31 Jahre liegen zwischen Mike Tyson und Jake Paul. Im Ring beginnt der 58-jährige Ex-Weltmeister gut, verliert dann aber zunehmend an Energie – und am Ende auch den Kampf.
Selbst nach der verdienten Niederlage gegen den 31 Jahre jüngeren Kontrahenten wollte
Im ersten offiziell gewerteten Boxkampf seit 2005 war Tyson zwar gut und aggressiv gestartet - verlor dann aber klar die Kontrolle an seinen viel jüngeren Gegner. Tysons Abwehrarbeit war zwar gut, eigene Attacken versuchte er in den jeweils zwei Minuten langen verbleibenden Runden allerdings nicht mehr. In den Schlusssekunden stellten beide den Kampf ein, Paul verbeugte sich vor Tyson.
Probleme bei der Übertragung
"Ich kam, um zu kämpfen. Ich habe niemandem etwas bewiesen, außer mir selbst. Ich bin einfach glücklich mit dem, was ich geschafft habe", sagte Tyson danach. "Mike ist eine Legende, er ist der Größte. Dieser Mann ist eine Ikone, und es ist eine Ehre gegen ihn zu kämpfen", kommentierte Jake Paul das als Mega-Event inszenierte Spektakel. "Mehr als 120 Millionen Leute bei Netflix, wir haben die Seite lahmgelegt", jubelte er. Tatsächlich posteten zahlreiche Nutzer im Internet ihren Ärger über Verbindungs- und Übertragungsprobleme schon vor Beginn des Hauptkampfes.
Paul hatte im Vorfeld des Kampfes die Außenseiterrolle eingenommen. Wenn die beiden in den vergangenen Wochen zusammen auf Veranstaltungen auftraten, wurde der Influencer häufig ausgebuht. "Das sind Fans von Mike Tyson, die ihn lieben. Und ich bin der Neue, der Störer, das Großmaul, der, der polarisiert", sagte Paul. "Ich habe mir meine Karriere aufgebaut, indem ich der Schurke bin. Selbstredend sind die Leute gegen mich – für den Boxsport ist das großartig."
Jubel beim Einmarsch von Mike Tyson
Auch im AT&T Stadiums waren die Sympathien klar verteilt: Als Paul in einem offenen Auto langsam zum Ring gefahren wurde, gab es überwiegend Buh-Rufe. Bei Tysons Gang zum Ring dagegen überwog der Jubel auf den Rängen.
Paul steht erst seit 2020 im Ring, der Kampf gegen Tyson war sein elfter Sieg im zwölften Kampf. Einen Namen machte sich der 27-Jährige als Influencer, bei Instagram folgen ihm 27 Millionen Fans, bei YouTube 20,8 Millionen. Netflix wollte mit der Übertragung das Potenzial von Live-Sport testen, enttäuschte durch die technischen Probleme aber viele Nutzerinnen und Nutzer. (dpa/bearbeitet von vit)
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