Erneuerbare Energien gehören zu den Kernkompetenzen der Grünen – entsprechend detailreich ist das Kapitel "Energie" im Wahlprogramm. Wir stellen Ihnen die einzelnen Punkte vor.

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Die Energiewende sieht die Partei als Erfolg ihrer Politik. CDU, CSU und FDP unterstellen Bündnis 90/Die Grünen, "dass sie den Ausbau der Erneuerbaren Energien nur widerwillig betreiben" und prangern "überbordende Industrieprivilegien" an. Sie wollen das Bundesumweltministerium zu einem Umwelt- und Energieministerium umwandeln und das Erneuerbare-Energien-Gesetz weiterentwickeln.

Früheres Aus für Atomkraftwerke

Für Atomkraftwerke will die Partei "die Rahmenbedingungen ändern, damit die Betreiber das letzte AKW schon deutlich vor 2022 abschalten." Im Gegensatz zu SPD und Union sprechen sich die Grünen ausdrücklich gegen Gorleben als Atommülllager aus. Die Endlagersuche müsse komplett von den Verursachern des Atommülls finanziert werden, heißt es im Wahlprogramm. Atommüllexport soll verboten werden.

Erneuerbare Energien besser fördern

Auch Kohlekraftwerke sind den Grünen ein Dorn im Auge. Dementsprechend wollen sie neuen Braunkohletagebau verhindern und bis 2030 den Kohleausstieg schaffen.

Der Plan ist, bis 2030 Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. "Im Gebäude- und Wärmebereich streben wir eine Umstellung möglichst bis 2040 an." Gleichzeitig soll bis 2020 15 Prozent weniger Strom verbraucht werden. Als Brückentechnologie akzeptieren die Grünen Gaskraftwerke. Dennoch stellen sie klar: "Die Förderung von unkonventionellem Erdgas insbesondere mittels giftiger Chemikalien ('Fracking') lehnen wir wegen der unabsehbaren Gefahren für Gesundheit und Umwelt ab." Auch die Abkehr von Erdöl ist für die Partei ein wichtiges Thema. Sie wolle, dass ab 2015 keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden.

Das Stromnetz soll ausgebaut und auf intelligente Netze umgerüstet werden. Bürger sollen sich an den Netzen beteiligen und von deren Renditen profitieren können. Und natürlich fordern auch die Grünen: "Der Strompreis muss für alle bezahlbar bleiben."

Keine Geschenke an Industrie

Darüber hinaus wollen sie ein Klimaschutzgesetz, das den Ausstieg aus der Kohleverstromung und die Reduktion von Treibhausemmissionen festschreibt. Alle Häuser in Deutschland sollen auf Niedrigenergiehaus-Niveau saniert werden. Dafür will die Partei einen Energiesparfonds anlegen und "einkommensschwache Haushalte unterstützen". Geschenke an die Industrie wolle sie abschaffen.

Auf internationaler Ebene fordern die Grünen bis 2015 ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll sowie eine Weiterentwicklung der Klimaschutzziele der EU. Bis 2030 "sollen die EU-Treibhausgasemissionen um 45 Prozent sinken und der EU-Anteil der Erneuerbaren Energien auf 45 Prozent steigen." Arme Länder sollen jährlich insgesamt 500 Millionen Euro für Klimaschutzziele erhalten.

Im Vergleich: Das fordern die anderen Parteien

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