegenüber den "lieben Genossen"
In einer Whatsapp-Nachricht an die "lieben Genossen" der SPD Hannover schrieb Schröder-Köpf, "auch mit Blick auf die ukrainische Forderung nach Gerd als Vermittler" solle die Entscheidung über die Ehrenbürgerschaft aufgeschoben werden. Schröder-Köpf, die für die SPD im niedersächsischen Landtag sitzt und stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Hannover ist, weiter: "Nach meiner festen Überzeugung dürfen wir Gerd nicht in eine Reihe mit Hitler stellen." Zum Hintergrund: Adolf Hitler erhielt 1933 die Ehrenbürgerwürde Hannovers. Erst 1978 wurde sie entzogen.
Die Stadtverwaltung von Hannover hatte am Donnerstag beschlossen, ein Verfahren zur Aufhebung der Ehrenbürgerschaft
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Kirche gibt Spende an Schröder zurück
Auch das von Gerhard Schröder für Hannovers Marktkirche gestiftete Kirchenfenster von Markus Lüpertz wird vorerst nicht eingebaut. Die Spendengelder sollten zurückgegeben werden, sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes am Freitag nach einer entsprechenden Entscheidung des Kirchenvorstands vom Vorabend.
Schröder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft und hat auch Führungspositionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2. Am vergangenen Donnerstag hatte er die Regierung in Moskau zwar aufgefordert, den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden. Von persönlichen Konsequenzen war aber nicht die Rede. (mcf/Mit Material der dpa)
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