Seit dem Unglück in Fukushima sind Atomkraftwerke für die CDU/CSU kein Thema mehr. Wir stellen ihnen vor, was die christlichen Parteien sonst noch im Wahlprogramm zum Thema Energie versprechen.

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Nach der Atomkatastrophe in Fukushima haben Merkel und Co. eine Kehrtwende in Sachen Energiepolitik hingelegt. Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien sind nun die großen Themen – Ziele, für die die Grünen schon seit Jahren kämpfen. CDU und CSU wollen "die Energiewende entschlossen, zügig, und mit Augenmaß voranbringen". Denn: "Mit einer Versorgung, die auf erneuerbare Energien und einen geringeren Energieverbrauch setzt, schützen wir zugleich unsere Umwelt und fördern den Klimaschutz."

Entlastung für Unternehmen

Dass Energie dabei bezahlbar bleibt, ist den Parteien ein großes Anliegen – vor allem, um die Industrie nicht zu vergraulen. "Deshalb wollen wir Unternehmen auch künftig zielgenau entlasten, um Nachteile durch unterschiedliche internationale Rahmenbedingungen bei Steuern und Abgaben auszugleichen."

Die Union will das Erneuerbare-Energien-Gesetz weiterentwickeln. Vor diesem Hintergrund werde sie keine rückwirkenden Eingriffe in bestehende Anlagen vornehmen. CDU/CSU planen den Ausbau der Stromnetze und die Entwicklung neuer Speichertechnologien. Von besonderer Bedeutung sei der Bau der großen Stromtrassen, die den Strom aus den windreichen Regionen an Nord- und Ostsee in die Ballungszentren im Süden und Westen des Landes transportieren. Zudem wollen die Schwesterparteien regionale Netze zu "denkenden Netzen" weiterentwickeln, damit "der Strom möglichst dann verbraucht wird, wenn viel Energie produziert und im Netz verfügbar ist." Die Union erhofft sich davon, dass der Strompreis sinkt.

Bürger-Beteiligung am Netz

Die Bürger "sollen Anteile am Netz erwerben können und über eine 'Bürgerdividende' regelmäßig an den Gewinnen beteiligt werden." Doch es soll nicht nur Energie produziert, sondern auch gespart werden. Die Union gibt an, sie wolle bis zum Jahr 2020 den Energieverbrauch um 20 Prozent und den Stromverbrauch um mindestens zehn Prozent in Gebäuden vermindern.

Trotz aller Begeisterung für erneuerbare Energien bekennt sich die Union in ihrem Wahlprogramm zu Kohle- und Gaskraftwerken, "um Schwankungen wirksam auszugleichen". Vom umstrittenen Fracking distanziert sich die Union nicht eindeutig: "Gefahren für die Menschen und unser Trinkwasser müssen dabei ausgeschlossen werden. Die Sicherheit hat für die Union absoluten Vorrang. Eine Gasgewinnung mittels gesundheitsgefährdender Chemikalien lehnen wir ab."

Was geschieht mit dem Atommüll?

Die leidige Frage nach einem Atommüllendlager weiß die Union auch in ihrem Wahlprogramm nicht zu beantworten, verspricht aber: "Wir bekennen uns zur Verantwortung des Bundes für die sichere Rückholung des im Schacht Asse II eingelagerten Atommülls. Gleichzeitig übernehmen wir Verantwortung für die Region, indem wir den Assefonds mit Mitteln für einen Nachteilsausgleich für die Region ausstatten."

Im Vergleich: Das fordern die anderen Parteien

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