Der innerparteiliche Wahlkampf um den CDU-Vorsitz ist voll entflammt. Am Samstag traten Armin Laschet, Norbert Röttgen und Friedrich Merz hintereinander bei derselben Veranstaltung auf. Es hatte streckenweise etwas von "Deutschland sucht den Superstar".
Eigentlich ist alles so ausgetüftelt, dass sich die drei Kandidaten nicht über den Weg laufen - aber dann geschieht es doch: Am Samstagnachmittag stehen
Laschet hat zu diesem Zeitpunkt schon seine Rede gehalten. Vor den 250 Delegierten des NRW-Tags der Jungen Union hat er der CDU für den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr seinen eigenen Wahlkampf in NRW vor drei Jahren als Vorbild empfohlen. Damals sei die SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft von vielen für unschlagbar gehalten worden. Noch sechs Wochen vor der Wahl habe die SPD weit vor der CDU gelegen.
Röttgen bringt seine eigene Jubeltruppe mit
Als nächstes spricht
Zu Beginn seiner Rede begrüßt Röttgen seinen Mitbewerber Merz: "Friedrich, schön, dass du da bist!" Dann spricht er über Verteidigung, Weltpolitik, Digitalisierung, Klimapolitik und andere "Herausforderungen". Der Mann mit dem Silberhaar gibt sich staatsmännisch und zukunftsorientiert. Nach seiner Rede macht er weiter mit Interviews. Jeder komme dran, heißt es.
Rhythmisches Klatschen - drinnen im Saal hat jetzt schon der Dritte im Bunde das Rednerpult betreten. Er sieht die Ergebnisse der NRW-Kommunalwahl gar nicht so positiv wie eben noch Armin Laschet. "Wir müssen klar sein in unseren Aussagen und nicht rücksichtsvoll auf andere", mahnt Merz. Die Union brauche ein klares Profil. "Wir unterscheiden uns nicht in Nuancen, sondern wir entscheiden uns in Substanziellem von den Grünen."
Merz, der Mann der klaren Kante
Ganz klar: Merz profiliert sich nicht als Mann der Mitte, sondern an Mann der klaren Kante. "Wir brauchen frische Luft im Saal", ruft Merz. Das ist im übertragenen Sinne gemeint, aber es ist inzwischen wirklich ein bisschen stickig geworden. Drei Wahlkampfreden hintereinander, das ist eine Menge. Und doch ist das alles wohl nur der Anfang - bis zum CDU-Bundesparteitag im Dezember ist es noch ein Weilchen. Deshalb bekommt Merz auch noch ein Paket extrastarken, tiefschwarzen Kaffee in die Hand gedrückt - zum Durchhalten. (dpa/fra)
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