• 12:51 Uhr: Putin wohl offen für Friedens-Deal mit Trump
  • 10:56 Uhr: Washington will jetzt auch Minen an Kiew liefern
  • 10:00 Uhr: Moskau kündigt "angemessene Antwort" auf westliche Bedrohungen an
  • 08:25 Uhr: Warnung vor "möglichem schweren" Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen
  • 08:07 Uhr: Ukraine beziffert Umweltschäden durch russische Invasion auf 71 Milliarden Dollar

Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine aktualisieren

Putin wohl offen für Friedens-Deal mit Trump

  • 12:51 Uhr

Der russische Machthaber Wladimir Putin soll sich laut Berichten der Nachrichtenagentur "Reuters" offen für einen Waffenstillstand in der Ukraine gezeigt haben. "Reuters" verweist auf mehrere Quellen, die mit den Überlegungen des Kremls betraut sein sollen.

Demnach sei Putin zwar offen für Gespräche mit Donald Trump bezüglich eines Waffenstillstands – größere territoriale Zugeständnisse schloss er wohl aber aus. Zudem soll der Kreml-Chef darauf bestehen, dass die Ukraine ihre Nato-Beitrittsambitionen aufgibt. Konkret könnte Putin wohl einem Einfrieren des Konflikts entlang der Frontlinien zustimmen.

Über die genaue Aufteilung der vier östlichen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson bestehe laut "Reuters"-Informationen Verhandlungsspielraum. Putin selbst hatte Anfang November erklärt, dass jedes mögliche Waffenstillstandsabkommen die "Realitäten" vor Ort widerspiegeln müsse. Ohne eine Neutralität der Ukraine – und eine damit verbundene mögliche Wiederbewaffnung – sei eine "gutnachbarliche" Beziehung nicht möglich.

Bereits im Sommer hatte Putin seine Bedingungen für einen Waffenstillstand vorgestellt. Auch damals beharrte er auf die Neutralität der Ukraine und die Abtretung der von Russland besetzten Gebiete. Kiew erteilte den Forderungen eine Absage.

Zwei der Quellen, auf die sich "Reuters" beruft, sollen außerdem die Befürchtung geäußert haben, dass der weitreichende Einsatz von ATACMS-Raketen, den US-Präsident Joe Biden jüngst bewilligte, die Verhandlungen erschweren könnte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mittlerweile Raum für eine russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen – zumindest für eine gewisse Zeit. "Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen", sagte er mit Blick auf Putin im Parlament. Auf "Reuters"-Nachfrage zu den Enthüllungen hatte sich das ukrainische Außenministerium nicht geäußert.

Ein Deal, der die Interessen beider Seiten berücksichtigen würde, ist nach Ansicht des russisch-amerikanischen Autoren und Politikexperten Dimitri Simes kaum möglich. Bei "Reuters" erklärte er: "Ein großer Deal wäre meiner Ansicht nach sehr schwer zu erreichen, da die Positionen beider Seiten sehr weit auseinander liegen." (ras)
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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 20. November:

Washington will jetzt auch Minen an Kiew liefern

  • 10:56 Uhr

Nach der Freigabe an Kiew zum Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Ziele in Russland hat US-Präsident Joe Biden einem Medienbericht zufolge nun auch die Lieferung von Schützenminen an die Ukraine angeordnet. Biden sei damit von seiner bisherigen Position abgerückt, um der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Armee zu helfen, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf ranghohe Vertreter der US-Regierung. Grund für die Meinungsänderung im Weißen Haus sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordingen der russischen Einheiten zu verlangsamen. Ein US-Beamter bestätigte die Lieferung auch der Nachrichtenagentur AFP.

Der Einsatz dieser Schützenminen, auch als Antipersonenminen bekannt, werde jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt. Zudem sollten spezielle Minen geliefert werden, die sich nach einer gewissen Zeit selbst zerstören oder deren Batterieladung zeitlich begrenzt sei. Nach dem Bericht der Zeitung haben ukrainische Militärs bereits zugesagt, diese Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten auszulegen.

Das russische Militär hat am Rande der besetzten Gebiete in der Ukraine dichte Minenfelder ausgelegt und damit eine ukrainische Offensive zum Scheitern gebracht.

