Jimmy Carter ist der älteste noch lebende frühere US-Präsident. Nun feiert er seinen 100. Geburtstag – doch seine gesundheitliche Verfassung ist schlecht. Eine Mission hat er noch.
Die Stimme noch für Kamala Harris abgeben. Das hat sich der frühere US-Präsident Jimmy Carter, der am Dienstag (1. Oktober) 100 Jahre alt wird, zum Ziel gesetzt. "Ich versuche nur, es zu schaffen, um
Im Rennen ums Weiße Haus sind die Demokratin Harris und der Republikaner Donald Trump. Carter wolle, dass die Periode
Carter und seine schwierige Präsidentschaft
Seine Amtszeit ist in die Geschichtsbücher als teils glücklos eingegangen. Kaum ein anderer US-Präsident hat während seiner Präsidentschaft so schwere Blamagen und Niederlagen erleben müssen wie Carter – vom Geiseldrama von Teheran bis hin zum sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Selbst Triumphe wie das Friedensabkommen von Camp David zwischen Ägypten und Israel verblassten dagegen. So war es vor allem die Zeit nach seiner Präsidentschaft, die ihm Respekt und Anerkennung einbrachte.
Der Demokrat machte sich in den Folgejahren einen Namen als Vermittler in Krisen und mit humanitärer Hilfe. 1982 gründete er gemeinsam mit Ehefrau Rosalynn in Atlanta das Carter Center zur Förderung von Demokratie, Menschenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung besonders in ärmeren Ländern. Als Vermittler bei Friedensbemühungen brachte Carter sich ein. 2002 bekam er dafür den Friedensnobelpreis. Seiner Heimat Plains blieb er immer treu. Aus der Hauptstadt Washington zog es ihn zurück in das Örtchen mit ein paar hundert Einwohnern. Jedes Jahr wird er dort bei einem Erdnussfestival gefeiert.
Schmerzlicher Abschied von seiner Ehefrau Rosalynn
Ende des vergangenen Jahres musste Carter einen schweren Verlust hinnehmen. Seine Ehefrau Rosalynn starb im Alter von 96 Jahren – zuvor hatte sich ihr Gesundheitszustand rapide verschlechtert, sie litt unter anderem an Demenz. Die Carters waren 77 Jahre lang verheiratet. Bei der Trauerfeier wurde auch offenbar, wie schlecht es um den Gesundheitszustand Carters selbst steht. Bereits vor rund anderthalb Jahren brach er nach mehreren Krankenhausaufenthalten seine medizinische Behandlung ab und begab sich in häusliche Pflege.
Sein schlechter Gesundheitszustand hat ihn gezeichnet. Der Trauerfeier seiner geliebten Rosalynn wohnte der Ex-Präsident dann im vergangenen November halb liegend in einem Rollstuhl bei, gewärmt von einer Decke. Es wirkte, als wäre er gar nicht wirklich wach. "Er hat körperlich stark abgebaut und kann nicht mehr viel alleine machen, aber er ist emotional sehr engagiert", sagte Carters Enkel Jason vor wenigen Wochen.
Witze im Wahlkampf über Carters hohes Alter
Carter ist der älteste noch lebende frühere US-Präsident. Sein hohes Alter hat vor allem im Präsidentschaftswahlkampf immer wieder für Lacher herhalten müssen. Als der 81 Jahre alte US-Präsident Joe
Da der Ex-Präsident nur eine Amtszeit im Weißen Haus absolviert hat, dürfte er theoretisch noch einmal für das höchste Amt im Staate ins Rennen gehen. Geprägt haben seine Präsidentschaft vor allem die hohen Verbraucherpreise und die "Schmach von Teheran". Damals nahmen iranische Studenten Dutzende Amerikaner bei einem Überfall auf die US-Botschaft als Geiseln. Carters Beliebtheitswerte rutschten in den Keller. Er schickte schließlich Elitesoldaten, um die Geiselkrise nach mehr als fünf Monaten zu beenden. Doch die Aktion endete in einem Debakel. Acht Soldaten kamen ums Leben.
Der Vorfall kostete ihn endgültig die Wiederwahl – die Ära Reagan begann. Aber wegen seiner Verdienste nach seiner Zeit im Weißen Haus gilt der bodenständige Südstaatler in den USA als der beste Ex-Präsident, den das Land jemals hatte. (Julia Naue,dpa/ bearbeitet durch ras)
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