• 22:30 Uhr: ➤ Kremlpartei zum Sieger bei Scheinwahlen in besetzten Gebieten erklärt
  • 21:22 Uhr: Selenskyj: Gespräche mit USA über ATACMS-Raketen gehen voran
  • 16:59 Uhr: US-Generalstabchef: Ukrainern bleiben noch 30 bis 45 Tage Zeit
  • 13:31 Uhr: Kiew befreit Gebiet um Robotyne - weitere russische Angriffe im Osten
  • 12:44 Uhr: Spanische Helferin in Ukraine getötet - Deutscher verletzt

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Kremlpartei zum Sieger bei Scheinwahlen in besetzten Gebieten erklärt

  • 22:30 Uhr

Die Kremlpartei Geeintes Russland hat offiziellen Angaben zufolge bei den Scheinwahlen in den vier von Moskau besetzten Gebieten der Ukraine mit großer Mehrheit gewonnen. "Wir bekommen eine große Zustimmung, überall holen wir die Mehrheit, mehr als 2,7 Millionen Menschen in den vier Regionen haben ihre Stimme für Geeintes Russland abgegeben", sagte der Leiter des zentralen Exekutivkomitees der Partei, Alexander Sidjakin, am Sonntag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Unabhängige Wahlbeobachter gab es bei der Abstimmung nicht.

Vom 8. bis 10. September haben in Russland Regional- und Kommunalwahlen stattgefunden. Dabei ließ der Kreml auch in den von Präsident Wladimir Putin völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja über die Regionalparlamente abstimmen, die später die Gebietsgouverneure bestimmen sollen. Kiew rief dazu auf, die Scheinwahlen nicht anzuerkennen. Die Lage in den Regionen ist von massiven Menschenrechtsverletzungen und der Einschränkung von Bürgerrechten geprägt. Berichten zufolge wurden Bürger zum Abstimmen genötigt.

Das beste Ergebnis beanspruchte Geeintes Russland dabei in der östlichen Region Donezk. Dort habe die Wahlbeteiligung bei rund 80 Prozent gelegen. "Und 78 Prozent davon waren für Geeintes Russland", behauptete der Separatistenführer Denis Puschilin. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 6. September). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Karte mit militärischer Lage in der Ukraine. © AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 10. September

Selenskyj: Gespräche mit USA über ATACMS-Raketen gehen voran

  • 21:22 Uhr

In den Gesprächen mit den USA über die mögliche Lieferung reichweitenstarker Lenkflugkörper vom Typ ATACMS an Kiew gibt es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Bewegung. Es gehe vorwärts und er hoffe, dass die Ukraine das Waffensystem im Herbst bekomme, sagte Selenskyj dem US-Sender CNN in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Es sei militärisch sehr wichtig, auch damit die Gegenoffensive nicht stoppe. Er werde erneut mit US-Präsident Joe Biden darüber sprechen.

ATACMS sind Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern vom US-Hersteller Lockheed Martin, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden. Kiew fordert sie bereits seit längerem, die USA zögern bisher. Von Deutschland erbittet die Ukraine ein ähnliches Waffensystem, Marschflugkörper vom Typ Taurus. Er ist für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometer Entfernung geeignet. Auch Deutschland zeigt sich bislang zurückhaltend.

Wegen der hohen Reichweite der Waffensysteme gibt es die Sorge, dass mit ihnen auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba versicherte im August jedoch, beide Systeme würden ausschließlich innerhalb der ukrainischen Grenzen eingesetzt. Die neuen Waffen würden es der Ukraine erlauben, auch russische Stellungen weit hinter der Front anzugreifen. Auch Ziele auf der bereits seit 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim würden damit in Reichweite rücken. (dpa)

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US-Generalstabchef: Ukrainern bleiben noch 30 bis 45 Tage Zeit

  • 16:59 Uhr

Den ukrainischen Streitkräften bleiben für ihre Gegenoffensive nach Einschätzung des US-Generalstabsches Mark Milley wahrscheinlich noch 30 bis 45 Tage Zeit, bevor das Wetter die Kampfhandlungen erschweren könnte. Dies sei "immer noch eine ordentliche Zeitspanne", sagte Milley dem britischen Sender BBC in einem am Sonntag veröffentlichten Interview.

Die Ukrainer hätten stetige Fortschritte erzielt und eine beträchtliche Kampfkraft aufrechterhalten. Die Schlacht sei aber noch nicht vorbei. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab.

Milley sagte weiter, in etwa einem Monat komme die Kälte, es fange an zu regnen und werde sehr schlammig. "Dann wird es sehr schwierig zu manövrieren sein, und dann kommt der tiefe Winter", sagte Milley. Im Moment sei es noch zu früh, um zu sagen, ob die Offensive gescheitert sei oder nicht. (dpa)

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Nach Drohnenfunden: Rumänien richtet Protestnote an Moskau

  • 14:52 Uhr

Die rumänische Regierung hat nach russischen Drohnenangriffen auf die ukrainisch-rumänische Grenzregion an der Donau eine Protestnote an Moskau gerichtet. "Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten, Iulian Fota, forderte die russische Seite nachdrücklich auf, Maßnahmen gegen die ukrainische Bevölkerung und Infrastruktur einzustellen, einschließlich solcher, die in irgendeiner Weise die Sicherheit der rumänischen Bürger in der Region gefährden würden", zitierten rumänische Medien am Sonntag eine Pressemitteilung des Außenministeriums.

Das Außenministerium hatte am Samstag dazu die russische Botschaftsberaterin Elena Kopnina nach Bukarest einbestellt.

