Zu den bevorstehenden Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA gibt es viel zu sagen – einiges davon lässt sich in Zahlen zusammenfassen:

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Die Präsidentschaftswahl entscheidet sich wie üblich zwischen zwei Kandidaten: Für die Demokraten tritt Vizepräsidentin Kamala Harris an, für die Republikaner Ex-Präsident Donald Trump. Trotz praktisch nicht existierender Erfolgschancen kandidieren aber auch unabhängige Kandidatin wie die Umweltschützerin Jill Stein und der Philosoph Cornel West.

Der für seine Verschwörungsmythen bekannte Robert F. Kennedy Jr., Sohn des 1968 ermordeten Senators Robert F. Kennedy, setzte seine Wahlkampagne im August aus und unterstützt seither Trump.

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Der US-Präsident wird für vier Jahre gewählt. Die Obergrenze liegt bei zwei Mandaten – egal ob diese direkt aufeinander folgen oder nicht. Im Falle eines Wahlsieges könnte Harris also 2028 erneut kandidieren, Ex-Präsident Trump hingegen nicht.

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Der 5. November ist der Wahltermin –wie in den USA üblich der Dienstag nach dem ersten Montag im November.

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Dies ist bei dieser Wahl die Zahl der sogenannten Swing States – Bundesstaaten, in denen keine klare Mehrheit für einen der Kandidaten absehbar ist. Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin bekommen deswegen besonders viel Aufmerksamkeit im Wahlkampf. Bei dem erwarteten äußerst engen Rennen könnten am Ende nur einige tausend Stimmen in einem dieser sieben Bundesstaaten ausschlaggebend für den Wahlausgang sein.

34 und 435

Die US-Wähler entscheiden in gut zwei Wochen nicht nur, wer ins Weiße Haus einzieht, sondern auch über das künftige Kräfteverhältnis im US-Kongress. Bei dem Urnengang werden 34 der 100 Sitze im Senat und alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu vergeben.

Die Abgeordneten im Repräsentantenhaus werden für zwei Jahre gewählt. Derzeit haben die oppositionellen Republikaner in dieser Kongresskammer die Mehrheit. Die Senatssitze werden für sechs Jahre vergeben. Dort hat die Demokratische Partei derzeit eine äußerst knappe Mehrheit.

538

Das indirekte Wahlsystem in den USA sieht vor, dass der Präsident oder die Präsidentin nicht von den Bürgern direkt, sondern von den Wahlleuten im sogenannten Electoral College gewählt wird. Die Zahl aller Wahlleute aus den 50 Bundesstaaten und dem Hauptstadtbezirk District of Columbia summiert sich auf 538. Um ins Weiße Haus einzuziehen, muss ein Kandidat mindestens 270 Wahlleute auf sich vereinen.

Jeder der US-Bundesstaaten stellt unterschiedlich viele Wahlleute. Deren Zahl entspricht der Zahl der Abgeordneten, die ein Bundesstaat in Abhängigkeit von seiner Bevölkerungsgröße ins Repräsentantenhaus entsendet, plus zwei – für die zwei Senatoren, die jeder Bundesstaat unabhängig von seiner Größe stellt. Der ländliche Bundesstaat Vermont etwa hat nur drei Sitze im Kollegium der Wahlleute, Kalifornien hat 54 Wahlleute.

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774.000

So viele freiwillige Wahlhelfer trugen nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Centre im Jahr 2020 zu einem weitgehend reibungslosen Ablauf der Präsidentschaftswahl bei.

In den USA gibt es drei verschiedene Arten von Wahlhelfern. Die größte Gruppe der sogenannten "poll workers" übernimmt Aufgaben wie den Aufbau der Wahllokale. Sie begrüßen die Stimmberechtigten, überprüfen deren Ausweise und erklären das Wahlverfahren.

Bei der Gruppe der Wahlbeamten (election officials) handelt es sich um gewählte, ernannte oder eingestellte Mitarbeiter, die anspruchsvollere Aufgaben wie das Anleiten der "poll workers" übernehmen.

Außerdem gibt es noch Wahlbeobachter (poll watcher). Sie werden üblicherweise von politischen Parteien entsendet, um die Auszählung der Stimmzettel zu beobachten.

Da Trump zu erkennen gab, dass er das Wahlergebnis im Falle seiner Niederlage nicht vorbehaltlos akzeptieren werde, kommt den Wahlbeobachtern dieses Jahr eine besonders wichtige Aufgabe zu. Viele Wahlhelfer berichteten AFP, unter welch großem Druck sie stehen. Auch Drohungen gegen sie sind keine Seltenheit.

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244 Millionen

Nach Angaben des in Washington ansässigen Bipartisan Policy Center sind dieses Jahr 244 Millionen US-Bürger stimmberechtigt. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 und den Kongress-Zwischenwahlen in den Jahren 2018 und 2022 zählte die Wahlbeteiligung laut Pew jeweils zu den höchsten seit Jahrzehnten.

2020 lag sie demnach bei rund 66 Prozent – laut Pew die höchste Wahlbeteiligung "bei allen nationalen Wahlen seit 1900". Laut der zuständigen US-Behörde Census Bureau waren das in absoluten Zahlen fast 155 Millionen US-Bürger, die vor vier Jahren von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten. (afp/bearbeitet von mm)

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