Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen auf der geteilten koreanischen Halbinsel hat Südkoreas Vereinigungsminister Kim Yung Ho um weitere Unterstützung Deutschlands für den Vereinigungskurs seiner Regierung geworben.
Kim traf am Freitag in Seoul den Staatsminister im Kanzleramt und Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Carsten Schneider (SPD). Südkorea verfolge "eine friedliche Vereinigung auf der Basis einer freiheitlich demokratischen Grundordnung", sagte Kim nach Angaben seiner Behörde bei dem Treffen.
Dabei stütze sich Seoul auch auf die Erfahrung und die Lehren aus der deutschen Wiedervereinigung. Er habe um Deutschlands Zusammenarbeit und Unterstützung gebeten. Schneider hatte von Dienstag bis Mittwoch an Beratungen eines bilateralen Konsultationsgremiums in Busan teilgenommen. Seit 2011 treffen sich regelmäßig Experten aus Politik und Wissenschaft beider Länder in dem Gremium, um sich zu Fragen der Wiedervereinigung auszutauschen.
Dabei sei auch die Lage auf der Halbinsel und "die Verschärfung durch die Machthaber in Nordkorea" thematisiert worden, sagte Schneider in Seoul. Er sei aber zu wenig in der Lage, einschätzen zu können, ob es sich dabei um Gesten nach innen oder stärker nach außen handle, "um innenpolitische Probleme in Nordkorea zu überspielen, oder was in Wirklichkeit dahintersteckt". Deutschland stehe an der Seite Südkoreas, betonte er.
Die Situation auf der Halbinsel ist angesichts des Konflikts um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas so angespannt wie schon seit Jahren nicht mehr. Südkoreas Außenministerium hatte am Donnerstag erklärt, die Regierung sehe für einige ihrer Auslandsvertretungen eine erhöhte Gefahr von Anschlägen durch Nordkorea.
Nordkoreas Machthaber
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.