Das rumänischen Verteidigungsministerium bestätigte zuletzt den Fund von Drohnenbruchteilen in der Nähe des Dorfs Plauru. Das Donau-Dorf liegt unmittelbar gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil, der in den vergangenen Tagen mehrfach von Russland angegriffen worden ist. (dpa)

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Kiew befreit Gebiet um Robotyne - weitere russische Angriffe im Osten

  • 13:31 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben weitere 1,5 Quadratkilometer um die zuletzt befreite Ortschaft Robotyne im Süden zurückerobert. "Die Russen klammern sich an jeden Meter unserer ukrainischer Erde (...) Die Streitkräfte der Ukraine versuchen jedoch, die Versorgung der russischen Armee so schwierig wie möglich zu machen, und in bestimmten Gebieten trägt dies Früchte", zitierten ukrainische Medien den für den Frontabschnitt zuständigen Militärsprecher, Olexander Schtupun, am Sonntag.

In der Ostukraine soll die russische Armee derweil ihre Angriffe weiterhin fortsetzen. Bei Marjinka im Gebiet Donezk hätten ukrainischen Soldaten laut Schtupun etwa 15 feindliche Angriffsversuche abgewehrt. Auch in der Region Charkiw unternahmen die Russen nach Angaben der ukrainischen Behörden einen gescheiterten Vorstoß nahe der Ortschaft Berestowe. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs fanden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt mehr als 30 Gefechte statt. (dpa)

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Spanische Helferin in Ukraine getötet - Deutscher verletzt

  • 12:44 Uhr

In der Ukraine ist nach Angaben der spanischen Regierung eine spanische humanitäre Helferin in der Nähe der Stadt Bachmut durch Beschuss getötet worden. "Ein Fahrzeug ist von einem Geschoss getroffen worden, in dem die spanische Bürgerin unterwegs war, die dort für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitete und humanitäre Hilfe in der Ukraine leistete. Wir haben eine mündliche Bestätigung, dass sie getötet wurde", sagte Außenminister José Manuel Albares am Sonntag am Rande des G20-Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.

Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete, bei der getöteten Spanierin handele es sich um die 32-jährige Emma Igual, Leiterin der NGO Road to Relief. In dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet sowie ein Deutscher und ein Schwede schwer verletzt worden, schrieb die Zeitung weiter. Die Verletzten hätten Schrapnellverletzungen und Verbrennungen erlitten und würden in Krankenhäusern behandelt. Die Gruppe humanitärer Helfer sei auf dem Weg in die Region um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gewesen, um sich um Zivilisten zu kümmern. (dpa)

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Russland meldet Zerstörung von drei ukrainischen Schnellbooten im Schwarzen Meer

  • 11:44 Uhr

Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag drei ukrainische Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört, die in Richtung der annektierten Halbinsel Krim unterwegs waren. Marineflieger der Schwarzmeerflotte hätten "im westlichen Teil des Schwarzen Meeres drei militärische Schnellboote vom Typ Willard Sea Force aus amerikanischer Produktion" zerstört, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Boote befanden sich demnach ukrainische Soldaten.

Zudem erklärte die russische Armee in einer separaten Mitteilung, dass acht ukrainische Drohnen über der Krim und eine weitere über der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk durch die Luftabwehr abgefangen worden seien.

Am 24. August hatte Kiew gemeldet, nach dem Einsatz eines Spezialkommandos die Nationalflagge auf der Krim gehisst zu haben. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes waren Einheiten ukrainischer Spezialkräfte vom Meer her kommend im Westen der Halbinsel gelandet. Sie seien im Anschluss "ohne Verluste" wieder abgezogen. (afp)

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Klitschko: Drohnenangriff auf Kiew

  • 10:21 Uhr

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Sonntagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Das Luftverteidigungssystem sei im Einsatz, Drohnen flögen auf Kiew zu, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. In mehreren Bezirken seien Trümmer herabgefallen. Einige würden auf Straßen brennen. Ein Mensch sei verletzt worden. Die Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Einsatz.

Nach Angaben des ukrainischen Militärs feuerte Russland in der Nacht 33 Kamikaze-Drohnen in Richtung Kiew ab. 26 davon sollen abgefangen worden sein. In mindestens vier Kiewer Stadtbezirken wurden nach Angaben des Zivilschutzes Wohnungen, Autos, Stromleitungen und Verkehrsschilder beschädigt. (dpa)

Putin droht laut Lula in Brasilien keine Festnahme

  • 09:26 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin droht trotz eines auf ihn ausgestellten internationalen Haftbefehls bei einem möglichen Besuch in Brasilien nach Angaben seines brasilianischen Amtskollegen Luiz Inácio Lula da Silva keine Festnahme. "Wenn ich der Präsident Brasiliens bin und wenn er nach Brasilien kommt, wird er auf keinen Fall verhaftet", sagte Lula dem indischen Nachrichtenportal Firstpost am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Neu Delhi.

"Wir mögen Frieden und wir behandeln Menschen gerne gut. Ich glaube also, Putin kann sicher nach Brasilien reisen", erläuterte der brasilianische Staatschef. Das nächste G20-Treffen findet im kommenden Jahr in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro statt. Lula kündigte an, Putin zu dem Gipfel einladen zu wollen. (afp)

Ukraine will Gegenoffensive auch im Winter fortsetzen

In den letzten Monaten kam es in Russland vermehrt zu Drohnenangriffen und Sabotageakten, die Moskau und verschiedene russische Regionen manchmal tief im Land, betrafen, wobei Kiew immer häufiger die Verantwortung dafür übernahm. © ProSiebenSat.1
Mit Material von dpa und AFP

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