Noch ist Donald Trump nicht offiziell ins Oval Office zurückgekehrt. Dennoch hat er bei einem Gespräch mit Bundeskanzler Scholz schon über den Kurs im Ukraine-Krieg gesprochen.
Der designierte US-Präsident
Bundeskanzler Scholz habe mit Trump die Bereitschaft zur weiteren Unterstützung der Ukraine unterstrichen, erklärte Regierungssprecher
Dieses solle "demnächst" stattfinden, sagte er, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Er wolle dafür die "richtige Zeit" abwarten und sich davor mit den Verbündeten besprechen.
Trump warnt Putin vor Eskalation im Ukraine-Krieg
Zuvor hatte die "Washington Post" berichtet, Trump habe den russischen Präsidenten
Trump soll in seinem Gespräch mit Putin laut "Washington Post" an die nennenswerte US-Militärpräsenz in Europa erinnert haben. Demnach hätten beide Politiker ihr Interesse an weiteren Gesprächen geäußert, um eine baldige "Beilegung des Ukraine-Kriegs" zu erörtern. Zudem sei die Frage des künftigen territorialen Zuschnitts der Ukraine kurz angesprochen worden.
Trumps Sprecher Steven Cheung wollte den Bericht auf Anfrage nicht bestätigen. Er schrieb der Nachrichtenagentur AFP, er kommentiere "Privatgespräche zwischen Präsident Trump und anderen Staats- und Regierungschefs nicht".
Trump hatte am Dienstag mit deutlicher Mehrheit die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. Im Wahlkampf hatte er versichert, dass er den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können, womöglich noch vor seinem Amtsantritt am 20. Januar. Er legte allerdings nie dar, wie er das bewerkstelligen will. Zugleich wandte sich Trump entschieden gegen die anhaltende Unterstützung der Ukraine mit Milliardensummen aus den USA.
Die von Trump in Aussicht gestellte schnelle Lösung könnte bedeuten, dass die Ukraine einen Teil ihrer Gebiete an Russland abtreten müsste. Moskau nennt die Abtretung großer Gebiete der Ukraine an Russland sogar als Vorbedingung für Friedensverhandlungen, die Regierung in Kiew hat dies entschieden zurückgewiesen.
Putin-Sprecher lobt Trumps Kurs
Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte am Sonntag in einem Interview mit russischen Staatsmedien von "positiven Signalen" des künftigen US-Präsidenten gesprochen. "Er spricht zumindest über Frieden und nicht über Konfrontation. Er spricht nicht über seinen Wunsch, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen – das unterscheidet ihn von der jetzigen Regierung", sagte Peskow weiter.
Unter dem demokratischen Präsidenten Joe Biden sind die USA derzeit der wichtigste Unterstützer der Ukraine in dem von Russland im Februar 2022 begonnenen Krieg. Zuletzt geriet das Land angesichts von weiteren Gebietsverlusten an Russland und eines Mangels an Rüstungsgütern und Soldaten aber immer stärker unter Druck.
Am Sonntag sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan, das Weiße Haus strebe an, "die Ukraine auf dem Schlachtfeld in die bestmögliche Position zu bringen, damit sie letztendlich auch am Verhandlungstisch in der bestmöglichen Position ist".
Dies beinhalte auch die Verwendung der verbleibenden sechs Milliarden US-Dollar an Mitteln, die für die Ukraine-Hilfe bereits bewilligt worden seien, erklärte Sullivan. (afp/bearbeitet von thp)
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