Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke plant derzeit keine Wahlkampfauftritte mit Bundeskanzler Olaf Scholz. In einem Interview kritisierte der SPD-Politiker die Kollegen in Berlin: "Manchmal bin ich froh, wenn ich von der Bundesregierung ein paar Tage nichts höre."

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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will vor der Landtagswahl in seinem Bundesland auf Wahlkampfauftritte mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verzichten. "Die Brandenburger SPD hatte immer das Glück, auf starke eigene Führungspersönlichkeiten setzen zu können", sagte Woidke dem Düsseldorfer "Handelsblatt". Auf die Frage nach gemeinsamen Auftritten mit dem Kanzler antwortete er mit "Nein".

Der Bundeskanzler hat eigentlich einen Bezug zum Bundesland: Olaf Scholz vertritt im Bundestag den brandenburgischen Wahlkreis Potsdam-Mittelmark und wohnt auch in der Landeshauptstadt. Allerdings befinden sich die Zustimmungswerte für die Ampelkoalition und den Kanzler auf einem Tiefpunkt.

Woidke: Verhandlungen über Haushalt waren "nicht professionell"

Auch Dietmar Woidke kritisierte die Ampel-Regierung. "Manchmal bin ich wirklich froh, wenn ich von der Bundesregierung mal ein paar Tage nichts höre", sagte er dem "Handelsblatt". Insbesondere die Diskussionen um den Haushalt für das kommende Jahr seien "nicht professionell".

"Man verkündet eine Haushaltseinigung, dann fahren alle in den Urlaub, und plötzlich melden sich einige zu Wort und stellen das Vereinbarte wieder in Frage", kritisierte Woidke in dem Zeitungsbericht. Das "Machtwort" des Kanzlers in diesem Streit begrüßte er indes.

Die Landtagswahl in Brandenburg findet am 22. September statt. Woidke sieht sie auch als "eine Entscheidung über meine Person", wie er dem "Handelsblatt" sagte. Er wolle verhindern, "dass die Fahne Brandenburgs mit großen braunen Flecken besudelt wird", sagte er mit Blick auf die Umfrageergebnisse der AfD, die in Brandenburg stärkste Kraft werden könnte. (afp/bearbeitet von fab)  © AFP

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