Alles deutet darauf hin, dass Deutschland künftig von einem Bündnis aus Union und SPD regiert wird. Knapp die Hälfte der Wählerinnen und Wähler traut einer schwarz-roten Koalition zu, die großen Probleme des Landes zu lösen.
Die Zeichen stehen auf Schwarz-Rot: "Ich gehe davon aus, dass wir einen guten Koalitionsvertrag mit den Sozialdemokraten verabreden können", sagte
Die Deutschen blicken mit gemischten Gefühlen auf Schwarz-Rot, das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion. Immerhin 48 Prozent der Befragten trauen einer Koalition aus Union und SPD zu, die Herausforderungen in der Wirtschaftspolitik zu bewältigen, 37 Prozent nicht. Der Rest ist unentschieden.
Ähnlich fällt das Ergebnis mit Blick auf die Außenpolitik aus: Die Hälfte der Befragten glaubt, dass die beiden Parteien den Herausforderungen auf diesem Gebiet gewachsen sind, 36 Prozent sehen es anders. Die Anderen: unentschieden.
Erwartungsgemäß unterscheiden sich die Ergebnisse je nach Parteipräferenz der Umfrageteilnehmer stark: Anhänger der potenziellen Regierungsparteien haben mit rund 80 (CDU/CSU) beziehungsweise rund 70 Prozent (SPD) das mit Abstand größte Zutrauen. FDP-Wähler sagen bezüglich der Wirtschaftspolitik mehrheitlich, dass sie Schwarz-Rot zutrauen, die Herausforderungen zu bewältigen. Bezüglich der Wirtschaftspolitik sind es 44 Prozent.
Bei den Grünen übersteigt die Zahl derer, die kein Zutrauen haben, die derer, die Zutrauen haben um zwei (Außenpolitik) beziehungsweise neun (Wirtschaftspolitik) Prozentpunkte. Bei Anhängern von AfD, Linke und BSW schneidet die Koalition noch deutlich schlechter ab.
Hinweise zur Methode:
- Für diese repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag unserer Redaktion rund 5.000 volljährige Bundesbürgerinnen und -bürger online befragt. Befragungszeitraum war der 24. bis 26. Februar 2025.
- Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren.
- Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt jeweils 2,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie hier.
Zutrauen in Schwarz-Rot größer als Zufriedenheit mit Ampel zuletzt
Man kann diese Werte niedrig finden – oder als Zeichen deuten, dass viele Menschen Hoffnung in den Regierungswechsel setzen. Denn mit der Arbeit der aktuellen Regierung waren laut ARD-Deutschlandtrend zuletzt nur noch 14 Prozent der Wähler zufrieden. Gemäß der Erhebung hat die Ampel-Regierung zwischen Januar 2021, sprich kurz nach ihrem Start, und Oktober 2024 ganze 32 Prozentpunkte an Zustimmung verloren, mehr als jede Koalition seit Rot-Grün unter Gerhard Schröder 1998.
Vor diesem Hintergrund erscheinen die Werte der Civey-Umfrage für Schwarz-Rot positiver. Was jedoch auffällt: Mit Blick auf die Migrationspolitik ist das Zutrauen deutlich geringer als bei Wirtschafts- und Außenpolitik: Es gibt mehr Befragte, die nicht glauben, dass Union und SPD die Herausforderungen in der Migrationspolitik bewältigen werden (44 Prozent), als solche, die es ihnen zutrauen (41 Prozent).
Um die zwei Drittel der eigenen Anhänger sind optimistisch. Über die Hälfte der Anhänger von Grünen und FPD haben auf diesem Gebiet hingegen kein Zutrauen. Bei der AfD sind es gar 89 Prozent.
Verwendete Quellen:
- Civey-Umfrage im Auftrag unserer Redaktion
- "tagesschau.de" vom 5.2.2025: "Wie die Ampel an Zufriedenheit einbüßte"