- Vitali Klitschko wirft der ukrainischen Regierung vor, die Gefahr eines russischen Einmarsches unterschätzt zu haben.
- In einem Interview mit dem "Spiegel" warnt der Bürgermeister von Kiew auch das Ausland vor Wladimir Putin.
- "Er könnte auch nach Deutschland einmarschieren", sagt Klitschko.
Kiews Bürgermeister
Klitschkos Verhältnis zum ukrainischen Präsidenten
Dank an Deutschland: "Hundert Schuss, hundert Treffer"
Dazu sagte Klitschko nun dem "Spiegel": "Selenskyjs Kritik war ein Fehler. Wenn unsere Bürger oder unsere Partner im Ausland sehen, dass wir Feinde im Innern suchen, ist das kontraproduktiv." Weiter kritisieren wollte er den Präsidenten aber nicht: "Wir müssen alles tun, um ihn zu unterstützen. Aber keiner ist vollkommen. Es ist wichtig, in dieser schwierigen Zeit keine Fehler zu machen. Es ist nicht die Zeit für politische Spiele. Einigkeit ist der Schlüssel zum Sieg."
Klitschko bedankte sich in dem Interview zudem ausdrücklich für Waffenlieferungen aus Deutschland: "Deutsche Luftabwehrsysteme arbeiten sehr präzise. Hundert Schuss, hundert Treffer." Gleichzeitig rief er die ausländischen Partner zu weiterer militärischer Unterstützung mit Waffen auf: "Es sind erst genug, wenn dieser Krieg beendet ist. Wir brauchen bitte weitere Unterstützung."
Klitschko warnt: Putin geht "so weit, wie wir es ihm erlauben"
Der Westen hat nach Ansicht von Vitali Klitschko das Expansionsstreben des russischen Präsidenten
Putin gehe "so weit, wie wir es ihm erlauben", sagte Klitschko. "Er verkauft sich als Sammler ehemaliger russischer Territorien und wird die Ukraine nie akzeptieren, weil sie einmal Teil Russlands war." Putin spreche auch über Polen und die baltischen Länder.
"Ihr Deutschen dürft nicht vergessen, ein Teil Deutschlands gehörte ebenfalls zum sowjetischen Imperium", sagte der frühere Boxweltmeister. "Putin hat jahrelang als KGB-Agent in der DDR gearbeitet. Er könnte auch nach Deutschland einmarschieren. Das ist schwer vorstellbar? Vor einem Jahr war der Krieg in der Ukraine auch schwer vorstellbar." (fab/afp)
Verwendete Quellen:
- Agence France Presse
- Spiegel.de: Vitali Klitschkos Jahresbilanz: "Im Leben gibt es nichts umsonst. Man muss kämpfen"
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