- CSU-Chef Söder interpretiert das jüngste Wahldebakel der CDU als "Wakeup-Call" für die Union.
- Ein Hauptgrund für die massiven Stimmverluste sieht er im fehlerhaften Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung.
- Für den bevorstehenden Bundestagswahlkampf brauche es nun frische Köpfe in der Union.
CSU-Chef
Eine "hektische Kabinettsumbildung" werde nun nach seiner Einschätzung nichts bringen. Aber die Union müsse zeigen, dass sie für die Zeit nach der Bundestagswahl neue Kräfte zur Verfügung habe.
Söder sagte, die massiven Stimmverluste der CDU bei den Landtagswahlen seien ein "Wakeup-Call" für die Union. Es seien nun auch Mehrheiten jenseits der Union möglich. Wer glaube, CDU und CSU würden auf jeden Fall den nächsten Bundeskanzler stellen, sei widerlegt. "Wir werden nicht mit dem Schlafwagen im September die Bundestagswahl gewinnen können."
Söder wollte keine Aussagen zur Kanzlerkandidatur der Union machen. "Zu gegebener Zeit" werde er sich mit CDU-Chef Armin Laschet darüber unterhalten. "Geschlossenheit ist ganz entscheidend." CDU und CSU seien zwei Parteien, die dann mit einer gemeinsamen Linie in der Bundestagswahl anträten.
Söder: Fehler im Corona-Krisenmanagement Mitursache für Wahlpleiten
Söder sieht Fehler im Corona-Krisenmanagement als Mitursache für die jüngsten Wahlpleiten. Beim Wettlauf mit der Zeit im Kampf gegen das Virus habe es in den vergangenen Wochen einige Fragen und einige Lücken gegeben, sagte Söder am Montag vor einer Videokonferenz des CSU-Vorstands in München.
Als Beispiel nannte er Unzulänglichkeiten bei der Corona-Warn-App, bei der Auszahlung der Wirtschaftshilfen, beim Thema Tests und im Bereich der Impfungen. "Die Wahlen gestern waren ein schwerer Schlag in das Herz der Union", sagte Söder. Besonders die Niederlage im ehemaligen CDU-Stammland Baden-Württemberg tue ganz besonders weh.
Auch Personen hätten sicherlich eine Rolle gespielt – das sei bei den Landtagswahlen so gewesen, aber "sicherlich dann auch im Bund". Entscheidend sei aber insbesondere Skepsis gegenüber dem Corona-Krisenmanagement gewesen. (jwo/dpa/afp) © dpa
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