Der Einsatz von Minen ist international geächtet. Die 1999 in Kraft getretene sogenannte Ottawa-Konvention von 1999 verbietet Einsatz, Produktion und Weitergabe dieser heimtückischen Waffen, die auch lange Zeit nach Kampfhandlungen ihre Opfer vor allem unter der Zivilbevölkerung in den jeweiligen Regionen finden. Die Konvention wurde von 164 Staaten unterzeichnet und ratifiziert, nicht jedoch von Russland und den USA. Die Ukraine hat das Papier 2005 ratifiziert. (dpa/AFP/bearbeitet von ras)

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Moskau kündigt "angemessene Antwort" auf westliche Bedrohungen an

  • 10:00 Uhr

Nach einem ersten Angriff der ukrainischen Armee auf Russland mit ATACMS-Raketen hat Moskau mit einer Reaktion gedroht. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte eine "entsprechende" Antwort an und schloss dabei auch den möglichen Einsatz russischer Atomwaffen nicht aus. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erfolgte der ukrainische Angriff mit von den USA gelieferten Waffen auf russisches Gebiet an der Grenze zum Nachbarland. Ein ukrainischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Einsatz der Raketen.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau griff Kiew in der Nacht zu Dienstag eine Militäreinrichtung in der russischen Grenzregion Brjansk mit sechs ballistischen Raketen an. Dabei seien auch von den USA gelieferte weitreichende Raketen des Typs ATACMS eingesetzt worden, hieß es.

Dem Ministerium zufolge wurden fünf der Raketen von der russischen Luftabwehr abgeschossen. Trümmerteile einer sechsten Rakete seien auf eine nicht näher spezifizierte "Militäreinrichtung" gefallen und hätten einen kleinen Brand verursacht. Verletzte oder Schäden gab es demnach nicht. Ein hochrangiger ukrainischer Verantwortlicher bestätigte wenig später den ATACMS-Einsatz in Brjansk. (afp)

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Warnung vor "möglichem schweren" Luftangriff: US-Botschaft in Kiew geschlossen

  • 08:25 Uhr

Die US-Botschaft in Kiew ist aufgrund eines "möglichen schweren Luftangriffs" geschlossen. "Die US-Botschaft in Kiew hat konkrete Informationen zu einem möglichen schweren Luftangriff am 20. November erhalten", teilte die Botschaft am Mittwoch auf ihrer Webseite mit. "Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen", hieß es weiter. Die Botschaft riet US-Bürgern in Kiew zudem, sich darauf vorzubereiten, sich bei Luftalarm "sofort" in Sicherheit zu bringen. (afp)

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Ukraine beziffert Umweltschäden durch russische Invasion auf 71 Milliarden Dollar

  • 08:07 Uhr

Die Ukraine geht davon aus, dass die im Februar 2022 begonnene russische Invasion in das Land bisher Umweltschäden in der Größenordnung von 71 Milliarden Dollar (67 Milliarden Euro) verursacht hat. Das teilte die ukrainische Umweltministerin Swetlana Gryntschuk am Dienstagabend am Rande der UN-Klimakonferenz in Baku mit. "Die Natur ist ein stilles Opfer dieses Krieges", sagte Gryntschuk.

Die Ministerin verwies auch auf die damit verbundenen zusätzlichen CO2-Emissionen von etwa 180 Millionen Tonnen. Ein wesentlicher Punkt dabei ist demnach die Zerstörung ukrainischer Wälder, was sich hinsichtlich der Klimabilanz auch über die Ukraine hinaus auswirke. Betroffen seien Waldflächen von drei Millionen Hektar.

Den ukrainischen Schätzungen zufolge wurden CO2-Emissionen von 51,6 Millionen Tonnen direkt durch militärische Aktivitäten verursacht. Emissionen durch zerstörte Infrastruktur beziehungsweise deren Wiederaufbau wurden mit 56 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente angegeben. Die Treibhausgasemissionen durch kriegsbedingt entstandene Brände wurden mit 27,2 Millionen Tonnen beziffert.

Gryntschuk sieht allerdings auch Fortschritte in Sachen Klimaschutz. Unter dem Druck von Energieknappheit als Folge der russischen Angriffe seien "alle Menschen in der Ukraine in sehr kurzer Zeit sehr energieeffizient geworden", sagte die Ministerin. Auch werde beim Wiederaufbau der Energieinfrastruktur stärker auf kleinere Einheiten und auf erneuerbare Energien gesetzt - schon weil diese nicht so leicht durch Russland angreifbar seien. (afp)

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