Am 14. Oktober wird in Bayern gewählt - und alle Zeichen stehen auf Koalition. Die Gräben zwischen CSU und Grünen sind allerdings tief: Als sich Regierungschef Söder und Grünen-Spitzenkandidat Hartmann im Bayerischen Fernsehen duellierten, ging es teils heftig zur Sache.

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Zweieinhalb Wochen vor der Bayern-Wahl haben sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Grünen-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann ein kämpferisches TV-Duell geliefert. Eine Stunde lang stritten die beiden am Mittwochabend über mindestens ein Dutzend Themen, etwa über Wohnungs-, Umwelt-, Asyl- und Bildungspolitik.

Hartmann attackierte Söder etwa wegen des hohen Flächenverbrauchs im Freistaat. "Man braucht eine Politik, die denkt, bevor der Bagger kommt", forderte Hartmann. Söder hielt den Grünen im Gegenzug eine "Verbotskultur" vor: Diese wollten immer nur "alles verbieten und vorschreiben".

Söder warnte in dem TV-Duell vor Verhältnissen wie in Berlin, wo sich die Koalitionspartner täglich zerfleischten. Jeder müsse sich also bei der Landtagswahl überlegen, ob er wirklich sieben Parteien im Landtag haben wolle und damit wolle, dass Bayern "völlig instabil" werde, argumentierte er. Hartmann hielt dagegen, es sei doch CSU-Chef Horst Seehofer persönlich, der in Berlin für Chaos und Instabilität sorge.

Einziges TV-Duell vor der Wahl

Bei der Wahl am 14. Oktober könnten neben CSU, SPD und Grünen auch AfD, Freie Wähler und die FDP in den Landtag einziehen. Falls wider Erwarten auch die Linke den Sprung schaffen sollte, wären es sieben Parteien.

Die einstündige Sendung ist das einzige TV-Duell vor der Wahl am 14. Oktober. Es ist das erste Mal, dass der Bayerische Rundfunk keinen SPD-Kandidaten dazu eingeladen hat, sondern einen Grünen-Politiker. Der Sender begründete dies damit, dass die Grünen in den jüngsten Umfragen klar zweitstärkste Kraft waren - mit mehreren Prozentpunkten Abstand vor den Sozialdemokraten. Die CSU muss nach allen aktuellen Umfragen mit dem Verlust ihrer absoluten Mehrheit rechnen.  © dpa

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