Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine. Laut ZDF-"Politbarometer" wuchs der Anteil der Befürworter von 51 im Januar auf nun 62 Prozent.

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Zwei Jahre nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist die Zahl der Deutschen gestiegen, die eine Ausweitung von Waffenlieferungen an das Land befürwortet. Im am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" sprechen sich 62 Prozent der Befragten dafür aus, dass die europäischen Staaten mehr Waffen und Munition liefern sollen. Im Januar waren es noch 51 Prozent gewesen. Der Anteil der Gegner von mehr Waffenlieferungen an die Ukraine sank von 42 auf 32 Prozent.

Lediglich bei den Anhängern der AfD gibt es der Erhebung zufolge eine klare Mehrheit gegen mehr Waffenlieferungen (81 Prozent). Beim Bündnis Sahra Wagenknecht lehnen dies 57 Prozent ab.

46 Prozent fürchten einen russischen Angriff auf weitere Länder

Eine eher geteilte Meinung herrscht in der Frage, ob die Ukraine auf von Russland besetzte Gebiete verzichten sollte, wenn damit der Krieg beendet werden kann. 43 Prozent befürworten dies, 44 Prozent meinen, die Ukraine sollte weiter für die Befreiung dieser Gebiete kämpfen.

Einen Angriff Russlands auf weitere Länder befürchten 46 Prozent, 45 Prozent gehen davon aus, dass der Krieg auf die Ukraine begrenzt bleiben wird. 50 Prozent sind der Meinung, dass der Westen Russland eher mit militärischer Stärke dazu bewegen kann, weniger aggressiv aufzutreten.

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Große Mehrheit für mehr Verteidigungsausgaben

Mehr Ausgaben für Bundeswehr und Verteidigung befürworten 72 Prozent der Befragten, auch wenn dadurch in anderen Bereichen eingespart werden muss. Dagegen sind 23 Prozent. Im April 2023 war die Zustimmung mit 59 Prozent noch geringer ausgefallen - dagegen waren damals 34 Prozent.

Dass Deutschland sich mit den europäischen Verbündeten auch ohne die USA selbst verteidigen kann, hält eine große Mehrheit für sehr wichtig (59 Prozent) oder wichtig (32 Prozent). Nur für zusammen neun Prozent ist das nicht so wichtig oder überhaupt nicht wichtig.

Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das "Politbarometer" vom 20. bis zum 22. Februar 1294 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online. Die mögliche Fehlerquote liegt bei zwei bis drei Prozent. (afp/jos)

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